Herlocken und halten
Damit sich Fachkräfte im Bezirk Leoben wohlfühlen

- Was brauchen Fachkräfte, um sich im Bezirk Leoben wohlzufühlen? Darüber macht sich das Team des Regionalmanagements Obersteiermark Ost um Lisa Hausberger (r.) Gedanken.
- Foto: Regionalmanagement Obersteiermark
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In der östlichen Obersteiermark findet man einen breiten Mix aus regionalen und internationalen Unternehmen. Nicht wenige davon sind in ihrem Bereich Weltmarktführer und beschäftigen auch internationale Fachkräfte, die besonderes Wissen und Kenntnisse in ihren jeweiligen Fachbereichen mitbringen. Lisa Hausberger vom Regionalmanagement Obersteiermark Ost kennt die Herausforderungen.
BEZIRK LEOBEN. Qualifizierte Fachkräfte werden in nahezu allen Branchen gesucht, wie etwa in der Industrie, Pflege oder Kinderbetreuung. Auch im Lehrlingsbereich gibt es viele Stellen zu besetzen, quer durch alle Branchen, wie der KarriereTag Lehre zeigt.
Laut den Wanderungsdaten 2023 des Landes Steiermark sind die meisten Zuzüglerinnen in unserer Region etwa aus Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten. Betrachtet man die Zuzüge über die Landesgrenzen hinweg, ziehen die meisten Personen aus Slowenien, Kroatien, Rumänien, der Türkei aber auch Deutschland zu uns.

- Studierende der Radiologietechnologie an der FH Joanneum mit einer Lehrenden
- Foto: FH Joanneum/Terler
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Fachkräfte herlocken
Die Vorteile der östlichen Obersteiermark sind etwa günstige Wohnmöglichkeiten. Wer hier ein Haus kauft, zahlt im Durchschnitt etwa die Hälfte weniger für den Quadratmeter als in Graz. Die Wohnungsmiete, zum Beispiel in Wien, zweiter Bezirk, ist doppelt so teuer verglichen mit unserer Region. Neben den Wohnmöglichkeiten ist die Lage besonders attraktiv. Zürich, München oder die Adria sind in wenigen Stunden gut erreichbar.
Die Fertigstellung des Koralm- und Semmeringtunnels wird sich noch positiver auf die gute Verkehrsanbindung auswirken: Ab 2030 beispielsweise beträgt die Fahrtzeit zwischen Graz und Wien lediglich 1h 50 min – die östliche Obersteiermark ist dementsprechend gut angebunden. Die regionalen Unternehmen tun bereits das ihre dazu, Fachkräfte mit flexiblen Arbeitszeiten, Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, guter Entlohnung und weiteren Benefits zu gewinnen.

- Für die Produktion von IC-Substraten bei AT&S Leoben werden Fachkräfte benötigt.
- Foto: AT&S
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Unterstützung für Neubürger
Auch die mit dem Zuzugsmanagement Beauftragten der Städte Leoben, Bruck an der Mur und Kapfenberg sind bemüht, zugezogene Fachkräfte bestmöglich zu unterstützen, damit der Start in der neuen Heimat gut gelingen kann. Unterstützung gibt es zu allen relevanten Themen des Lebens, wie etwa Wohnmöglichkeiten, Kinderbetreuungsangebote, Bildungsangebote, Vereine- und Freizeitaktivitäten und vieles mehr. Wesentlich für das „Halten“ sind Angebote für mit- bzw. nachgezogene Partner oder die Familie bereitzustellen. Unser Pluspunkt ist das breite und auch international aufgestellte Angebot an Aus- und Weiterbildungen in der Region.
Langfristige Herausforderungen
Herausfordernd ist es allerdings, Fachkräfte langfristig in der Region zu halten und im besten Fall auch den mit- oder nachziehenden Partnern bzw. der Familie gute Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. Das Regionalmanagement ist dabei als Koordinations- und Netzwerkknoten tätig: In den Bereich von Lisa Hausberger fällt etwa die Betreuung des Zuzugsnetzwerks, das aus allen Zuzugsmanagements der Städte Leoben, Bruck an der Mur und Kapfenberg sowie allen 35 Gemeinden der östlichen Obersteiermark besteht und aus welchem sich weitere Zuzugsaktivitäten ergeben.
Im Rahmen der Standortkampagne Obersteierstark werden auf der Webseite https://www.obersteierstark.at/ sämtliche Informationen bereitgestellt, die für das Leben und Arbeiten in unserer Region relevant und interessant sind. Die Webseite wird es demnächst auch auf Englisch geben.

- Lisa Hausberger beantwortete MeinBezirk alle Fragen zum Thema Fachkräftezuzug.
- Foto: Regionalmanagement Obersteiermark
- hochgeladen von Laura Jung
"Punktuell unterstützen wir auch mit der Bereitstellung mehrsprachiger Information, wie etwa bei der Bildungsmesse ,Bildung für alle', die im Herbst 2025 zum zweiten Mal stattfinden wird. Neben einer regionalen Standortkampagne und der Beratung von Gemeinden zum Thema „Zuzug“, bietet das Regionalmanagement auch direkte Förderungen für Gemeinden an, um noch attraktiver für potenzielle Zuziehende zu sein."
Lisa Hausberger, Regionalmanagement Obersteiermark Ost
Netzwerken hilft
In der Region gibt es bereits bestehende Communitys, über die viel informeller Austausch passiert. Auch die Zuzugsmanagements sind Dreh- und Angelpunkt, die das Vernetzen Zuziehender unterstützen. Daneben sind auch die Bürgerservicestellen der Gemeinden bemüht, Informationen wie etwa zum örtlichen Vereinsangebot zur Verfügung zu stellen.
Auch Unternehmen selbst sorgen sich um Vernetzungsmöglichkeiten für ihre zugezogenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diverse Angebote bieten die Montanuniversität Leoben oder die FH Joanneum Kapfenberg für zugezogene Studierende an.
Die Initiative Iron Women bietet nicht nur für einheimische, sondern auch für zugezogene Frauen ein bereits bestehendes Netzwerk. Auch vom Regionalmanagement wird gemeinsam mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) und der Marktgemeinde Kammern ein Kochevent geplant, bei dem einerseits regionale Schmankerl gemeinsam gekocht, und andererseits der Austausch und die Vernetzung Platz haben.
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