Grenze als neues Zugpferd?
Im Grenzgebiet von Spielfeld liegen zwischen 18 und 23 Hektar mehr oder weniger brach. Die Nachnutzung brennt daher unter den Fingernägeln.
Wir arbeiten im Laufschritt und wenn geht noch etwas schneller“, sagt Spielfelds Bgm. Kurt Jöbstl, der die Zukunft im Sauseschritt einholen möchte. Denn: „Wenn wir nicht für eine Belebung sorgen, sind wir eine aussterbende Gemeinde“, so Jöbstl in Anspielung auf das 18 bis 23 Hektar große Flächenpotenzial im Umfeld des Grenzüberganges Spielfeld, der seit in Kraft treten des Schengenabkommens mehr oder weniger ungenützt ist.
„Wir haben zusammen mit der Gemeinde Sentilj in Slowenien begonnen, uns das Gebiet infrastrukturmäßig anzuschauen. Es sind beide Gemeinden sehr daran interessiert, etwas zu machen!“, betont Jöbstl. So ist von einem Hotel ebenso die Rede wie von einem öffentlichen Parkplatz, Kino, Disco oder Gastronomie. „Wir denken an eine Produktbörse“, sagt Jöbstl und verweist auf eine Nutzungsstudie aus dem Jahr 2008.
In das selbe Horn bläst auch NAbg. Beppo Muchitsch: „Während Slowenien alle möglichen Hebel in Bewegung setzt, heißt es bei uns ,Entwicklung bitte warten‘“, ärgert sich der Abgeordnete. – Auch in Hinblick darauf, dass „die Region und der Verbund mit der Gemeinde Spielfeld darunter leiden, dass man sehr interessante Flächen nicht einer einheitlichen Vermarktung und Verwertung zugute kommen lässt.“
Wettlauf mit der Zeit
Das Problem sei, so Muchtisch, „dass derartig viele Kapitäne an Bord sind und es schwierig wird, einen gemeinsamen Nenner zu finden.“ Auch Lasse Kraack, Geschäftsführer des involvieren EU-Regionalmanagements, sieht darin die größte Schwachstelle. „Das Areal ist ziemlich zerstückelt“, spielt er auf mehrere Eigentümer (ASFINAG, Land Steiermark, Republik, Bundesimobiliengesellschaft & Privat) an, mit denen man vor gut zwei Jahren bereits Gespräche aufgenommen habe, diese aber gescheitert sind. „Seitens des Landes ist die Grenzregion Spielfeld aufgrund ihrer Infrastruktur ein wichtiger Schwerpunkte für Gewerbe und Industrie“, veranschaulicht Kraack nichtsdestotrotz.
Also habe sich die Region immer wieder um Projekte bemüht und nun zwei – ein nationalfinanziertes und ein Grenzprojekt – genehmigt bekommen. „Ein Teilprojekt stellt die Nachnutzung dar, die Mitte diesen Jahres behandelt werden soll“, sagt Lasse Kraack, demzufolge es schwierig sei, den Umsetzungszeitrahmen einzugrenzen. „Wenn man stark von öffentlichen Geldern abhängig ist, braucht man sich nichts vorzumachen – da kann der Zeitraum auch länger sein.“ Nachsatz: „Es muss eine Einigung zwischen den Besitzern herbeigeführt, Investoren gefunden und an einem Strang gezogen werden, dann kann es auch ganz schnell gehen.“
Projekt kommt in Bewegung
Schnell wäre ganz im Sinne von Bgm. Kurt Jöbstl. „Von unserer Seite aus machen wir Druck, wir haben einige Gespräche schon geführt und sind auf Investorensuche. Es sind einige Ideen da“, unterstreicht Jöbstl. „Das EU-Regionalmanagement ist beauftragt, Kontakt mit den Besitzern aufzunehmen, um abzuklären wie weit und bis wann die Grundstücke in Gewerbe- und sonstige Nutzungsmöglichkeiten umgewandelt werden können“, berichtet LAbg. Peter Tschernko. Und auch die Aktivregion, die Kleinregion „Südsteirische Weinstraße“ rund um Spiefeld sowie zahlreiche Vereine aus dem Ort versuchen einen Beitrag zu leisten und „etwas weiter zu bringen“, wie Bgm. Jöbst sagt.
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