Kastanientage
Gutes Kastanienjahr erwartet, Ernte verspätet
Die Zukunft der Edelkastanie wurde auf Schloss Seggau von Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen aus 15 Nationen beleuchtet. Dabei konnten die internationalen Gäste viel Wissenswertes aus der Steiermark mitnehmen.
STEIERMARK. Internationales Publikum aus den Kastaniennationen schlechthin - von Frankreich über Portugal bis nach Chile - konnten bei den 13. Europäischen Kastanientagen unter der Schirmherrschaft des europäischen Kastanienverbandes "Eurocastanea" auf Schloss Seggau begrüßt werden.
"Der Erfahrungsaustausch mit internationalen Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktikern brachte uns viel an Erfahrung und Wissen in die Steiermark. Umgekehrt konnten wir den Gästen einen Einblick in neuartige Anbaumethoden bieten", freut sich der Thaler Johannes Schantl von der Arbeitsgemeinschaft "Zukunft Edelkastanie", die die Veranstaltung erstmals ausrichtete. "Dabei konnte auch die Steiermark als kleine Kastaniennation guten Input geben", zeigt sich Schantl zufrieden.
Versuchskulturen in Silberberg
Besucht wurde auch die Kastanienintensivkultur in Silberberg, wo auf vergleichsweise engem Raum seit 2018 Kastanien kultiviert werden. Die Ernte ist bereits steigend und mit dem vollen Ertag ist in acht bis zehn Jahren zu rechnen. Auch eine Anlage in Hochgrail wurde unter anderem besucht.
"Heuer ist grundsätzlich mit einer guten Ernte zu rechnen, die allerdings erst rund um den 20. September - sprich verspätet - beginnen wird", so Schantl. Dabei sei laut dem Experten die Braunfäule heuer nicht auszuschließen, die vom Regen begünstigt wird.
Ebenso wichtiges Thema war bei den Kastanientagen der hartnäckige Rindenkrebs, der als besondere Herausforderung gilt. Der ursprünglich aus Asien stammende Pilz wurde 1992 erstmalig in Deutschland nachgewiesen.
Grundsätzlich können Kastanienbäume sehr alt werden. Ein Sonderexemplar davon gibt es am Remschnigg. "Dieser ist bereits 800 Jahre alt. Jetzt werden Blattproben nach Italien geschickt, um mehr über die Wanderungsdynamik zu erfahren", so Schantl.
Regeln beachten
"Laut Schätzungen werden in der Steiermark jährlich rund 250 bis 300 Tonnen Kultur- und Waldkastanien geerntet", meint Schantl, der darauf verweist, dass es sich beim Sammeln im Wald gleich wie mit den Schwammerln verhält: "Der Waldeigentümer hat das Recht zu entscheiden, ob gesammelt werden darf oder nicht." Anders wie bei Schwammerl (geregelt nach dem Forstgesetz) gilt hier allerdings keine Mengenbeschränkung.
Gleich vormerken: Am 22. Oktober lädt die ARGE "Zukunft Edelkastanie" zum Kastanienfest am Grottenhof ein.
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