Kaum noch Vollerwerbslandwirte im Bezirk Leibnitz

Gerald Holler tritt heuer erstmals als Spitzenkandidat für den steirischen Bauernbund im Bezirk Leibnitz an. | Foto: KK
  • Gerald Holler tritt heuer erstmals als Spitzenkandidat für den steirischen Bauernbund im Bezirk Leibnitz an.
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Die Landwirte wählen am Sonntag, dem 31. Jänner, ihre Vertretung. Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl im Bezirk Leibnitz?
Gerald HOLLER: 37 %, fast 15.000 Wahlberechtigte

Warum hält sich die Wahlbeteiligung so in Grenzen?
Viele oft hart erkämpfte Errungenschaften der Kammer für Land- und Forstwirtschaft werden heute schon als selbstverständlich hingenommen. Beispielsweise Investhilfen für junge Hofübernehmer, Pensionen für Bauern und Bäuerinnen, Hilfen für Nebenerwerbslandwirte (Arbeitslosenentgelt), Erhalt der Einheitswerte, fachliche und rechtliche Beratung, Vertretung in den Medien.
Andererseits gibt es auch Betriebsinhaber, die enttäuscht sind, weil sich ihre Erwartungen in der Landwirtschaft nicht erfüllt haben.
Zusätzlich gibt es Betriebsinhaber, die ihre Landwirtschaft nicht selbst bewirtschaften und die Hilfe der Kammer oft nur ein paar Mal in ihrem Leben in Anspruch nehmen, dort aber eine große und umfassende Beratung brauchen. (beim Erstellen eines Pachtvertrages, bei der Übergabe, bei der Pensionsfrage). In der anderen Zeit haben sie aber wenig Kontakt zu unserem Haus und somit ist der Bezug nicht gegeben oder leider wenig bewusst.

Wieviele Vollerwerbslandwirte gibt es im Bezirk Leibnitz noch?
Ca. 2300 Betriebe stellen jährlich zumindest einen Antrag über die Bezirkskammer Leibnitz. Diese Zahl ist etwa die Zahl der wirtschaftenden Betriebe. Reine Vollerwerbsbetriebe, wo wirklich zwei Personen von der Landwirtschaft leben, gibt es kaum noch. Sehr viele haben einen Zuerwerb in kleinerem oder größerem Ausmaß, sind im Nebenerwerb (z.B. Klassifizierer, Hagelschätzer, Maschinenringarbeiten) oder haben einen Handel mit verschiedensten Waren. Das ist durch eine zunehmende Mechanisierung der Arbeiten auf den Höfen erst möglich geworden. Diese Tatsache stellt aber auch die Landwirtschaftskammer vor Herausforderungen, da die verschiedenen beruflichen Gegebenheiten in der Beratung immer mit einfließen und beachtet werden müssen.

Wieviele Betriebe haben in den letzten zehn Jahren ihren Betrieb stillgelegt?

Mit dem EU-Beitritt hatten wir etwa 6000 Betriebe und es hören kontinuierlich gleich viele Betriebe pro Jahr auf. Dieser Trend ist in einem Bezirk wie Leibnitz besonders groß, weil jene die Aufhören recht schnell einen neuen Job bekommen, weil sie gut ausgebildet sind und für viele Arbeiten eingesetzt werden können. Hier sind kaum Arbeitslose zu finden. Die Nähe zum Arbeitsmarkt (Graz und Leibnitz) spielt eine große Rolle. Auch ist die Flächenausstattung unserer Bauern oft sehr gering, die Felder bieten aber gute Erträge und können daher leicht an andere Bauern verpachtet werden. Dieser Trend war aber bereits vor dem EU-Beitritt ähnlich. Wir hoffen aber, dass wir dem entgegenwirken und diesen Trend sogar umkehren können. Zum Vergleich der Strukturen - In anderen Ländern, wie etwa der Slowakei gibt es in einem Bezirk mit der Größe von Leibnitz nur zwei landwirtschaftliche Großbetriebe.

Bei der letzten Wahl ging der steirische Bauernbund als klarer Sieger hervor. Ist der Ausgang der bevorstehenden Wahl bereits wieder so gut wie eine „gemähte Wiese“?
Eine gemähte Wiese ist es auf keinen Fall, da es mein erstes Antreten ist. Ich hoffe, dass alle Wähler erkennen, dass meine Kammerräte und ich mit vollem Herzblut für den Erhalt der Höfe arbeiten.

Verfolgen nicht alle wahlwerbenden Parteien das gleiche Ziel, nämlich ein Sprachrohr für unsere Landwirte zu sein?
Den großen Unterschied sehe ich darin, dass wir nicht nur zwei Wochen vor der Wahl dieses Sprachrohr sein wollen, sondern es das ganze Jahr über sind. Wir wissen wovon wir reden, da wir tagtäglich auf unseren Höfen, in den verschiedensten Sparten, arbeiten, was ich bei vielen anderen Kandidaten vermisse. Die Bezirkskandidaten der anderen Parteien kennen doch die meisten Bauern gar nicht. Ich versuche die Probleme der einzelnen Menschen in Leibnitz aufzunehmen und Lösungen zu finden. Weiters ist es unsere Aufgabe Problemstellungen an die zuständigen Landesvertretungen heranzutragen. Hier haben wir mit dem Präsidenten Franz Titschenbacher eine Führungsperson gefunden, die sich dieser Problematiken mit ganzer ehrlicher Kraft annimmt. Und intern wird es auch in unseren Runden schon einmal lauter, wenn es darum geht auf unsere Interessen zu pochen.

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