StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt
"Feminismus geht uns alle an"
Damit die Gewalt an Frauen abnimmt, setzt die Frauenberatungsstelle Leibnitz weiter ein klares Zeichen. Eva Surma betreut eine Gruppe, in der Frauen ihre Erlebnisse und Eindrücke aufs Papier bringen.
LEIBNITZ. Mit dem Projekt "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt" sagt Leibnitz dem Thema Gewalt weiterhin aktiv den Kampf an. Und während im Vorjahr zahlreiche prominente Persönlichkeiten im Rahmen der meinBezirk-Interview-Serie das Wort zu diesem wichtigen Thema erhoben und sich ganz klar gegen Gewalt an Frauen aussprachen, ist derzeit in der Frauenberatungsstelle Leibnitz mit dem Verein "freiraum"autobiographisches Schreiben angesagt.
"Die Zeit ist reif, dass Frauen in Solidarität mit Männern, gesamtgesellschaftlich und individuell, gegen Femizide kämpfen. Feminismus geht uns alle an."
Eva Surma, Verein "freiraum"
"Durch das Schreiben können Frauen ihre Erlebnisse und Eindrücke besser verarbeiten. Wir lesen in der Gruppe gemeinsam diese sehr individuellen Texte und diskutieren sie, was nicht nur viel Spaß macht, sondern uns oft ganz erstaunliche Erkenntnisse bringt. Denn über eigene Erlebnisse zu berichten und die Meinungen anderer Frauen dazu zu hören, das ist eine wirklich spezielle Erfahrung", weiß Gruppenbetreuerin Eva Surma.
"Drei Mordfälle hat es in diesem Jahr schon gegeben. Der Jänner ist gerade zu Ende. Zwölfmal kam es darüber hinaus in diesem Monat zu amtsbekannter, schwerer Gewalt gegen Frauen. Unsere stille Befürchtung, dass da noch viel mehr Böses geschieht, was den Mädchen und Frauen ein unbeschwertes Leben in Österreich verunmöglicht, trügt uns nicht", führt Surma vor Augen und betont: "Frauen ertragen so einiges, bevor sie eine Beratungsstelle aufsuchen, sich Hilfe holen oder schlicht tot aufgefunden werden. Eine jede hat ihre Leidensgeschichte, ihr Martyrium."
Im Rahmen einer Serie werden wir ab der nächsten Ausgabe Frauen die Möglichkeit geben, von ihren Erfahrungen zu berichten. "Das Projekt 'Stadtteile ohne Partnergewalt' (StoP), das österreichweit gegen Partnergewalt mobil macht, findet in der Gesamtgesellschaft viel Zuspruch, muss aber erst flächendeckende Wirkung entfalten", meint Surma. "StoP ist Community Work und lebt von der Beteiligung aller, weil aktive NachbarInnenschaft das leisten kann, was einer einzelnen Person unmöglich ist: Awareness und Bewusstseinsarbeit stoppen Gewalt."
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