Inlandsversorgung gesichert
Weniger Äpfel, aber hohe Fruchtqualität

Dietmar Schweiggl: "Beste Früchte ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Klima, Witterung und dem Einsatz der heimischen Betriebe." | Foto: privat
  • Dietmar Schweiggl: "Beste Früchte ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Klima, Witterung und dem Einsatz der heimischen Betriebe."
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  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Die Apfelernte ist bei uns noch voll im Laufen. Fest steht bereits, dass die Menge heuer geringer ausfällt.

In den heimischen Privatgärten ist die Ausbeute der Apfelernte heuer weitgehend mehr als gering. Nicht so rigoros, aber dennoch mit einer geringeren Ernte müssen die heimischen Obstbauern, die davon wirtschaftlich abhängig sind, rechnen.

"Während die rund 1.000 steirischen Apfelbauern noch mitten in der Ernte stehen, steht bereits fest, dass die Erntemenge 2021 etwas kleiner ausfallen wird", bestätigen Herbert Muster (Referatsleiter Obstbau) und Dietmar Schweiggl von Schweiggl-Obst aus Neudorf/Stocking. "Die hohe Fruchtqualität ergibt sich aus dem nicht allzu warmen August und dem wunderschönen, trockenen Herbst. Die vielen Sonnenstunden förderten nicht nur den Geschmack, sondern machen steirische Äpfel knackig und zu kraftvollen Vitaminspendern", betont Schweiggl. Und die stark schwankenden Tag-Nacht-Temperaturen von Anfang September förderten zusätzlich eine intensive Rotfärbung der Früchte.

Inlandsversorgung gesichert

Dass mit einer geschätzten Gesamternte von 115.000 Tonnen nur ca. zwei Drittel einer Normalernte zu erwarten sind, ist den zahlreichen Frostnächten zur Apfelblüte im April geschuldet. "Dennoch kann mit dieser Menge die ganzjährige Inlandsversorgung locker sichergestellt werden", weiß Dietmar Schweiggl, der gemeinsam mit seinen Brüdern Christoph und Rudolf sowie Schwester Astrid im elterlichen Betrieb tätig ist. Vermarktet wird von Österreichs größtem Apfelproduzenten ausschließlich ausgezeichnete Ware von den eigenen Plantagen.

Beste Früchte

Nach wie vor verlangt die Apfelproduktion viel Handarbeit und Fachwissen. Mindestens 600 Arbeitsstunden sind während eines Jahres für die Bewirtschaftung von einem Hektar Apfelplantage erforderlich. Sehr aufwendig sind der exakte Schnitt der Bäume im Winter, die Reduktion der überzähligen Früchte nach der Blüte und die sorgfältige Ernte im Herbst, die meist in mehreren Durchgängen erfolgt.

Zusätzlich müssen während der gesamten Saison die Bäume ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden, und laufend ist auch auf Befall durch Krankheiten und Schädlinge zu kontrollieren. "Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 19 Kilogramm, oder umgerechnet ca. 114 Stück, bleibt der Apfel in Österreich beim Frischobst die Nummer eins", informiert Herbert Muster. Die Hauptsorten sind nach wie vor Golden Delicious und Gala, die in Summe ca. 50 Prozent der gesamten Produktionsmenge ausmachen.

Sehr wichtige weitere Sorten sind Elstar, Jonagold, Pinova, Evelina, Topaz, Braeburn und Fuji. Dennoch geben sich die steirischen Bauern damit nicht zufrieden. Auf der Suche nach dem absolut perfekten Apfel wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue Sorten, meist unter einem Markennamen, in den Markt eingeführt. Dazu gehören Namen wie Rubelit (Schweiggl), SweeTango, Kanzi, Jazz, Bonita oder Tessa. Der Zuspruch des Konsumenten wird darüber entscheiden, wie sich die Flächenanteile weiterentwickeln werden.

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