Wildon und Ehrenhausen
Land und ÖBB präsentieren Verkehrslösungen
Die Planung für den zweigleisigen Ausbau zwischen Wildon und Ehrenhausen schreitet mit großen Schritten voran. Jüngst wurden die Verkehrslösungen durch Land und ÖBB mit dem Ziel präsentiert, die Nadelöhre in den Gemeinden zu entlasten.
EHRENHAUSE/WILDON. Das Interesse für die Vorstellung der Verkehrslösungen für Wildon und Ehrenhausen durch Landeshauptmann Christopher Drexler und Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang bei der Pressekonferenz im "Gwölb" in Ehrenhausen war groß, stieß aber nicht bei allen Anwesenden auf Zustimmung.
Seit Jahren gibt es bereits Bestrebungen für einen durchgehenden Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß. Nun folgte die Weichenstellung des Landes Steiermark und der ÖBB für den Ausbau diesen Abschnitt. Dabei wurden die neuen Verkehrslösungen in den Gemeinden Wildon und Ehrenhausen im Bezirk Leibnitz vorgestellt. Diese betreffen nicht nur die Maßnahmen der Schienen, sondern führen auch zu Umbauten an der Landesstraße. Konkret geht es dabei um die B67 "Grazer Straße" in Wildon und B69 "Südsteirische Grenzstraße" in Ehrenhausen. Insgesamt sind drei Eisenbahnkreuzunge mit Landesstraßen in Wildon und Ehrenhausen betroffen.
Zweigleisiger Ausbau geplant
Um der weiteren Infrastrukturentwicklung gerecht zu werden, wurden die Lösungen zur Neugestaltung von Eisenbahnkreuzungen und den Landesstraßen in Wildon und Ehrenhausen in verschiedenen Varianten präsentiert. Die Planung ist noch nicht abgeschlossen, Kosten und Realisierungszeitraum sind laut derzeitigem Stand noch nicht in Stein gemeißelt. Bei einer vagen Abschätzung gehe man seitens des Landes von rund 77 Millionen Euro aus, die zeitliche Planungs- und Fertigstellungsphase liege zwischen 2026 bis 2035.
Vorstandsdirektor Hans Pluy von der ÖBB-Infrastruktur AG über den geplanten zweigleisigen Ausbau auf dieser Strecke: "Es ist für die Weiterentwicklung der Südbahn von großer Bedeutung, den Streckenabschnitt zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß weiter bis zur Staatsgrenze fit für die Zukunft zu machen." Dies betrifft nicht nur den zweigleisigen Ausbau, sondern soll auch zur Modernisierung der Bahnhöfe und zur Auflassung der Eisenbahnkreuzungen zwischen Werndorf und Lebring sowie Wagna-Süd und Spielfeld Straß führen.
Landeshauptmann Christopher Drexler sieht darin einen wichtigen und notwendigen Schritt, um die Bahninfrastruktur in Richtung Staatsgrenze aufzuwerten und mehr Kapazitäten zu schaffen. "Mit dem Einvernehmen der Gemeinden Ehrenhausen und Wildon setzen wir uns gemeinsam dafür ein, tragfähige, nachhaltige und vernünftige Verkehrslösungen zu schaffen", so der steirische Landeshauptmann. Des Weiteren soll gerade Ehrenhausen entlastet werden und zukünftig ein "verkehrsberuhigtes Tor in die Weinstraße" werden. Auch Verkehrslandesrat Anton Lang zeigt sich erfreut darüber, dass das langjährige Thema, das ihn bereits die letzten Jahre beschäftigt habe, nun endlich eine Lösung findet.
Überführung in Wildon geplant
Landesbaudirektor Andreas Tropper präsentiert die möglichen Varianten und führt dazu aus: "Im Wesentlichen geht es um die drei Auflösungen der Eisenbahnkreuzungen, an denen jetzt schon Verkehrsprobleme hängen, die aufgrund der baulichen Gegebenheiten in den Ortseinfahrten immer wieder zu Staus führen. Mit dem Ausbau der Bahn schaffen wir eine Entlastung."
Das Planungsgebiet in Wildon mit der B67 wurde in zwei Bereiche "Wildon Nord" und "Wildon Süd" geteilt. In unterschiedlichen Varianten wurden Verkehrsmodelle und Prognosen erstellt. Man gehe davon aus, dass der Verkehr im Bereich Wildon Nord bis zum Jahr 2040 noch um 25 Prozent zunehmen wird, im Bereich Süd rechne man mit einer Steigerung von rund 20 Prozent. Laut derzeitigem Stand soll die Murbrücke erhalten bleiben, was eine Überführung über die Mur und die Eisenbahn möglich macht und aus jetziger Sicht, die besser Lösung darstelle.
Wildoner Bürgermeister Christoph Grassmugg über die Maßnahmen: "Für die Marktgemeinde Wildon ist die Ausführung der neuen Bahnkreuzungen an der Landesstraße im Gemeindegebiet ein mehr als wesentliches Thema in Bezug auf die langfristige Verkehrsplanung und Entlastung der Wildonerinnen und Wildoner." Die neue Brücke südlich des Bahnhofes sei aus seiner Sicht bei der aktuellen Bahntrassenführung alternativlos. Auch im nördlichen Bereich sei die gewählte Streckenführung die einzige reale Chance für die verkehrssichere Lösung.
Tunnel und Umfahrung für Ehrenhausen
Die Landesstraße B69 führt durch das Ortszentrum Ehrenhausen, was zu einem hohen Verkehrsaufkommen führt. Bis zum Jahr 2040 soll das Verkehrsaufkommen weiter steigen, was aufgrund des engen Platzverhältnisses im historischen Ortskern ein großes Problem darstellt, auch jetzt schon. Der meiste Verkehr ist Durchgangsverkehr, der laut Plänen durch eine Umfahrung gut abgefangen werden kann. Aus derzeitiger Sicht ist ein Tunnel mit Anschluss der Spielfelder Straße und Beibehaltung der bestehenden Murbrücke die beste Lösung.
Bürgermeister von Ehrenhausen, Johannes Zweytick: "Dies ist ein historischer Tag. Bereits vor 30 Jahren befasste sich der Gemeinderat erstmalig mit einer Umfahrung. Der Verkehr im Ort hat enorm zugenommen und der Schienenverkehr mit Schrankenübergang ist eine Behinderung. Jetzt erhalten wir die Möglichkeit, den einzigartigen barocken Ortskern zu erhalten und geben den Bewohnerinnen und Bewohnern Lebensqualität zurück."
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