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Weltfrauentag 2022 Leibnitz
Susanne Hartinger: Frauen mehr Gehör verschaffen (+Video)

Susanne Hartinger ist CEO bei Hartinger Consulting | Foto: Marion Luttenberger
  • Susanne Hartinger ist CEO bei Hartinger Consulting
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Drei Fragen an Susanne Hartinger, CEO von Hartinger Consulting, anlässlich des Weltfrauentages.

Worauf sind Sie stolz?

SUSANNE HARTINGER: Gerade in Familienunternehmen ist das Thema Unternehmenskultur und Veränderung nicht immer ganz leicht. Uns ist das in den letzten Jahren sehr gut gelungen. Wir haben uns zu einem Team zusammengefunden, das große Kompetenz und vollen Einsatz mit ganz viel Freude und Spaß kombiniert. Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich.

Wir, als Arbeitgeber, sorgen dabei für die bestmöglichen Rahmenbedingungen. Das heißt wirklich flexible Arbeitszeiten und Wahl des Arbeitsplatzes. Dazu braucht es einerseits die technischen Voraussetzungen und andererseits gegenseitiges Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Das macht es für unsere Mitarbeiter einfacher Familie und Beruf leben und erleben zu können. Und auch wenn das in unserer Zeit kein Thema mehr sein sollte, nehme ich an, dass der hohe Frauenanteil bei Hartinger Consulting (19 von 21 MitarbeiterInnen sind Frauen) auch dieser Tatsache geschuldet ist. Da Frauen immer noch einen ungleich höheren Anteil an Betreuungspflichten übernehmen.

Wozu brauchen wir den Weltfrauentag?

Vor wenigen Tagen haben den Equal Pay Day begangen. Frauen verdienen in gleichen Positionen aktuell in Österreich im Durchschnitt um 12,7% weniger. Das heißt sie arbeiten im Schnitt im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen aktuell 46 Tage pro Jahr umsonst!

Das hat aber viel größere Auswirkungen als das geringere Einkommen. In den meisten Fällen führt es nämlich dazu, dass die Mütter in Karenz gehen und kaum die Väter. Es ist finanziell einfach nicht anders machbar. Nach dem längeren Ausstieg aus dem Berufsleben ist es für Frauen oft kaum möglich in ihre früheren Positionen zurückzukehren, vielfach arbeiten sie auch in Teilzeit und verdienen dadurch noch weniger als Männer. In der Folge sind auch Frauen von der Altersarmut viel stärker betroffen als Männer. Gerade in der Pandemie hat sich auch gezeigt, wie stark die Betreuungspflichten nach wie vor an den Frauen hängen. So haben Frauen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich häufiger ihre Stunden reduziert bzw. auch die Arbeitsleistung auf die Abende und Wochenenden verlegt. Wir sind also weit entfernt von Gleichberechtigung oder Chancengleichheit. Daher gilt es auch die Diskussion ständig weiterzuführen und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Der Weltfrauentag kann dabei ein Element sein.

Susanne Hartinger ist CEO bei Hartinger Consulting | Foto: Marion Luttenberger
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Welchen Rat würden Sie jungen Frauen auf ihrem Lebensweg bzw. beruflichen Weg mitgeben?

Ich würde sage: Du kannst alles schaffen, was du willst. Lass dir von niemand anderem erzählen was gut für dich ist, was Sinn macht oder was sich gehört. Frauen lassen sich noch viel zu oft in ihrer Berufswahl und im Karriereweg davon beeinflussen, was in den Augen der Familie, der Freunde oder der Gesellschaft machbar und gut ist.

Und: Steh für dich ein! Immer noch gehen Frauen in Diskussionen oft unter, haben weniger Redezeit, werden nicht gehört. Ich sehe auch immer wieder, dass sich Frauen für Stellen erst dann bewerben, wenn sie überqualifiziert sind. Da dürfen wir von den Männern lernen und mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Auch bei Gehaltsverhandlungen verlassen sich Frauen oft darauf, dass ihre Arbeit von anderen gesehen und geschätzt wird. Auch da gilt es für sich einzustehen.

Hartinger Consulting GmbH
Römerstraße 18
A-8430 Kaindorf an der Sulm/Leibnitz
Tel.: +43 3452 85 55 6
office@hartinger.at
www.hartinger.at

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