St. Veit/Südsteiermark
Bürgerin reagiert besorgt auf zunehmende Bodenversiegelung

Alice Cosatti befürchtet, dass durch die weitere Verbauung in St. Veit wertvoller Lebensraum verloren geht. | Foto: Cosatti
3Bilder
  • Alice Cosatti befürchtet, dass durch die weitere Verbauung in St. Veit wertvoller Lebensraum verloren geht.
  • Foto: Cosatti
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Die österreichweit zunehmende Verbauung nimmt keine Gemeinde aus. Einen kritischen Blick darauf wirft die Südsteirerin Alice Cosatti, die konkret die Bebauungspläne in der Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark anspricht. Bürgermeister Gerhard Rohrer verschließt sich dem Problem nicht und nimmt Stellung.

ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. In Österreich werden pro Tag Flächen im Ausmaß von rund 20 Fußballfeldern verbaut - und auch in der Südsteiermark wird die Versiegelung von wertvollem Boden immer kritischer betrachtet.

"In meiner Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark wird zurzeit und im kommenden Jahr massiv Boden versiegelt", kritisiert Bewohnerin Alice Cosatti und nennt dafür konkrete Beispiele: "Wenn man von der Autobahn abfährt und Richtung Kreisverkehr fährt, werden heuer noch die Flächen links und rechts der Straße verbaut. Weiters sollen in Neutersdorf/Rabenhof neben dem Gelände der BRS 15 Hektar verbaut werden und angeblich sind auch noch weitere Projekte geplant."

Im Bereich des Betriebe besteht bereits seit zig Jahren Gewerbegebiet. | Foto: Cosatti
  • Im Bereich des Betriebe besteht bereits seit zig Jahren Gewerbegebiet.
  • Foto: Cosatti
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Demnach könnte die weitere Verbauung aus der Sicht von Cosatti massive Auswirkungen auf die vom Aussterben bedrohten Balkanmoorfrosch haben, der in der Nähe angesiedelt ist: "Diese Art ist akut vom Aussterben bedroht und kommt außer in Rabenhof nur mehr an einem anderen Standort in der Steiermark vor. Die 15 Hektar Ackerflächen sind auch wichtige Areale, wo Wildgänse untertags Äsung (Nahrung des Wildes) finden."

"Wir brauchen nicht noch mehr verbaute Flächen und vor allem nicht dort wo bedrohte Tierarten leben. Diese Bodenversiegelung wird die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust nur weiter vorantreiben!"
Alice Cosatti, besorgte Bürgerin aus St. Veit in der Südsteiermark

Vorwurf an Gemeinde

Bürgerin Alice Cosatti hat sich gut informiert und kritisiert: "Kürzlich wurde ein höchst spekulativer Kauf von der Gemeinde getätigt. Für 3,7 Hektar Ackerland wurde ein Darlehen von 1,6 Millionen Euro (!) aufgenommen, damit der Optionsvertrag weiterhin bestehen kann und die Gemeinde hat die Fläche somit gekauft."

Gerhard Rohrer, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark: Viele Gewerbe- und Industrieflächen wurden in der Gemeinde bereits vor seiner Zeit gesichert. | Foto: Manigatterer
  • Gerhard Rohrer, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark: Viele Gewerbe- und Industrieflächen wurden in der Gemeinde bereits vor seiner Zeit gesichert.
  • Foto: Manigatterer
  • hochgeladen von Julia Weißensteiner

Stellungnahme des Bürgermeisters

Bürgermeister Gerhard Rohrer gibt auf Anfrage von MeinBezirk gerne Auskunft und verschließt sich der kritischen Sichtweise seiner Bürgerinnen und Bürger nicht. Die Ausweisung von Gewerbe- und Industriegebiet in diesem Bereich liegt bereits viele Jahre zurück.

Rohrer spielt mit offenen Karten und macht kein Geheimnis daraus, dass hier weitere Ansiedelungen möglich wären: "Laut derzeitigem Stand gibt es mehrere Interessentinnen und Interessenten, aber es ist hier aktuell nichts Fixes geplant. Noch sei überhaupt nicht geklärt, ob die betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer überhaupt bereit wären, Gründe zu verkaufen".

"Zur Zeit sind die Flächen aber noch nicht gewidmet", so Rohrer.  Der Bürgermeister macht kein Geheimnis daraus, dass die Entwicklung am besagten Straßenzug viel Zukunftspotential für die Gemeinde hat und deshalb auch seitens der Gemeinde der besagte Grund erworben wurde. Schließlich sei St.Veit in der Südsteiermark auch noch als Anwärter für die Errichtung des nächsten Ressourcenparks im Bezirk Leibnitz im Rennen. 

Das könnte dich auch interessieren:

Trennmoral in den Ressourcenparks nimmt ab

170.000 Euro für besondere Veranstaltungen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

Baureportage E.N.G.E.L. in Arnfels
Elektro Lang setzt Meilenstein auf dem Weg in die Energieautarkie

Nach knapp einem Jahr Bauzeit eröffnet Elektro Lang am 27. April den neuen Firmenstandort in Arnfels. Das Energiegebäude Lang - kurz E.N.G.E.L. - setzt einen neuen  Weg in die Energieautarkie. ARNFELS. Erst knapp vor einem Jahr erfolgte inmitten einer Gemeinschaft engagierter Gäste und Pioniere aus der Green-Tech-Branche in Arnfels die feierliche Grundsteinlegung für das neue Energiegebäude von Elektro Lang. Dieser Tag markierte nicht nur einen weiteren historischen Meilenstein in der bewegten...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Patricia Reiterer
Anzeige
Die Wallfahrtskirche in St. Veit am Vogau ist ein Wahrzeichen des Ortes und wird gerade saniert.  | Foto: Gemeinde
7

Orsreportage
Wachstum und Begegnung in St. Veit in der Südsteiermark

Die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark wächst und damit geht viel Potential für die Bevölkerung einher. ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Ein großes Bauprojekt ist die Erweiterung des Bauhofes in St. Veit und der zweiten Kinderkrippengruppe, die im Herbst eröffnet wird. "Es ist wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten und achten darauf, dass keine zusätzliche Fläche verbaut wird. Für den Bau der Kinderkrippengruppe nutzen wir dafür die Synergien, um keine weiteren Flächen zu versiegeln",...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Petra und Michael Watz haben in Heimschuh direkt am Firmenstandort eine kleine Wohlfühloase zum Energieladen geschaffen. | Foto: Tanja Adam
26

24 Stunden Selbstbedienung
Neuer "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh

Der neue "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh vereint Funktionalität und Flexibilität mit Gemütlichkeit. HEIMSCHUH. Die Firma Holzbau Watz in Heimschuh ist seit jeher offen, wenn es um die Umsetzung individueller Kundenwünsche geht. Mit der Errichtung eines neuen "Drive in"-Standortes direkt beim Firmensitz in Heimschuh an der Sulmtalstraße 4 wurde von der Unternehmerfamilie eine persönliche Idee umgesetzt, die in der Coronazeit entstand, als niemand außer Haus gehen und man sich nicht...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.