Eine Nacht im Container
VinziDorf Container beherbergte beim Zwischenstopp in der Bezirksstadt Leibnitz prominente Gäste.
Die Wanderausstellung "AUS WEG LOS", die zeigt wie im VinziDorf Heimatlose seit bereits 20 Jahren eine Heimat bekommen, machte am letzten September-Wochenende am Leibnitzer Hauptplatz Halt.
Mit dabei ein Container mit zwei Schlafstellen, der es ermöglichte, sich ein Bild davon zu machen, wie man im VinziDorf auf nur sechs Quadratmetern wohnt. Für das Wahlwochenende hatte sich VinziDorf-Obfrau Erika Absenger etwas Besonderes ausgedacht: Vom Freitag auf Samstag zogen Bgm. Helmut Leitenberger und Vizebgm. Karlheinz Hödl in den Container ein.
Vor der Nachtruhe
Die WOCHE Leibnitz besuchte die beiden vor der Nachtruhe. "Was mich auf jeden Fall erwartet, das ist eine neue Erfahrung. Ich kann mit dem Gefühl in den Container hineingehen, dass ich morgen wieder daheim sein darf. Dafür bin ich dankbar!", meinte Bgm. Leitenberger.
"Für mich wird das eine wesentliche Lebenserfahrung, wann hat man sonst schon die Möglichkeit, am Hauptplatz zu übernachten. Auf jeden Fall darf man nicht auf jene vergessen, die durch Schicksalsschläge und anderes am Rande der Gesellschaft stehen", so Hödl.
Wagnas Pfarrer Arnold Heindler überraschte die beiden mit seinem Besuch. "Ich gratuliere ihnen dazu, dass sie beide dieses Opfer auf sich nehmen und im Container übernachten. Ich bedanke mich dafür im Namen von Pfarrer Wolfgang Pucher", sagte Heindler.
"Wie war die Nacht?
"Ein Container kann für Menschen keine Dauerlösung sein. Es war für mich beklemmend, so eng zu wohnen. Außerdem war ich den Lärm am Hauptplatz nicht gewohnt. So habe ich Jugendlichen bei ihrer Unterhaltung zugehört", resümierte. Bgm. Leitenberger.
"Ich bin rasch eingeschlafen. Angeblich soll ich auch geschnarcht haben. Auf jeden Fall bin ich angenehm überrascht. Der Container ist für mich eine sehr gute Basis für einen Neustart, weil er Halt gibt und ein würdiges Dasein ermöglicht", meinte Vizebgm. Hödl beim Frühstück über die Nacht im Schlafcontainer.
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