Blätterreigen
Ich schau hinaus, ein leichtes Schweben,
im sanften Nebeldunst beginnt.
Das gold'ne Blatt sinkt wie mein Leben,
so leise, wie die Zeit verrinnt.
Wer ist's, der diesen Blätterreigen
weist ihren taumelnd' Weg im Wind?
will er mit diesem Fallen zeigen
dass alle wir vergänglich sind?
Fängt er mich, in seinen Händen,
lässt er mich fallen in den Grund?
Will er das Gold der Blätter noch verschwenden,
wenn ich schweb' in meiner letzten Stund'?
Wenn durch zarte Nebelschwaden,
die Sonne steigt so sanft empor
und über'm Schicksal, grambeladen,
schwebt ein bunter Blätterchor.
Durch das Gezweig, dem nackten, toten,
streicht der Wind vom Norden her.
Und die schwarzen Himmelsboten,
ziehen mich ins Nebelmeer.
A. Zinser
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