Maria Kaltenbrunn: Derzeit kein Trinkwasser!

- Die Kirche Maria Kaltenbrunn ist für viele Menschen ein magischer Kraftplatz.
- hochgeladen von Wolfgang Gaube
LEOBEN. "Achtung kein Trinkwasser, an der Sanierung wird bereits gearbeitet". Eine Tafel an der Quelle von Maria Kaltenbrunn warnt vor Keimen und Bakterien im Quellwasser, dem bislang eine besondere Kraft nachgesagt wurde.
Befürchtungen, dass durch die Bauarbeiten für ein Kleinkraftwerk die Quelle von Maria Kaltenbrunn in Mitleidenschaft gezogen wird, haben sich leider bewahrheitet. Doch ob zwischen den Baumaßnahmen und den Keimen wie auch Bakterien ein unmittelbarer Zusammenhang besteht, ist nicht erwiesen. Denn die Wassergüte wurde erst kontrolliert, nachdem dies durch behördliche Auflagen beim Kraftwerksbau bzw. bei der Errichtung der Druckrohrleitung vorgeschrieben wurde. "Zuvor hatte es keine Kontrollen gegeben", behauptet Lutz Pickenpack, Oberforstmeister bei der Forstverwaltung Mayr Melnhof. "Die entnommenen Proben haben gezeigt, dass die Keimzahl erhöht ist und Handlungsbedarf besteht", erklärt Pickenpack.
Die Quelle und die Leitung sind im Besitz von Mayr Melnhof, die Kapelle Maria Kaltenbrunn hingegen steht auf einem Grundstück, das der Stadtgemeinde Leoben gehört. Forstverwaltung und Stadtgemeinde sind an einer raschen Lösung interessiert, zumal sie sich der überregionalen Bedeutung der Quelle bewusst sind. Denn nicht nur Wanderer und Pilger erfrischen sich dort, das Wasser aus Kaltenbrunn wird vor allem von vielen Menschen aus Leoben und Umgebung in Flaschen und Kanister abgefüllt.
"Gemeinsam mit der Bezirks- hauptmannschaft und dem Land Steiermark wird daran gearbeitet, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, damit das Wasser der Quelle Kaltenbrunn wieder ohne Bedenken in den Verkehr gebracht werden kann", sagt Pickenpack. Wann das Kaltenbrunner Wasser wieder genießbar ist, könne man derzeit nicht sagen. "Das wird mit Sicherheit einige Wochen dauern", betont der Oberforstmeister.
Gegenüber der WOCHE erklärt Lutz Pickenpack die Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Kraftwerksbau: "Wir waren uns der diffizilen Aufgabe bewusst. Wir haben beim Straßenbau den Hang nicht angeschnitten, sondern die Fahrbahn aufgeschüttet." Ebenso sei man beim Bau der Druckrohrleitung vorgegangen. "Ich bin überzeugt, dass die Arbeiten keine Auswirkungen auf die Wasserqualität haben", betont Pickenpack.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.