Bauernbrot, G’sölchts und Steirerwein in Buchform
Soeben erschienen ist ein neues, handliches Buch von Peter Stelzl aus Arnfels mit dem klingenden Titel "Bauernbrot, G’sölchts und Steirerwein – mit altem Wortschatz der heimischen Weinbauern". Darin enthalten sind viele Sagen und Geschichten, die verraten, warum etwa ein Bettler nie ein "Scherzl" oder das letzte Stück Brot bekam und der Schratl ein hilfsbereiter Hausgeist war.
Viele alte Ausdrücke, die bereits aus dem alltäglichen Wortschatz verschwunden sind, hat Peter Stelzl im Kapitel "Ein altes steirisches Weinalphabet" zusammengefasst. Dabei spannt sich der Bogen vom Almrausch (übermäßiger Alkoholgenuss) über den Böckser (Jungwein, der nach faulen Eiern riecht) bis hin zum Wirkwein (wurde von Jägern von den Bauern für abgeschossenes Wild kredenzt). In Anerkennung seiner volkskundlichen Arbeiten hat Peter Stelzl von Pfarrer Blasius Klug das erste steirische Wörterbuch (Unger-Kohl, Erstauflage 1848) in der zweiten Auflage von 1908 geschenkt bekommen. "Dafür bin ich sehr dankbar", freut sich Stelzl, dass so Wissen für nächste Generationen bewahrt werden kann. Das Buch ist bei Peter Stelzl und in der Buchhandlung Hofbauer in Leibnitz erhältlich.
Ein altes steirisches Weinalphabet
Almrausch: Übermäßiger Alkoholgenuss
Böckser: Jungwein, der nach faulen Eiern riecht
Drosselbube: Knecht, der Wein presst (um 1700)
Emperträger: Trug ein Weinfass mit sich und schenkte ohne Gewerbeerlaubnis den Wein aus
Fechsung: Ertrag
Füllwein: Ein zum Nachfüllen der Lagerfässer bestimmter Wein
Heinzel: Dünner, sehr saurer Wein, durch Begießen ausgepresster Trebern gewonnen
Morillon: Weißburgunder
Rasse: Wein mit ausgeprägtem Bukett und Fruchtsäure
Schwan: Altes Weinmaß aus Istrien
Weinwachs: Sehr alter Begriff für Weingartenfläche
Wirkwein: Wurde von Jägern von den Bauern für abgeschossenes Wild kredenzt
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