Fischräuber fischt Teiche leer

Der Fischotterbestand steigt im Bezirk steigt.  | Foto: © Pixabag.com/Hans Braxmeier
  • Der Fischotterbestand steigt im Bezirk steigt.
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Heimische Fischzucht kämpft mit Schäden durch Fischotter. Gegenmaßnahmen stehen zur Diskussion.

Zunehmende Schäden durch Fischräuber wie den Fischotter trüben die Stimmung in der steirischen Fischzucht. "Der Fischotter raubt und leert seit Jahren den Fischbestand der steirischen Teiche, Flüsse und Bäche. Der Schaden durch den Fischräuber ist für die heimische Fischereiwirtschaft und die Teichwirte enorm", erklärt Landesrat Johann Seitinger dazu.

Ausfälle von 50 bis 100 Prozent

Und Helfried Reimoser, Geschäftsführer des Teichwirte- und Fischzüchterverbandes Steiermark, betont: "Wir verzeichnen nunmehr seit rund 20 Jahren Fischotterschäden, und diese Schäden nehmen stetig zu, d.h. wir kämpfen mittlerweile mit Ausfällen von 50 bis 100 Prozent, und damit mit Schäden in Millionenhöhe." Um die Population in gutem Zustand zu halten, bedürfe es rund 400 Fischotter, mittlerweile seien jedoch an die 1.000 bei uns unterwegs, "eine ökologische Katastrophe, denn die Flüsse und Bäche werden fischleer".

Ideale Lebensbedingungen

Auf diese Entwicklung verweist auch Wolfgang Neubauer, Naturschutzbeauftragter für die Bezirkshauptmannschaften Leibnitz und Deutschlandsberg und zugleich Leibnitzer Bezirksjägermeister, und er findet eine der Ursachen dafür in der Wasserqualität, die sich in den vergangenen 30 Jahren stark verbessert hat.
Zudem würde man im Wasserbau vermehrt auf ökologische Maßnahmen setzen. "In der Folge gibt es bei uns für den Fischotter die idealen Lebensbedingungen", erklärt Wolfgang Neubauer. Die Möglichkeit zur Förderung otterdichter Zäune durch das Land Steiermark als Gegenmaßnahme beurteilt Helfried Reimoser als Tropfen auf dem heißen Stein, denn "diese ist viel zu niedrig".
Auch für Fließgewässer wie die Sulm, Laßnitz und Mur stelle eine solche Barriere keine Option dar, wie der Obmann des Fischereivereins Leibnitz, Werner Gritsch, betont.

Reduktion durch Jäger

"Wir besetzen die Gewässer mit Fisch, und rund die Hälfte davon fressen Fischotter oder Kormoran. Dazu kommt, dass verschiedene Fischarten, die es früher in unseren Gewässern gab, mittlerweile durch diese Fischräuber ausgerottet sind", bringt Werner Gritsch einen weiteren wichtigen Aspekt in die Diskussion rund um Fischotter & Co. ein.
"Für uns gibt es nur die Chance der Reduktion durch den Jäger", hebt der Obmann des Fischereivereins Leibnitz hervor und stimmt damit mit Helfried Reimoser überein.
In Hinblick auf eine Zusammenarbeit mit der Leibnitzer Jägerschaft erklärt Wolfgang Neubauer mit Nachdruck: "Wenn sich die Möglichkeit zur Bejagung des Fischotters auftut, passiert eine solche im Interesse der Fischerei. Wenn die Jägerschaft aushilft, geschieht dies unter Einhaltung der gesetzlichen Voraussetzungen."

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