Sorglosen Bodenverbrauch stoppen
Durch bessere Raumordnung sollen Acker- und Grünland wirksam geschützt werden.
Die Landwirtschaftskammer rüttelt auf: Die steirische Landwirtschaft verliert täglich wertvolles Ackerland in der Größe von fast viereinhalb Fußballfeldern. Anlässlich des heutigen Weltbodentages warnt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher vor dem sorglosen Bodenverbrauch und fordert zur Trendumkehr auf. Titschenbacher: „Täglich werden in Österreich 22,4 Hektar für Straßen, Siedlungen, Shopping Center oder Industriehallen verbaut. Das entspricht der Größe von 31 Fußballfeldern, pro Jahr von rund 11.000 Fußballplätzen. Allein der steirischen Landwirtschaft gehen so täglich sechs Hektar an wertvollen und fruchtbaren Ackerböden unwiederbringlich verloren, das sind täglich fast viereinhalb und jährlich rund 1.570 Fußballfelder.“ Der Kammerpräsident verlangt daher: „Die Versiegelung und Zersiedelung muss hierzulande stark zurückgefahren werden, weil dieser europaweit überdurchschnittlich hohe Bodenverbrauch eine nachhaltige Lebensmittelversorgung gefährdet und Grund und Boden für künftige Bauerngenerationen gesichert werden muss.“
Dass der sorglose Umgang mit Agrarflächen auch die Bevölkerung stört, bestätigt eine vom market Institut, im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung durchgeführte Umfrage.
Die Ergebnisse:
· 83 Prozent der Bevölkerung befürchtet den Verlust von Erholungsräumen
· 80 Prozent der Bevölkerung kritisiert die Verschandelung des Landschaftsbildes
· 78 Prozent der Bevölkerung meint, dass der Bodenverbrauch gestoppt werden sollte
· 70 Prozent der Bevölkerung sieht die heimische Lebensmittelversorgung gefährdet.
Acker- und Grünland wirksam schützen
Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher verlangt einen wirksamen Schutz von Acker- und Grünlandflächen durch eine rasche Bund-Länder-Vereinbarung gemäß Artikel 15a im Verfassungsrang. Titschenbacher: „Die jeweiligen Raumordnungsgesetze müssen so angepasst werden, um den dramatischen Bodenverlust wirksam zu verhindern“. In diese sollte etwa eine zwingende Wiederverwertung von brach liegenden Industrie- und Gewerbeflächen hineinverpackt werden. Konkret sollten Industrie- und Gewerbebrachflächen reaktiviert und Ortskerne revitalisiert werden. Außerdem verlangt der Kammerpräsident von Städten und Gemeinden strengere Auflagen bei der Flächenwidmung.
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