Zehn Jahre Carla in Leibnitz
"Carla" schont Ressourcen und gibt wertvolle Arbeit

Andreea Petrea zeichnet für die Begleitung des Shop-Alltags bei "Carla" in Leibnitz veranwortlich. | Foto: Waltraud Fischer
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  • Andreea Petrea zeichnet für die Begleitung des Shop-Alltags bei "Carla" in Leibnitz veranwortlich.
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Als wichtige Anlaufstelle hat sich in der Grazer Gasse in Leibnitz der "Carla"-Shop etabliert, der vor mittlerweile zehn Jahren die Pforten öffnete. Gemeinsam mit Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie Kundinnen und Kunden wurde die wertvolle Arbeit des Beschäftigungsprojektes in den Fokus gerückt.

LEIBNITZ. Der Erwerb gebrauchter Waren aus zweiter Hand liegt voll im Trend. Doch hinter den mehr als 33 "Carla"-Shops in der Steiermark steckt wesentlich mehr. Wie wertvoll das von öffentlichen Stellen wie AMS und Land unterstützte Beschäftigungsprojekt ist, wurde einmal mehr zum Zehn-Jahr-Jubiläum von "Carla" in der Grazer Gasse in Leibnitz beleuchtet.

Der Sachspendenmarkt

  • Der Name Carla setzt sich aus den Wörtern CARitas und LAden zusammen.
  • In den Carla SecondHand-Shops werden gebrauchte und gut erhaltene Artikel verkauft, die zuvor der Caritas von Privatpersonen oder Firmen gespendet wurden.
  • Jede und jeder ist bei Carla herzlich willkommen.

Nicht nur am Jubiläumstag vor Weihnachten herrscht bei "Carla" in Leibnitz reges Treiben der Kundinnen und Kunden. Einkaufen kann hier jede und jeder ganz ohne Sozialkarte. Für sozial sehr schwache Menschen gibt es sogenannte "Carla-Basic-Gutscheine", damit sie selbstbestimmt kostenlos Waren erwerben können.

Zahlreiche Ehrengäste kamen zur Jubiläumsfeier anlässlich zehn Jahre "Carla" in Leibnitz. | Foto: Elisabeth Schiefer
  • Zahlreiche Ehrengäste kamen zur Jubiläumsfeier anlässlich zehn Jahre "Carla" in Leibnitz.
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"Bei 'Carla' in Leibnitz finden derzeit vier Schlüsselarbeitskräfte und 13 Transitarbeitskräfte Beschäftigung", informiert Abteilungsleiterin Tamara Puff, die für die Beschäftigungsprojekte von insgesamt 33 "Carla-Shops" in der Steiermark verantwortlich zeichnet. 

"Nach zehn Jahren ist  'Carla' in Leibnitz gut in der Gesellschaft angekommen. Der Shop erfreut sich an einer beständigen Stammkundschaft. Und oft kommen die Leute auch nur zum Kaffeetrinken und zum Gespräch vorbei."
Tamara Puff,  Abteilungsleiterin Beschäftigungsprojekte

"Alle sind bei uns zum Stöbern und Einkaufen herzlich willkommen, denn es gibt genug Waren", verweist Pfuff auf die ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei "Carla". 

Vor Ort in Leibnitz wird der Shop-Alltag von Andreea Petrea begleitet, der von der Warenanlieferung über die Dekoration bis hin zur Koordination vieler weiterer Arbeitsschritte reicht. Alleine 2023 wurden alleine in Leibnitz exakt 38.449 Kilogramm an Sachspenden abgegeben.

Tamara Puff ("Carla"-Abteilungsleiterin Beschäftigungsprojekte) mit Leibnitz-Standortleiterin Andreea Petrea (l.) beim Anschneiden der Jubiläumstorte | Foto: Elisabeth Schiefer
  • Tamara Puff ("Carla"-Abteilungsleiterin Beschäftigungsprojekte) mit Leibnitz-Standortleiterin Andreea Petrea (l.) beim Anschneiden der Jubiläumstorte
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Am Arbeitsmarkt Fuß fassen

"Ziel ist es, durch unser Beschäftigungsprojekt Menschen im Alltag Struktur zu geben und in den Arbeitsmarkt einzugliedern", so Puff, die auch auf eine Beratung für Existenzsicherung nach Terminvereinbarung vor Ort in Leibnitz verweist. 

Insgesamt fanden 2023 steiermarkweit rund 760 Transitmitarbeiterinnen und Transitmitarbeiter in den "Carla"-Shops eine Beschäftigung in Form eines befristeten Dienstverhältnisses. Ca. 200 Schlüsselkräfte arbeiten in den drei Abteilungen der Caritas. Darunter versteht man Dauerarbeitsplätze für qualifiziertes Fachpersonal, wie z. B. in der Arbeitsanleitung, der sozialpädagogischen Begleitung oder auch in Leitungspositionen.

