Ein Großer tritt ab
Marko Stankovic gibt sein Karriereende bekannt
Marko Stankovic hat in der österreichischen Fußballlandschaft zweifellos seine Spuren hinterlassen. Nun hängt er die Schuhe an den Nagel und widmet sich zukünftig anderen Aufgaben.
LEBRING. Der SV Lebring verlautbarte gestern via Facebook, dass zum Bedauern des Vereines, die so beliebte Rückennummer Zehn Marko Stankovic, Abschied vom sportlichen Geschehen nimmt. Der 35-jährige hatte im Sommer 2020 völlig überraschend beim Landesligisten unterschrieben und somit landesweit für Aufsehen gesorgt. Wir blicken auf eine illustre Karriere zurück.
Die Anfänge
Begonnen hat diese beim DSV Leoben, wo er schon im zarten Alter von fünf Jahren zum Fußballspielen begann. Nach zweimaliger Kurzleihe zum ASK Voitsberg, konnte er sich bei den Donawitzern in der zweiten Bundesliga etablieren und mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen. Dort agierte er hauptsächlich in der Rolle des klassischen Spielmachers. Aufgrund seiner hervorragenden Auftritte, wurde er in der Saison 2006/2007 als bester junger Spieler der Liga ausgezeichnet.
Dies brachte ihm einen Zweijahresvertrag beim Bundesligisten SK Sturm Graz ein, wo er auf Anhieb überzeugen konnte. Sein Debüt feierte Marko Stankovic gegen die Wiener Austria am elften Juni 2007. Nur eine Woche später gegen den LASK brillierte Stankovic, nun als Stürmer eingesetzt und erzielte drei Treffer.
2008 debütierte der Niederösterreicher unter Karel Brückner im österreichischen Nationalteam. Bei der Zwei zu Vier-Niederlage gegen die Türkei wurde er in der 70.en Spielminute eingewechselt. Es sollte dies sein erstes und letztes Spiel im Dress der Nationalmannschaft sein. Nach zwei durchaus erfolgreichen Jahren bei den Grazern verlängerte Marko Stankovic seinen auslaufenden Vertrag nicht und wechselte nach Italien zum US. Triestina.
Der Höhepunkt
In der Serie B, (zweithöchste italienische Spielklasse) lief es für den gebürtigen Kremser nicht nach Plan, denn in 22 Einsätzen blieb der Torerfolg aus. Weshalb er sich nach nur einer Saison Austria Wien anschloss, wo er mit Sicherheit seine sportlich erfolgreichste Phase durchlebte. Gekrönt wurde diese von dem Gewinn der österreichischen Meisterschaft in der Saison 2012/13 unter Cheftrainer Peter Stöger. Anschließend durfte der Offensivspieler auch in der Champions League sein Können unter Beweise stellen.
An der Qualifikation für diesen Bewerb hatte Marko Stankovic einen großen Anteil, denn im Qualifikationsspiel gegen den amtierenden kroatischen Meister Dinamo Zagreb steuerte er ein Tor zum Zwei zu Null Auswärtssieg bei. In der Gruppenphase kam der Offensivallrounder gegen Vereine wie Atletico Madrid, FC Porto oder Zenit St. Petersburg zum Einsatz. Gegen den damaligen russischen Meister gelang ihm sogar eine Torvorlage beim sensationellen Vier zu Eins- Heimerfolg der Wiener.
Trotzdem wurde sein auslaufender Vertrag in der Folgesaison nicht verlängert, worauf er sich wieder dem SK Sturm Graz anschloss. Dort avancierte er in der ersten Saison unter Trainer Darko Milanic zum sofortigen Stammspieler, musste jedoch im zweiten Jahr, nachdem Franco Foda den Posten des Slowenen übernommen hatte, häufig mit der Ersatzbank vorlieb nehmen. Zudem wurde der Angreifer, wie so oft in seiner Karriere von Verletzungen geplagt. Nach gut drei Jahren war bei den Grazern Schluss, auch weil er leistungstechnisch nicht mehr ganz mithalten konnte.
Karriereausklang
Es folgte ein Engagement beim Zweitligisten SV Ried und ein Auslandsabenteuer in Indien, wo er zwei Saisonen lang spielte, bevor er sich dem SV Lebring anschloss. Dort war er speziell für junge Spieler wichtig, die von seiner Erfahrung und der vorgelebten Professionalität profitierten. Diesen stand er stets zur Seite und hatte ein offenes Ohr, bei Anliegen jeglicher Art. Mit Marco Krammer steht auch schon ein Ersatz parat, der das entstandene Loch durch den Abgang seines Namensvetters schließen soll.
Marco Stankovic wird der österreichischen Sportlandschaft mit großer Wahrscheinlichkeit dennoch erhalten bleiben, denn seit Sommer 2020 hat er die Seiten gewechselt und ist als Sportreporter tätig. Für das private Fernsehunternehmen Sky, geht er regelmäßig auf Stimmenfang und fühlt den sportlichen Akteuren auf und abseits des grünen Rasens auf den Zahn.
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