Woche der Landwirtschaft
"Regionale Lebensmittel schaffen Arbeitsplätze"

Machen Stimmung für regionale Lebensmittel: Kammerobmann-Stellvertreter Richard Judmaier, Brigitte Fraiß, Bezirksbäuerin Ilse Wolfger, Kammerobmann LKR Andreas Steinegger und Gerold Kohlhuber vom Gasthaus Freiensteinerhof (v.l.). | Foto: Riegler
  • Machen Stimmung für regionale Lebensmittel: Kammerobmann-Stellvertreter Richard Judmaier, Brigitte Fraiß, Bezirksbäuerin Ilse Wolfger, Kammerobmann LKR Andreas Steinegger und Gerold Kohlhuber vom Gasthaus Freiensteinerhof (v.l.).
  • Foto: Riegler
  • hochgeladen von Verena Riegler

Die Woche der Landwirtschaft stellt die Bedeutung des Agrar- und Lebensmittelsektors für die Beschäftigung in der Region in den Fokus. 

BEZIRK LEOBEN. Mit nur 3,50 Euro im Monat das Klima schützen und gleichzeitig 500 Arbeitsplätze schaffen. Was erstmals utopisch klingt, ist laut einer aktuellen Studie des österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) möglich. "Werden um nur ein Prozent mehr regionale statt internationaler Lebensmittel gekauft, können so in der Steiermark rund 500 Arbeitsplätze geschaffen werden und die Regionen würden mit 18 Millionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung gestärkt werden", fasste Kammerobmann Andreas Steinegger die Ergebnisse der WIFO-Studie zusammen. Gemeinsam mit Stellvertreter Richard Judmaier, Bezirksbäuerin Ilse Wolfger und Gerold Kohlhuber vom Gasthaus Freiensteinerhof präsentierte er zum Auftakt der Woche der Landwirtschaft, die von 28. September bis 4. Oktober andauert, welch große Wirkungen bereits kleine Veränderungen im Einkaufsverhalten haben können.

Helden der Krise

Gerade die Corona-Pandemie hat den regionalen Lebensmitteln viel Zuspruch gebracht, weil die Bevölkerung die heimische Landwirtschaft als systemrelevant zu schätzen gelernt hat. Relevant sind die Direktvermarkter aber nicht nur als verlässliche Lieferanten, die auch in unsicheren Zeiten die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen: "Die Wertschöpfungskette Agrargüter und Lebensmittel sichert in der Steiermark knapp 60.000 Arbeitsplätze und somit fast zehn Prozent aller steirischen Arbeitsplätze", betonte Steinegger.

Ruf nach Kostenwahrheit

"Jeder Haushalt der um 3,50 Euro mehr im Monat heimische statt internationaler Lebensmittel kauft, schafft Arbeitsplätze und schützt das Klima“, fasste Kammerobmann-Stellvertreter Richard Judmaier zusammen. Kritik übte er indes an der Politik, die für Kostenwahrheiten zu sorgen hätte: "Im Produktpreis weitgereister Lebensmittel sind die Umwelt- und Klimakosten nicht einberechnet." Außerdem müssten für Übersee-Importe dieselben Produktionsregeln gelten wie in Europa, führte Judmaier weiter aus: "Die heimischen Bauern und die EU-Bauern brauchen in der gemeinsamen EU-Agrarpolitik und mit dem Green Deal praxistaugliche und vergleichbare Regeln.“

Fehlende Kennzeichnung

Auch Bezirksbäuerin Ilse Wolfger appellierte in diesem Zusammenhang: "Damit die Bevölkerung auch weiß, woher die Lebensmittel kommen, ist noch eine große Lücke in der Lebensmittelkennzeichnung zu schließen. Die Herkunft von verarbeiteten Lebensmitteln wie Gulasch, Schnitzel oder Wurst ist für Verbraucher nur selten erkennbar – weder im Supermarkt noch in der Großküche."

Mit gutem Gewissen

Mit gutem Beispiel voran geht Gerold Kohlhuber vom Gasthaus Freiensteinerhof. Er setzt in seiner Küche auf regionale, saisonale Produkte und das Miteinander mit den Bauern. "Mir ist es ein Anliegen, das heimische Produkte forciert und die Direktvermarkter gestärkt werden. Als Wertschätzung werden die Produzenten auch in der Speisekarte angeführt." Natürlich wirke sich die Verwendung der heimischen Produkte auf den Preis aus, aber "Qualität hat nun einmal ihren Preis. Aber wenn alles selbst produziert wird, kann ich das auch mit gutem Gewissen an meine Gäste weitergeben."

Aktionstage und Webinarreihe

Rund um die Woche der Landwirtschaft (27. September bis 4. Oktober) finden auch Aktionstage vor Supermärkten statt (1. bis 9. Oktober). Das Ziel: "Die Konsumenten für heimische Lebensmittel zu begeistern und auf jene Herkunfts- und Qualitätszeichen hinzuweisen, die auch heimische Qualität garantieren – z.B das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel, das AMA-Biosiegel sowie die Qualitätszeichen ,Gutes vom Bauernhof‘ und AMA-Genuss-Region", betonten Wolfger und Steinegger. Am 9. Oktober findet von 9 bis 12 Uhr vor dem Adeg Sattler in Traboch ein Aktionstag  statt. Dabei informieren die Seminarbäuerinnen die Konsumenten über die Herkunftszeichen und laden dazu ein, an einem Gewinnspiel teilzunehmen, bei demEinkaufsgutscheine im Wert von 100 Euro gewonnen werden können. 
Darüber hinaus findet zwischen 28. September und 2. Oktober eine Webinarreihe statt. In täglichen Workshops wird gezeigt, wie die heimischen Lebensmittel in genussvolle Speisen verwandelt werden können. Mehr dazu auf www.gscheitessen.at

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.