Proleber GruamTeifl
Der Krampus treibt in der Region wieder sein Unwesen
Alle Jahre wieder, wenn die Nächte wieder länger werden und der Winter Einzug hält, erwachen die gruseligen, traditionsreichen Schreckgestalten: Das Krampus-Brauchtum wird in der Region gelebt – und auch die erst seit Mai bestehenden „Proleber GruamTeifl“ mischen hier jetzt mit.
BEZIRK LEOBEN. Wenn man die Glocken schon von weitem hört, in verängstigte Kindergesichter blickt und die ein oder andere Rute zu spüren bekommt, dann haben die Krampusse wieder Hochsaison – so auch im Bezirk Leoben. Eigentlich dauert es ja noch knapp einen Monat, bis der Krampus am 5. Dezember seinen „großen Tag“ hat, jedoch liegt bereits Anfang November Angst gepaart mit Spannung und Neugier in der Luft, denn die zahlreichen Vereine in der Region starten schon jetzt in die Saison.
Traditionsreicher Schrecken
Im alpenländischen Brauchtum ist der Krampus der bösartige Widerpart und Begleiter des Heiligen Nikolaus. Während dieser die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft. Sein Name leitet sich vom altdeutschen „Krampen“, was so viel wie „Kralle“ bedeutet, oder vom bairischen „Krampn“, das etwas Lebloses, Vertrocknetes oder Verblühtes bezeichnet, ab.
Sein Äußeres wirkt auf Jung und Alt furchteinflößend – ein Krampus hat meist zottiges Fell, eine lange Zunge, spitze Reißzähne, Hörner und eine Fratze. Mit den Ketten und Glocken, die er trägt, veranstaltet er viel Lärm. In der Hand trägt die teufelsähnliche Gestalt eine Rute und auf dem Rücken eine sogenannte Butte, in die die schlimmen Kinder gesteckt werden. Zudem kommt ein Krampus selten allein, oft ziehen regelrechte „Horden“ durch die Straßen, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Krampusläufe erfreuen sich großer Beliebtheit
Die Krampusläufe boomen derzeit und finden großen Zulauf. Auch in unserer Region wird das Brauchtum gelebt, wie die zahlreichen Krampusvereine beweisen. Ein neues „Mitglied“ im regionalen Krampustreiben sind die „Proleber GruamTeifl“, die erst im Mai dieses Jahres gegründet wurden. „Wir haben momentan 16 Mitglieder, aber wir wachsen ständig“, berichtet Obmann Robert Borchers aus Proleb. Er hat den Verein ursprünglich gemeinsam mit seinem Neffen gegründet. „Ich war eigentlich nie ein Krampus-Fan, aber irgendwie hat es mich dann doch in den Bann gezogen“, schildert er und fügt hinzu: „Mittlerweile fasziniert mich fast alles an dieser Tradition – die Masken, die Felle, die Läufe – einfach das Brauchtum selbst. Und der Zusammenhalt ist hier ganz wichtig. Gemeinsam mit verschiedenen Gruppen aus ganz Österreich wollen wir das Brauchtum aufrechterhalten.“
Krampus oder Percht?
Percht oder Krampus – worum handelt es sich bei den Proleber GruamTeifln? „Wir sind Krampusse. Ein Percht vertreibt die bösen Geister des Winters und der Krampus begleitet den Nikolaus“, erklärt Borchers. Ihren ersten Krampuslauf, an dem 28 Gruppen teilnahmen, haben die Proleber GruamTeifl nun schon hinter sich und damit läuteten sie auch die diesjährige Krampussaison in der Region ein. „Obwohl wir schon so früh dran waren, hatten wir einen großen Zulauf. Heuer werden wir auch noch in St. Peter-Freienstein, in Seegraben und in Niederösterreich mitlaufen. Fürs nächste Jahr sind wir schon bei 20 bis 25 Läufen in ganz Österreich eingeladen“, so der Obmann. Zudem macht der Verein zwischen 3. und 5 Dezember auch Hausbesuche, bei denen natürlich auch ein Nikolaus dabei ist.
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.