"Carla steht unter anderem für die Verbindung von Sachspendenverwertung mit arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen – die Verbindung zwischen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit."
Tamara Puff, Abteilungsleiterin Beschäftigungsprojekte der Caritas

Das Beschäftigungsprojekt

  • Hinter jedem Carla steht ein oder mehrere Beschäftigungsprojekte, die von öffentlichen Stellen (AMS Steiermark, Land Steiermark, Stadt Graz, etc.) beauftragt werden und dafür Förderungen erhalten.
  • Bei Carla finden Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Situation am Rand des Arbeitsmarktes stehen, eine zeitlich befristete Beschäftigung in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern: - Vom Entleeren der Sachspendencontainer über den Transport, die Lagerlogistik und die Sortierung bis zum Verkauf. - Ebenso wird an einer (Re-)Integration in den ersten Arbeitsmarkt, sowie an einer Verbesserung und Stabilisierung der beruflichen und sozialen Situation gearbeitet.
  • Was bedeutet „Menschen am Rand des Arbeitsmarktes“? - Menschen, die derzeit keine Arbeit haben. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein: lange Arbeitslosigkeit, körperliche Einschränkungen, Alter, fehlende Qualifizierung, fehlende Deutschkenntnisse, etc.

„Erste Wahl aus zweiter Hand“

Der Slogan "Erste Wahl aus zweiter Hand" ist sozusagen der Untertitel zu Carla. Die Produkte im Shop sind zwar aus zweiter Hand, also gebraucht, aber sie sind für die individuelle Person die erste Wahl, weil sie sich bewusst für den Einkauf bei Carla entscheidet.

"Carla" ist ein wertvolles Beschäftigungsprojekt, das dabei hilft, wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen: Tamara Puff mit Andreea Petrea | Foto: Waltraud Fischer
  • "Carla" ist ein wertvolles Beschäftigungsprojekt, das dabei hilft, wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen: Tamara Puff mit Andreea Petrea
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Der erste Carla wurde 1987 in Eggenberg eröffnet. Mittlerweile freuen wir uns über 33 Carla Shops, fünf ReUse Cafés und 318 Containerstandorte in der gesamten Steiermark. Bereits 1984 hat es das erste Beschäftigungsprojekt der Caritas in Zusammenarbeit mit dem AMS gegeben.

530.000 Kundinnen und Kunden fanden ihren Weg zu Carla und 350.000 Sachspenderinnen und Sachspendern unterstützten die "Carlas" in der Steiermark im Jahr 2023.


Folgende Waren können gespendet werden:

  • Bekleidung & Schuhe (chronischer Mangel an Bekleidung für Herren und Burschen)
  • Geschirr & Hausrat
  • Möbel
  • Elektrowaren
  • Bücher, Spielsachen, Sportartikel
Andreea Petrea mit Caritas Vizedirektorin Petra Prattes und Abteilungsleiterin Tamara Puff | Foto: Waltraud Fischer
  • Andreea Petrea mit Caritas Vizedirektorin Petra Prattes und Abteilungsleiterin Tamara Puff
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Warum bei Carla einkaufen?

  • Die Wiederverwendung oder das Spenden von gebrauchten Dingen hilft, Müll zu vermeiden.
  • Abgabe und Kauf von Secondhand-Artikeln verlängert die Nutzungsdauer.
  • Durch die Wiederverwendung von gebrauchten Dingen werden wichtige Ressourcen geschont und der Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger reduziert. Durch die Mehrmals-Nutzung von gebrauchten Dingen verringert sich die Notwendigkeit, Ressourcen zu verwenden, die man bei einer Neuproduktion benötigen würde. Chemieprodukte wie Pestizide und Kunstdünger, die für die Produktion benötigt werden, können eingespart werden.
  • Die Wiederverwendung von gebrauchter Kleidung verringert schädliche Einflüsse auf die Gesundheit. Da gebrauchte Kleidung meistens bereits mehrmalig gewaschen ist, sind in der Kleidung enthaltene Gifte besser aus den Kleidungsstücken herausgespült. Insbesondere Eltern von Kleinkindern schätzen diesen Aspekt und kaufen gebrauchte Kleidung.
  • Die Dinge bleiben in der Region, wodurch keine bzw. nur kurze Transportwege anfallen.

2023 wurden bei den "Carla"-Shops in der Steiermark ca. 3.300 Tonnen Sachspenden abgegeben, im Detail sind das:

  • 2650 Tonnen Kleidung und Schuhe
  • 160 Tonnen Bücher
  • 280 Tonnen Geschirr und sonstiges
  • 160 Tonnen Lebensmittel
Was machst du mit nicht mehr gebrauchten Waren, die noch in Ordnung sind?

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