Südsteirische Bauern fürchten um ihre Existenz

Der Hauptinitiator Andreas Ortner aus Ragnitz (Mitte) übergibt im Kreise seiner Kollegen aus  der bäuerlichen Produktion die gesammelten Unterschriften an LR Jörg Leichtfried. | Foto: BI Zukunft Landwirtschaft/Agentur Leodolter
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  • Der Hauptinitiator Andreas Ortner aus Ragnitz (Mitte) übergibt im Kreise seiner Kollegen aus der bäuerlichen Produktion die gesammelten Unterschriften an LR Jörg Leichtfried.
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Das mit 1. Jänner 2016 in Kraft getretene "Regionalprogramm von Graz bis Radkersburg" samt der neuen Wasserschutzverordnung, sorgt - vor allem in der Landwirtschaft - für Kopfzerbrechen. Die Zukunft sei ungewiss, man orte eine grobe Gefährdung der Produktion im ländlichen Bereich. "Das trifft sowohl die Gemüsebauern im Grazer Umland als auch die Tierzucht- und Getreide-, sowie Maisbetriebe im gesamten Landstrich. Wir berufen uns auf die Expertise von
Doz. DI Dr. Karl Buchgrabner von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein. Diese Einrichtung ist die größte Dienststelle des Lebensministeriums und das Zentrum für Forschung, Lehre und Bildung im ländlichen Raum."

Gemeinsam mit den Wasserverbänden Umland Graz und Grazerfeld Südost sowie den Bezirkskammern Graz und Graz Umgebung kam man zum Schluss, dass (Zitat) "... die neue Verordnung praxisfremd und überzogen ist und Landwirte von ÖPUL-Maßnahmen ausschließt. Ebenfalls ist der Verwaltungsaufwand und die bürokratischen Hürden unzumutbar und die Bewertung der Düngemengen dringend zu überdenken."

Die Folgen der neuen Verordnung sei absehbar. Einerseits sei mit Einkommensverlusten der Landwirte zu rechnen. "Mit dieser Verordnung werden wir gezwungen aktiven Humusabbau zu betreiben", so ein Landwirt. Weniger Humus bedeutet weniger CO2-Speicherung im Boden und Nitratauswaschung ins Grundwasser. Für den Gemüsebauern heißt es, dass die Regionalität und auch die Qualität hochwertigen Gemüses in Gefahr scheint. Außerdem können auch die im Handel geforderten Normen (Stichwort: Mindestgewicht Grazer Krauthäuptel...) nur mehr schwer erreicht werden.
"Auf uns kommt in der Folge ein Bauernsterben zu. Und das lassen wir uns nicht gefallen - deshalb auch die Bürgerinitiative. Wenn man uns nicht anhört, und Lösungen anstrebt, werden wir uns nicht scheuen auf die Straße zu gehen", so ein besorgter Bauer. "Auch die weiterführende Produktion ist betroffen - Arbeitsplätze somit gefährdet!"

"Leider sind in den Verhandlungen zur Verordnung die Bauern selbst viel zu wenig mit einbezogen worden", so die Meinung eines Landwirtes.

Die Bürgerinitiative "Zukunft Landwirtschaft" setzte nun ihr erstes starkes Lebenszeichen und überreichte dem zuständigen Landesrat Mag. Jörg Leichtfried (SP) ein großes Bündel gesammelter Unterschriften. BI Sprecher Styriabrid-GF-Stv. Hans-Peter Bäck erklärt: "Wir haben in knapp zwei Wochen - ohne großen Vorlauf und Aufwand über 2.300 Unterschriften gegen die Umsetzung der neuen Verordnung gesammelt. Wir fordern mehr Verständnis für die Landwirtschaft und weniger Bürokratie in allen Bereichen." LR Mag. Leichtfried nahm die Unterschriften entgegen und versprach sichder Sache anzunehmen. Jedoch verwies er auf die Interessensvertretungen sowie die Tatsache, dass er ja nicht an der Verordnung mitgearbeitet hätte (diese fiel in den Zuständigkeitsbereich von Ex-LR Dr. Gerhard Kurzmann/FP).

Einen Tipp gab LR Mag. Jörg Leichtfried den Bauern rund um BI-Organisator Andreas Ortner noch mit auf den Weg: "Mit einer aussagekräftigen Petition müsste sich auch der Landtag mit den aktuellen Sorgen und Ängsten der Bauern eingehend beschäftigen."

Der Hauptinitiator Andreas Ortner aus Ragnitz (Mitte) übergibt im Kreise seiner Kollegen aus  der bäuerlichen Produktion die gesammelten Unterschriften an LR Jörg Leichtfried. | Foto: BI Zukunft Landwirtschaft/Agentur Leodolter
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