In Drogenfalle geraten
Roman Garber aus Lebring bleibt weiter hinter Gittern

Der 63-jährigen Pensionist aus Lebring wurde am 14. November 2021 am Flughafen von Kolumbien festgenommen. | Foto: privat
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  • Der 63-jährigen Pensionist aus Lebring wurde am 14. November 2021 am Flughafen von Kolumbien festgenommen.
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Der Glaube an einen trügerischen Millionengewinn wurde Roman Garber aus Lebring bekanntlich zum Verhängnis. Der unbescholtene Südsteirer, dem ein Drogenschmuggel angelastet wurde, sitzt nach wie vor im kolumbianischen Gefängnis von Cartagena fest. Die Zustände dort sind für ihn kaum noch zu ertragen. Das große Ziel der Freunde und Familie von Roman Garber ist es, dass er in Österreich seine Haftstrafe absitzen kann.

Abgemagert und am Boden zerstört. Nach wie vor, genau seit 14. November 2021, sitzt Roman Garber aus Lebring in einem Gefängnis in Kolumbien fest und muss ausharren. Doch wie lange der Südsteirer noch hinter Gittern sein wird, ist derzeit völlig offen. Bekanntlich glaubte der Südsteirer an einen Millionengewinn, der sich als Drogenfalle entpuppte - MeinBezirk.at und die ORF-Sendung "Schauplatz Gericht" berichteten.

Der aktuelle Stand

Laut Informationen von Bekannten, die mit Roman Garber in Kontakt stehen, war heuer im Herbst die Verhandlung anberaumt, um den Deal mit der Staatsanwalt durchzuziehen und ein Urteil zu erwirken. Richter und Staatsanwalt sind jedoch nicht erschienen. "Anfang Dezember fand die mehrmals verschobene Verhandlung statt, wo auch Vertreter der österreichischen Botschaft anwesend waren", weiß der Bekannte Alexander Lappi.

Die Staatsanwaltschaft plädierte für zehn Jahre Haft bei Schuldeingeständnis, obwohl sieben Jahre ausgemacht worden seien. Die österreichische Botschaft unter Alexander Springer konnte jedoch aus den Akten kurzerhand nachweisen, dass der Deal mit sieben Jahren Haft vereinbart war. Das Urteil wurde gefällt, Roman Garber musste sich in allen Punkten schuldig bekennen, was für ihn ein großes psychisches Problem sei.

Unerträglicher Alltag hinter Gittern

Eine kolumbianische Pflichtverteidigerin sei nunmehr für die Belange von Roman Garber zuständig. "Es werde nun ein Antrag auf Hausarrest für Roman Garber von Seiten der österreichischen Botschaft angestrebt, da die Haftbedingungen sowohl was die medizinische Grundversorgung als auch die Basisversorgung an Grundnahrungsmittel und die hygienischen Verhältnisse betrifft, sehr schlecht und menschenunwürdig sind. Stromausfall und Wasserknappheit stehen auf der Tagesordnung", so Garber.

Seit Dezember 2021 kämpfen Alexander und Andrea Lappi mit unbeschreiblichem Einsatz um das nackte Überleben von Roman Garber. | Foto: privat
  • Seit Dezember 2021 kämpfen Alexander und Andrea Lappi mit unbeschreiblichem Einsatz um das nackte Überleben von Roman Garber.
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Einziger Weißer in der Haftanstalt

Roman Garber ist mit drei weiteren Personen in einer 15 Quadratmeter großen Zelle untergebracht - darunter ein Russe und zwei Kolumbianer. "Es gibt jeden Tag Eselsfleisch, das süsslich schmeckt und Roman Garber nicht essen kann. Er tauscht es teilweise gegen Kekse, Reis oder Bananen um, falls es möglich ist. Er hat bereits mehr als 15 Kilogramm an Gewicht verloren", erzählt ein Bekannter. Rassistische Äusserungen erschweren zudem seinen Gefängnisalltag. Er gilt als „Gringo“, als einziger Weißer in der Haftanstalt.

Sollte der Antrag auf Hausarrest durchgehen, wird Roman Garber nach Bogotá überstellt. Daneben müsse noch ein weiteres Verfahren eingeleitet werden, denn Roman Garber wurde auch zu einer hohen Geldstrafe - mehrere hundert Tausend Euro - verurteilt. Diese Geldstrafe muss wegen Mittellosigkeit des Pensionisten beeinsprucht werden, um den Prozess eines Überstellungsverfahrens nach Österreich einleiten zu können. Das große Ziel der Familie von Roman Garber ist es, dass er in Österreich seine Haftstrafe absitzen kann.

Bürgermeister Franz Labugger beschreibt Josef Garber als netten und gutmütigen Menschen, der sich auch in Lebring engagierte. | Foto: Furgler
  • Bürgermeister Franz Labugger beschreibt Josef Garber als netten und gutmütigen Menschen, der sich auch in Lebring engagierte.
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Da es zwischen Österreich und Kolumbien kein Abkommen gibt, handelt es sich um einen Einzelfall, der als Präzedenzfall abgewickelt werden muss. Das alles braucht Zeit, es werden zwei Jahre prognostiziert und vor allem Geld für die Anwälte. Daher ist die Familie nach wie vor auf Spendengelder angewiesen. 

Roman braucht Hilfe:
Spendenkonto zur Unterstützung von Roman Garber | IBAN AT47 3849 9000 0405 4516 | Raiffeisenbank Wildon-Preding, Bankstelle Lebring | Empfänger: Andrea Lappi THK (Treuhandkonto) Roman Garber | Zahlungsreferenz: Spende

Darüber haben wir im September berichtet:

Die tragische Geschichte von Roman Garber aus Lebring

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