„Zu großer Ehrgeiz schadet eher“

Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Ausrüstung: Wahre Sportler agieren nach diesem Motto und bewegen sich auch bei Regen so wie Georg Jillich und das wochebewegt-Team. | Foto: WOCHE
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  • Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Ausrüstung: Wahre Sportler agieren nach diesem Motto und bewegen sich auch bei Regen so wie Georg Jillich und das wochebewegt-Team.
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Mit dem Frühlingserwachen werden auch die größten sportlichen Ziele gesteckt. Damit aus dem Durchstarten kein Fehlstart wird, haben wir den wochebewegt-Sportexperten Georg Jillich um ein paar Tipps gebeten. "Die Anfangsmotivation ist toll und muss natürlich genutzt werden, der Körper braucht jedoch Zeit, um sich an die neue Belastung zu gewöhnen“, so Jillich. Das Herzkreislaufsystem passt sich viel schneller an als der Stützapparat mit den Muskeln, Bändern und Sehnen (siehe auch Interview weiter unten). Daher beginnt man besser mit zwei bis drei Sporteinheiten pro Woche und steigert sich dann. „Zuerst erhöht man die Häufigkeit der Einheiten, dann die Dauer und als letztes die Intensität. Zu großer Ehrgeiz mündet oft in eine Laufpause“, warnt der Experte.

Laufschuh ist ganz individuell

Wer es tatsächlich ernst meint mit dem Laufsport, sollte nicht an den Füßen sparen. Gute und vor allem passende Schuhe schützen nicht nur vor Fehlbelastungen sondern ermöglichen es auch die volle Leistung abzurufen und sind daher der wichtigste Ausrüstungsgegenstand. Beim Kauf von Laufschuhen sollte man sich aber keinesfalls von Marketingtrends leiten lassen. „Jeder Fuß ist anders und auch der dazugehörige Körper muss berücksichtigt werden“, erklärt Georg Jillich. Dann läuft sich es besser und vor allem gesünder.

Lauftreffs gesucht
Die WOCHE sucht steirische Lauftreffs. Schicken Sie uns Ihren Lauftreff:
-> Mail mit Kontaktdaten, dem Termin, dem Treffpunkt sowie Infos, wie oft gelaufen wird (wöchentlich/monatlich/ganzjährig) an bewegung@woche.at.

Die WOCHE hat zu diesem Thema auch den Sportmediziner Heimo Clar befragt:

Laufen boomt. Aus medizinischer Sicht: Ist Laufen auf Asphalt oder aus unebenem Untergrund gesünder?

Heimo Clar: "Es gibt für jeden Untergrund physikalisch bedingte Vor- und Nachteile: Asphalt ist wenig gedämpft, daher kommt es zu einer größeren Gewichtsbelastung auf die Gelenke. Dies kann an den Gelenken zu Überlastungsschäden führen. Da der Boden sehr hart und glatt ist, kommt ein Umknöcheln aber seltener vor als auf unebenen Boden. Harter Asphaltboden ist daher ideal für Sprint oder Hürdenlauf.
Unebener Boden hingegen erhöht die Koordination der LäuferInnen, ist aber mit einer erhöhten Gefahr des Umknöchelns behaftet. LäuferInnen mit Band- oder Sehnenerkrankungen, insbesondere der Achillessehne sollten unebenen Boden meiden, da es sonst an diesen Weichteilstrukturen zu Überlastungsschäden kommt."

Wie ernst sind Gelenksschmerzen während des Laufens zu nehmen? Wann sind Laufpausen angebracht?
"Schmerz ist ein Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Wer Schmerz verspürt, sollte diesen ernst nehmen und sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, da sonst die Möglichkeit besteht, dass dauerhafte Schäden entstehen.
Laufpausen bei einem Lauf sollten stattfinden, wenn Schmerzen entstehen, Seitenstechen oder Kreislaufbeschwerden einsetzen (Schwindel, Pulsrasen, Ohrensausen etc.)oder wenn man zu müde wird um einen koordinierten Bewegungsablauf beim Laufen auszuführen."

Gibt es einen Sport, der medizinisch gesehen, „perfekt“ für Knochen und Gelenke ist?
"Als annähernd ideal wird das Radfahren betrachtet: Auf die Gelenke wirkt nur ein Bruchteil des Körpergewichtes, die werden dadurch geschont. Es erfolgen nur geführte Bewegungen, es besteht keine Gefahr auf Zerrung der Bänder. Der Knorpel wird durch das zyklische und hochfrequente Beugen und Strecken des Beines besonders im Kniegelenk regeneriert: beim Beugen in Belastung wird der Knorpel ausgequetscht, Schlacken werden mit Flüssigkeit aus dem Knorpel gepresst. Bei der Entlastung saugt sich der Knorpel mit neuen Nährstoffen aus dem Knochen oder der Gelenksschmiere wieder voll."

Alle Laufveranstaltungen der Steiermark gibt es auf
www.WOCHEbewegt.at
Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Ausrüstung: Wahre Sportler agieren nach diesem Motto und bewegen sich auch bei Regen so wie Georg Jillich und das wochebewegt-Team. | Foto: WOCHE
Sportmedizinische Tipps gibt es von Heimo Clar. | Foto: Riegler
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