Steinbruch in Leoben-Leitendorf
KPÖ Leoben will sich für Anrainer einsetzen
Gemeinsam mit Anrainerinnen und Anrainern des Steinbruchs in Leoben-Leitendorf, die sich von der Gemeinde im Stich gelassen fühlen, machte KPÖ-Stadtrat Werner Murgg auf die Probleme in Oberleitendorf aufmerksam. Als „letzte Instanz“, hier eine zielführende Lösung zu finden, sieht er die Ablöse des Steinbruchs durch die Stadtgemeinde.
LEOBEN. Die Unruhen rund um den Steinbruch in Leoben-Leitendorf hören nicht auf. Nachdem bekannt wurde, dass am dortigen Areal nun auch eine Betonmischanlage errichtet und in Betrieb genommen werden soll, war der Aufschrei der Anrainerinnen und Anrainer sowie der IG-LL, die Interessensgemeinschaft für den Erhalt und zur Förderung der Lebensqualität und Sicherheit in Leitendorf, groß (wir berichteten: Pläne für Betonmischanlage sorgen für Aufregung). Jetzt schaltet sich die KPÖ Leoben ein und will die belastende Situation der Leitendorferinnen und Leitendorfer im Gemeinderat thematisieren.
Tagtäglicher Lärm, Staub und Schmutz
Eva Reiter, Anrainerin und Schriftführerin der IG-LL, schilderte bei einer Presskonferenz, zu der KPÖ-Stadtrat Werner Murgg geladen hatte, die anhaltende Belästigung durch den Abbau am Steinbruch – Lärm, Staub und Schmutz seien tagtägliche Begleiter der dortigen Bewohnerinnen und Bewohner. Bei den Diskussionen rund um den Steinbruch mangelt es oft an Verständnis für die Anrainerinnen und Anrainer, da der Steinbruch Galgenberg eigentlich vor den Häusern da war und ihnen bewusst gewesen sein muss, dass sich in unmittelbarer Nähe ein aktiver Bergbau befindet. Allerdings gab es im Jahr 2005 einen entscheidenden Punkt, als sich der erste Sprengunfall in Leitendorf ereignete: „Dann gab es bis 2014 keine Arbeiten am Steinbruch und wir wurden auch in dem guten Glauben gelassen, dass der Betrieb nicht mehr so hochgefahren wird“, erinnert sich Reiter.
Die aktuelle Betreiberfirma Tieber nehme bei den Arbeiten keine Rücksicht auf seine Nachbarinnen und Nachbarn. „Und mit der neuen Betonmischanlage würden sich die Probleme verstärken“, ist die Anrainerin überzeugt. Die Kindberger Firma Schaberreiter, die die Betonmischanlage errichten und betreiben möchte, begründet ihr Vorhaben ja unter anderem damit, dass der Steinbruch Galgenberg eine Rohstoffquelle für das Unternehmen sei, doch dieses Argument zweifeln die Anrainerinnen und Anrainer an: „Der Schotter des Steinbruchs ist gar nicht für Beton geeignet, somit müssten 80 Prozent an Schotter zugeführt werden“, berichtet Anrainer Gerhard Pfaller.
Von Gemeinde alleine gelassen
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Oberleitendorf fühlen sich von der Gemeinde nicht vertreten und alleine gelassen, wie Eva Reiter betont. Aus diesem Grund will nun die Leobener KPÖ die Anrainerinnen und Anrainer unterstützen: „Es geht hier um einen ganzen Stadtteil. Es wäre wichtig, dass sich die Gemeinde jetzt einschaltet, aber diese zeigt den Anrainerinnen und Anrainern die kalte Schulter“, schildert Werner Murgg. In der nächsten Gemeinderatssitzung im Dezember will die KPÖ einen Antrag stellen, dass sich die Stadtgemeinde Leoben in diesem Fall einen Raumordnungsanwalt zu Rate ziehen soll.
Um die Situation in Leitendorf zu verbessern, sollte die Stadtgemeinde Murgg zufolge mit der Betreiberfirma Tieber verhandeln und sich gemeinsam alternative Nutzungen überlegen. Falls man hier zu keiner zielführenden Lösung komme, wäre eine Überlegung, dem Unternehmen den Steinbruch abzukaufen. „In letzter Instanz wird auch eine Ablöse des Steinbruchs durch die Gemeinde zu überlegen sein“, so Murgg abschließend.
Vorschlag stößt auf Kritik
Walter Reiter von der gleichnamigen Bürgerliste übt Kritik an der Vorgehensweise der Leobener KPÖ: „Werner Murgg meint, er wird in der Gemeinderatssitzung Forderungen erheben, die Stadtgemeinde Leoben soll sich alternative Nutzungen des Steinbruches überlegen. Alles leere Kilometer, denn Fakt ist, sollte die Betreiberfirma alle Auflagen erfüllen, wird die Bezirkshauptmannschaft Leoben, keine andere Möglichkeit haben, als das Ansuchen zu bewilligen. Der Vorschlag, die Stadtgemeinde Leoben soll den Steinbruch dem Unternehmen abkaufen, ist absurd und weltfremd“, teilt Reiter in einer Aussendung mit.
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