Wildbienen brauchen im Frühjahr dringend Nistquartiere

 Männchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) | Foto: © Johann Neumayer
  • Männchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes)
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Den Wildbienen zuliebe: Entfernen Sie auch jetzt im Frühjahr nicht alle verdorrten markhaltigen Stängel von Himbeeren, Brombeeren oder Königskerzen, denn sie sind Nistquartiere für eine ganze Reihe von Wildbienen. Optimal ist es, sie das ganze Jahr über stehen zu lassen.

Im Gegensatz zu den Honigbienen, die gemeinsam im Bienenstock überwintern, und sich dort gegenseitig wärmen, müssen Wildbienen auf andere Strategien zurückgreifen. Denn die meisten von ihnen leben solitär und auch Hummeln, die im Sommer Völker bilden, müssen den Winter ohne Artgenossen verbringen.

Hummeln sind die Ersten!

Denn im Spätherbst stirbt der Großteil des Hummelvolkes, übrig bleiben lediglich die begatteten Jungköniginnen. Sie überwintern in meist unterirdischen Quartieren, selbst gegrabene Erdlöcher und sogar verlassene Mäusenester sind beliebte Unterkünfte für die kalte Jahreszeit. Im Frühjahr zählen Hummeln dann zu den ersten Bienenarten, die man auf der Suche nach Nahrung beobachten kann. Denn sie sind besonders unempfindlich gegenüber Kälte. Bald danach beginnen die Königinnen das nächste Volk aufzubauen, als erste sind die Königinnen von Erdhummeln unterwegs, bald folgen dann Wiesen- und Gartenhummeln nach.

Schutz in Baumhöhlen, Mauerspalten oder Pflanzenstängeln
Auch einige andere Wildbienenarten überleben den Winter als erwachsene Tiere. Bei der Blauschwarzen Holzbiene beispielsweise sind es sogar Männchen und Weibchen: Sie suchen oberirdischen Unterschlupf in Baumhöhlen, Mauerspalten oder auch Lehmwänden. Im Gegensatz dazu brauchen Keulhornbienen markhaltige Pflanzenstängel, in deren abgestorbene Teile sie durch Bruchstellen eindringen, um dort den Winter zu verbringen. Ranken von Brombeere, Holler oder Sommerflieder bieten für sie willkommene Quartiere.

Die Puppen „schlafen“ bis ins Frühjahr

Ein großer Teil der Wildbienenarten erlebt den Winter aber eigentlich gar nicht. Sie tragen einen Pollenproviant im Sommer in die Nester, die je nach Art im Boden, in Käferfraßgängen im Totholz oder auch in leeren Schneckenschalen liegen. Darauf legen sie ein Ei und verschließen die Zelle. Das wiederholen sie, bis sie nach einigen Wochen sterben. Schon wenige Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven, verzehren den Pollenvorrat und wachsen dabei ungemein, um sich nach wenigen Wochen zu verpuppen. Danach verringert sich jedoch das Entwicklungstempo drastisch, sodass viele Wildbienen im Puppenstadium überwintern. Die Frühlingsarten aber schlüpfen schon vor dem Winter und verbringen die kalte Jahreszeit als fertiges Tier unbeweglich in der Zelle, um dann im Frühling so schnell wie möglich zu schlüpfen. Die Arten, die als Puppen überwintern, schlüpfen dann je nach Art im Spätfrühling, im Sommer oder erst im Herbst.

Lasst die Palmkätzchen und Schneeglöckchen bitte den Bienen und Schmetterlingen!
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