Schulcampus Leutschach: Mehr als nur eine Schule
„Erst bauen wir unsere Gebäude, dann formen unsere Gebäude uns.“ Diese Erkenntnis, die man Winston Churchill zuschreibt, scheint exemplarisch für den nun fertig gestellten Schulcampus in Leutschach zu stehen. Die klare, von außen einfach wirkende Grundstruktur, bietet innen eine Vielzahl an Funktionen und Ideen, das Konzept ist voll aufgegangen.
LEUTSCHACH. (gw) Nach über 40 Jahren ohne wirkliche Grundsanierung war das alte Schulgebäude in Leutschach mehr als in die Jahre gekommen. Eine vor wenigen Jahren angedachte Sanierung erwies sich nach einer fachlichen Prüfung als nicht mehr durchführbar, ein Neubau war damit umungänglich. Und es sollte „mehr als nur eine Schule“ werden, so Bürgermeister Erich Plasch. Die Finanzierung war die eine Herrausforderung, die dementsprechente architektonische und baukulturelle Umsetzung die mindestenes ebenso schwierige andere. Aus einem Wettbewerb ging 2017 das Team Uli Tischler und Martin Mechs von „tmp architekten“ als Sieger hervor. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das 7,6 Millionen Euro Projekt nun fertig gestellt und seit Schulbeginn haben aktuell sechs Klassen, der Bau ist auf ein Maximum von sieben ausgelegt, und der ebenfalls mitintegrierte Musikverein Leutschach ihre neue Bleibe gefunden. Der Bau überzeugt nach den wenigen Wochen Betrieb vollends.
Modern und lichtfurchflutet
Der rund 40 mal 40 Meter große Quader wirkt von außen schlicht, fast unscheinbar und gut in die Landschaft eingefügt, während das komplexe Innenleben übersichtlich und dabei unglaublich offen wirkt. Der große Turnsaal und der beeindruckende Probenraum des Musikvereins sind die großen Bausteine im Inneren, welche rund um die offene Bibliothek im Erdgschoß und den im freien liegenden Innenhof im Obergeschoß um viele unterschiedlichste Module wie gleich vier Küchen, Klassenzimmer, Gruppenräume, Ganztagesbetreuung, Sitzecken usw. bausteinartig erweitert wurden. Trotzdem wirkt der mit rund 40 regionalen Unternehmen umgesetzte Bau, womit rund 5 Millionen Euro als Wertschöpfung direkt in der Region gehalten werden konnte, hell und einladend. Trotz der multifunktionalen Anforderungen ist das Innenleben klar angeordnet und eine Durchsicht im Gebäude nach allen vier Himmelrichtugnen hinein in die herrliche Landschaft und den Ortskern überzeugt sofort. Die interimistische Leiterin der Mittelschule Leutschach Monika Herischko ist nach den ersten Schultagen vollends vom Konzept überzeugt. Der sogar mit einer „Rezeption“ im Eingangsbereich ausgestattete Schulcampus ist mit dem Schwerpunkt „Tourismus und Wirtschaft“ nun wohl richtig zukunftsfit aufgestellt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.