Ausbau der Südbahn
Geplante Überführung in Wildon sorgt für Unmut
Die Weichen für den zweigleisigen Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß wurden unlängst gestellt. Die geplante Umfahrung in Wildon sorgt bei einigen Mitgliedern im Gemeinderat für Unmut.
WILDON. Vor Kurzem wurden von Land und ÖBB die Pläne zum zweigleisigen Ausbau zwischen dem Abschnitt Werndorf und Spielfeld-Straß präsentiert, wie berichtet. Mit den geplanten Verkehrslösungen sollen die Nadelöhre in den Gemeinden Wildon und Ehrenhausen entlastet werden. Seit Jahren gibt es bereits Bestrebungen für den Ausbau der Südbahn auf dieser Strecke, die bislang an nicht umsetzbaren Lösungen scheiterten. Insbesondere in Wildon stießen die neuen Pläne bei manchen Mitgliedern im Gemeinderat auf Widerstand. Die Planung für die B67 "Grazer Straße" sieht dabei eine lokale Überführung im Norden und im Süden vor, dort soll die Murbrücke erhalten bleiben. Bürgermeister Christoph Grassmugg unterstützt die Pläne und sieht eine langfristige Verkehrsplanung und Entlastung für die Wildonerinnen und Wildoner.
Kein Verständnis für Ausbau-Lösung
Seitens der Bürgerinitiative "ProWildon" gab es bislang Bestrebungen, Maßnahmen zu verhindern, die sich negativ auf die Lebensqualität der Wildonerinnen und Wildoner auswirken. Auch der Wildoner Vizebürgermeister Helmut Walch (SPÖ) spricht sich klar gegen eine Umfahrung aus, und weißt darauf hin, dass man sich bereits 2005 mit dem Thema beschäftigt habe: "Alles was bereits investiert wurde, scheint mit den neuen Plänen obsolet. Wir wollen nicht, dass die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt wird."
Unterflurtrasse statt Umfahrung
Josef Hirschmann von der Bürgerinitiative "ProWildon" sieht in den vorgestellten Plänen keinen Gewinn für die Bevölkerung. "Ich bin insofern enttäuscht, dass es keine Diskussion über die möglichen Varianten gab, sondern dass es eine Vorstellung der fertigen Planung war. Die Bürgerinitiative Wildon hat sich über ein Jahr an die ÖBB gewandt und bislang keine Antwort bekommen. Uns interessiert vor allem, mit welcher Frequenz an Güterzügen zu rechnen ist."
"Wir fordern eine Umweltverträchlichkeitsprüfung und unser Hauptaugenmerk ist die Errichtung einer Unterflurtrasse, die die Kainach unterfährt. Es kann nicht sein, dass die Erhöhung der Güterzugfrequenz auf Kosten der Wildoner geht. In der derzeitigen Planung wurde keine Lärmschutzwand berücksichtigt.
Josef Hirschmann, Gemeinderat "ProWildon"
Seit Jahren setzt sich der Gemeinderat für eine Unterflurtrasse in Wildon ein, um die Einwohnerinnen und Einwohner vor der Lärmbelästigung durch den Verkehr und zunehmenden Güterverkehr zu schützen. Hirschmann werde sich laut eigenen Angaben auch weiterhin gegen die geplanten Maßnahmen aussprechen. "Ich habe mir heute erwartet, dass von Seiten der ÖBB, bei der der Vorstandsdirektor (Anm. d. Red. Hans Pluy) eigens aus Wien angereist ist, gewisse Aussagen trifft. Auf meine Nachfrage hin, war nur eine Verdoppelung der Güterzüge zu entlocken. Ich finde, es muss auf die Bevölkerung gehört werden und es kann nicht nur dekretiert werden ohne, dass man auf die Wildonerinnen und Wildoner Rücksicht nimmt."
Im nächsten Schritt werde man seitens der Bürgerliste die Bevölkerung erneut informieren, eine Informationsveranstaltung dazu gab es bereits heuer im Juni. Die Forderung lautet seitens der "ProWildon": "Seit 2005 war der erste Ansatz eines zweigleisigen Ausbaus, der dann zu keiner Einigung kam. Unsere Forderung lautet nach wie vor: Wir wollen eine Unterflurtrasse und wir lassen uns nicht abfertigen."
Wildoner Bürgermeister zu Gesprächen bereit
Seitens des Wildoner Bürgermeisters Christoph Grassmugg (ÖVP) heißt es, dass man zu Gesprächen bereit sei, Lösungen im Vorhinein suche und die beste Maßnahme für die Bevölkerung ins Auge fasse. "Es geht darum, dass wir mehr Wildoner Haushalte entlasten und uns dafür einsetzen, dass es die beste Lösung gibt. Wir tragen das Konzept wie vorgestellt wurde mit und sind dankbar, dass wir als Gemeinde mitentscheiden können."
Die vorgestellten Verkehrslösungen finden Zustimmung in der Region. Nationalsratsabgeordneter und Bürgermeister von Lang Joachim Schnabel und Landtagsabgeordnete Bernadette Kerschler sehen massive Vorteile für die gesamte Südsteiermark. "Das ist ein großer Schritt, der wirklich wichtig für die Region ist. Wir begrüßen die Maßnahmen sehr, es profitieren ebenso die anderen Gemeinden davon", zeigt sich Bürgermeister Joachim Schnabel überzeugt, der bereits im Vorfeld über die Ausbaupläne informiert wurde.
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