Bezirksjägertag in Leibnitz
Waidmannsheil im Bezirk Leibnitz

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Ein breites, mehrtägiges Rahmenprogramm bot der alljährlich stattfindende Bezirksjägertag, der heuer erstmals nicht sonntags, sondern am Samstag, dem 2. März 2019, im Kulturzentrum Leibnitz vom Bezirksjagdamt organisiert wurde und all jene 1.711 Leibnitzer, welche eine gültige Jagdkarte besitzen, herzlich willkommen hieß.
„Aus Erfahrung nehme ich an, dass von den geladenen Bezirksjägern ungefähr die Hälfte an einem der drei Jägertage bei uns vorbeischauen wird“, freut sich Wolfgang Neubauer, Bezirksjägermeister in Leibnitz.

Eine erfreuliche Bilanz für das vergangene Jagdjahr

Bereits am Donnerstag und Freitag bot sich die Möglichkeit, bei der Pflicht-Trophäenschau die männlichen Abschüsse der Leibnitzer Gemeinde- und Eigenjagden zu bestaunen.
„Die Bezeichnung ,Pflicht-Trophäen' bezieht sich auf jene Abschüsse, dessen Anzahl einem Bezirk von der Forstwirtschaftskammer in einem Pflichtabschussplan vorgegeben wird“, erklärt Wolfgang Neubauer. Und dieser konnte im Rückblick auf das vergangene Jahr punktgenau erfüllt werden. "Auch unsere Land- und Forstwirte werden sehr zufrieden sein“, berichtet Neubauer von u.a. Schwarz-, Reh-, und Rotwildabschüssen im Jagdbezirk Leibnitz, welcher sich über mehr als 72.800 Hektar erstreckt und 93 Gemeinde- bzw. 14 Eigenjagden beheimatet.
Auch konnte im vergangenen Jahr kein einziger Jagdunfall verzeichnet werden, was natürlich ebenso als überaus positiv erwähnt werden darf.

Das Thema „Wolf“ bleibt aktuell
... und erweitert sich um ein gehäuftes Vorkommen des sogenannten Goldschakales, der bereits auf mehreren Wildkameras aufgetaucht ist und vor allem im Raum Allerheiligen bei Wildon (Buchkogel) schon gesichtet wurde.
„Das Tier, welches ursprünglich im ungarischen und slowenischen Raum zu Hause ist, ist ebenso wie der Wolf als „Großräuber“ bekannt“, erzählt Wolfgang Neubauer, „wobei sich der Wolf nicht lange an einem bestimmten Ort aufhält – er ist ein „Durchzugstier“ und wandert stets weiter.
Wolf-Risse sind trotzdem immer wieder zu verzeichnen (Die WOCHE berichtete). Und dies bereitet nicht nur den regionalen Landwirten Sorge – auch das Wild kann sein gewohntes Verhalten ändern, was in weiterer Folge als durchaus bedrohlich für die Jagdtätigkeit angesehen werden kann.
Spezille Rissbeobachter, zu denen auch Bezirksjägermeister Wolfgang Neubauer zählt, versuchen aktuell in einem Monitoring, ausgehend von der steirischen Jägerschaft, mittels akustischen Signalen und Kameras zu erheben, wie groß die Zahl der genannten Großräuber im Leibnitzer Bezirk tatsächlich ist.
Abschusszeiten für Wölfe und Goldschakale, welche dem Menschen in der Regel kaum gefährlich werden können, gibt es nicht.

„Der mit dem Wolf tanzt“
Aufgrund der aktuellen Themenbrisanz wurde im Rahmen der Bezirksjägertage Thomas Huber, Wildökologe, Bergbauer und Jäger, geladen, der mit seinem Fachvortrag „Der Wolf in alpiner Kulturlandschaft – von Wertigkeiten, Widersprüchen und nicht gestellten Fragen“, bereits am Freitagabend zahlreiche Interessierte vertiefend informieren konnte.

Rückblickende Berichterstattung und das Streben nach Lebensraumverbesserung
Nach Eröffnung, Begrüßung und dem Gedenken an verstorbene Jäger, folgten am Bezirksjäger-Samstag die rückblickenden Berichte des Bezirksjägermeisters, der Fachreferenten, sowie eines Vertreters der Steirischen Landesjägerschaft. Nach Grußworten der Ehrengäste und geschätzten Neuehrungen konnte Bezirksjägermeister, Wolfgang Neubauer, den Leibnitzer Bezirksjägertag 2019 zufrieden abschließen – blickt aber mit einem besonderen Wunsch auf das kommende Jahr:
„Ein bisser´l Bauchweh hab ich, wenn es um die Situation immer knapper werdender Lebensräume geht, welche sich mit zunehmender Industrialisierung und dem Ausbau der Infrastrukturen kaum vermeiden lässt. Neben dem Gewerbe, werden auch Menschen, welche die Natur als Ruhepol nutzen möchten, immer mehr – der Lebensraum für das Tier wird immer weniger.“
Doch an der Lebensraumschaffung wird aktuell bereits gearbeitet:
Ein Vernetzungsprojekt für bestimmte Modellregionen wurde bei der Landesjägerschaft eingereicht und zielt in Zukunft darauf ab, interessierte, naturverbundene Menschen im Rahmen einer angebotenen Grundschulung als ehrenamtliche Lebensraumberater auszubilden, um in weiterer Folge von möglichen Landesförderungen zu profitieren.
„Einen sogenannten „grünen Tisch“ hat es betreffend Vernetzungsprojekt bereits gegeben; aus Jägerschaft, Berg- und Naturwacht, Imkerschaft, Naturschutzbund und der Landwirtschaftskammer begeisterte Personen für diese Tätigkeit zu akquirieren- das war das Ziel dieser Sitzung, welches natürlich im anstehenden Jagdjahr weiterhin angestrebt wird.

Geselliger Austausch
Zahlreiche regionale Aussteller, Fachgeschäfts-Stände, Jadgvermittler und die kulinarische Verpflegung ließen drei erfolgreiche Bezirksjägertage nicht nur informativ sein, sondern auch gemütlich und gesellig ausklingen.

Waidmannsdank!

Infobox
Der Abgang vom Rehwild macht mit 8.780 Stück im Vergleich zu anderen Arten den größten Teil der Wildabgänge aus.
Traurige Bilanz: bis zu 50 % der genannten Abgänge müssen dabei als Fallwild (Auto/Wild – Unfälle) vermerkt werden.

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