Weltfrauentag 2022
Die südweststeirischen Bäuerinnen mit Köpfchen

Petra Höfler, die Bergbäuerin mit Laptop auf der Alm, der Tierschutz und Naturverbundenheit ein prioritäres Anliegen ist. | Foto: LK/Danner
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  • Petra Höfler, die Bergbäuerin mit Laptop auf der Alm, der Tierschutz und Naturverbundenheit ein prioritäres Anliegen ist.
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Schluss mit althergebrachten Klischees rund um das Bäuerinnenleben. Die Bäuerinnen aus Leibnitz und Deutschlandsberg zeigen, wo es lang geht.

LEIBNITZ/DEUTSCHLANDSBERG. „Innovative, entscheidungskräftige und bestens ausgebildete Frauen prägen die Zukunft der Bauernhöfe und des ländlichen Raumes“, betonte Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein am Freitag anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages am 8. März.

Sie räumt damit mit landläufigen Klischees auf, die sich nach wie vor um das Bäuerinnenleben ranken. Die Realität schaut mittlerweile jedoch vermehrt anders aus. Die Bäuerinnen sind heute nämlich: „Bergbäuerinnen mit Laptop auf der Alm“, „Mutige, entscheidungsfreudige Wiedereinsteigerinnen“, „Innovative Trendsetterinnen“ oder „Managerinnen zwischen Tradition und Moderne“.

„Sie packen tatkräftig große Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Regionalität, Tierwohl und Klimaschutz, soziale Anliegen und Gesundheit an.“
Maria Pein, Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin

Innovativer Zugang zur Landwirtschaft

Auch die brandaktuelle Studie von Leopold Kirner (Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik) bescheinigt den jungen Frauen einen innovativen Zugang zur Landwirtschaft. Ihre vorrangigen Ziele für die Arbeit auf den Höfen ist es erstens, die Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen und zweitens hohen Tierwohlstandard zu gewährleisten.

Geballte Frauenpower durch Vernetzung

Das Besondere an den weiblichen Lebenswelten am Land ist die gute Vernetzung der Frauen – also von berufstätigen Frauen, Unternehmerinnen, Gewerbetreibenden und Bäuerinnen. „Für Bäuerinnen ist die Vernetzung ein wichtiger Kraftstoff für Innovationen, sie gibt Mut für Veränderungen und unterstützt bei der erfolgreichen Betriebsführung“, so die Vizepräsidentin. Nicht zuletzt war es auch die Corona-Pandemie, die zu einer erhöhten Wertschätzung für die Landwirtschaft geführt hat. Das beflügelt die jungen Bäuerinnen und führt generell zu einer Renaissance des Landlebens – ganz besonders bei jungen Frauen.

Frauen im Vormarsch

Bereits ein Drittel der Höfe in Frauenhand: „Die starke Kraft der Bäuerinnen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mittlerweile rund ein Drittel der Höfe von Frauen geführt werden“, freut sich Landesbäuerin Viktoria Brandner über das hohe Engagement der mehr als 30.000 Frauen in der steirischen Landwirtschaft.

Damit dieser Trend weiterhin anhält, brauchen Frauen am Land aber dieselben Rahmenbedingungen wie Städterinnen, ganz besonders was die Kinderbetreuung, Pflege und Ausbildung anbelangt.

Mutige Wiedereinsteigerin

Nina Schweinzger aus St. Veit in der Südsteiermark ist studierte Inklusionspädagogin und Erwachsenenbildnerin. Nach mehreren Jahren in ihrem Beruf ist sie auf den elterlichen Betrieb zurückgekehrt und hat dort die Legehennenhaltung weiter ausgebaut und um eine Nudelproduktion erweitert.

Ihr neuestes Projekt heißt „Gemeinsam am Hof“, dabei wird der Hof zum intergenerativen Begegnungsort, der Alt und Jung zusammenbringen soll.

 „Ich mache stets Nägel mit Köpfen und ziehe Dinge durch, für die ich mich entschieden habe. Angst vor dem Scheitern habe ich dabei nicht, denn ich überlege und plane gut und kalkuliere immer auch Rückschläge ein. Wichtig ist, ein Ziel zu haben und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen.“
Nina Schweinzger

Petra Höfler, die Bergbäuerin mit Laptop auf der Alm, der Tierschutz und Naturverbundenheit ein prioritäres Anliegen ist. | Foto: LK/Danner
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Bergbäuerin mit Laptop auf der Alm

Petra Höfler aus Bad Schwanberg ist nach 13 Jahren als Grafik-Designerin in Graz auf den elterlichen Betrieb zurückgekehrt, hat dort in einen Tierwohlstall investiert und sich ein eigenes Grafik-Büro am Hof eingerichtet. Die Rinder werden im Sommer auf der Alm gehalten und stressfrei am Hof geschlachtet. Das Fleisch wird direktvermarktet.

„Mir gehen Tierwohl sowie Klima- und Umweltschutz über alles. Ich bin ein Regionalitätsfan und kaufe hauptsächlich bei Bauern in der Nachbarschaft sowie über die Plattform crowdfarming ein.“
Petra Höfler

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