Patienten falsch behandelt
Prozessbeginn für südsteirischen "Kurpfuscher"

- Mit Spannung erwartet wird der Prozess am Straflandesgericht Graz, dem sich der mittlerweile 61-Jährige stellen muss.
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Jahrelang war ein vermeintlicher Arzt in Neurath in der Gemeinde Kitzeck im Sausal tätig, bis aufflog, dass er die dafür notwendigen Ausbildungen nicht hatte. Am 26. Jänner beginnt für den falschen Arzt der Prozess am Straflandesgericht Graz.
STEIERMARK. Mit großer Spannung erwartet wird der Prozess am Straflandesgericht Graz, dem sich der mittlerweile 61-Jährige stellen muss. Der vermeintliche Arzt wurde von zahlreichen Patientinnen und Patienten aufgesucht und hat auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter seiner Leitung in einem Betrieb tätig waren, behandelt.
Als sich nach umfangreichen Ermittlungen im Jahr 2020 herausstellte, dass es sich um einen "Kurpfuscher" handelt, war die Überraschung groß. Auch Kitzeck-Bürgermeister Josef Fischer sowie viele weitere Südsteirerinnen und Südsteirer ließen sich in seiner Praxis behandeln.

- Josef Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Kitzeck, ließ sich auch persönlich vom vermeintlichen Arzt behandeln.
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Der Ortschef, der den Prozess natürlich verfolgen wird, steht nach wie vor zu seiner Meinung: "Mir hat er mit seiner Behandlung geholfen. Das habe ich auch im Rahmen meiner Zeugenaussage bei der Polizei kundgetan. Und ich kenne viele andere, die mit der Behandlung zufrieden waren." Andere Patientinnen und Patienten berichten wiederum von Schmerzen und Fehlbehandlungen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Bei dieser Tätigkeit hat der Südsteirer u.a. Injektionen, Impfungen, Schmerzbehandlungen, kleinere operative Eingriffe sowie diverse Behandlungen durchgeführt und auch ärztliche Bestätigungen ausgestellt. Die hierfür erforderliche medizinische Ausbildung und Berechtigung fehlte ihm jedoch.

- Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark führten am 6. November, über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz, in den Räumlichkeiten seiner Arztpraxis eine Hausdurchsuchung durch.
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Hausdurchsuchung erfolgte
Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark führten am 6. November 2020, über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz, in den Räumlichkeiten seiner Arztpraxis eine Hausdurchsuchung durch. Die Kriminalistinnen und Kriminalisten stellten dabei Urkunden, Medikamente, Datenträger sowie Jacken des Roten Kreuzes mit der Aufschrift "„Notarzt“, Schilder „Arzt im Dienst“ und ein im Fahrzeug des Verdächtigen befindliches Blaulicht sicher.
Wir blenden zurück:
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