FPÖ Leoben verwehrt sich gegen die politische Vereinnahmung des Stadtmagazins
16 Abbildungen des Leobener Bürgermeisters in einer Ausgabe des "Leobener Stadtmagazin" sorgen für Kritik des FPÖ-Mandatars Daniel Geiger.
LEOBEN. Erst war es ein facebook-Posting des Leobener Vizebürgermeisters Daniel Geiger, in dem er die redaktionelle Gestaltung des Stadtmagazins Leoben kritisiert, jetzt legt der FPÖ-Politiker mit einer Presseaussendung nach. Vor allem die politische Vereinnahmung im amtlichen Medium der Stadt Leoben stößt ihm sauer auf: „Im der Mai-Ausgabe war Volksbürgermeister Wallner von der SPÖ ganze 16 Mal in verschiedenen Posen abgebildet. Dazu waren verschiedene SPÖ-Gemeinderäte insgesamt 27 Mal zu sehen. Von Oppositionspolitikern sah man gerade einmal zwei Abbildungen. Das ist politische Vereinnahmung. Es handelt sich hier nicht um ein von der SPÖ finanziertes rotes Parteiblatt – es ist viel mehr ein von Steuergeldern finanziertes rotes Parteiblatt!"
Inoffizielle Regelung
Geiger in der Presseaussendung: „Ich habe mir das jetzt schon länger angeschaut und mir ist klar, dass es Monate gibt, in dem es mehr Repräsentationsaufgaben gibt, als in anderen, solche Schwankungen sind normal. Aber es wird mit jeder Ausgabe schlimmer. Unter Altbürgermeister Konrad gab es die inoffizielle Regelung, dass das Bild des Bürgermeisters maximal fünf bis sechs Mal in der Zeitung aufzutauchen hat – eine meiner Ansicht nach vernünftige Regelung."
Weniger Politik, mehr Information
Geiger ist der Meinung, dass die amtlichen Nachrichten weniger Politik und mehr Information enthalten sein müsse: "Ich denke, dass es den Bürgern völlig egal ist, ob Wallner an einer Senfverkostung im Rathaus teilgenommen hat. Ich bin aber überzeugt, dass es die Leobener Steuerzahler interessiert, wie viel diverse Prestigeprojekte der SPÖ-Mehrheit kosten. Teilweise hat man als Leser fast den Eindruck, als würden Bürgermeister Wallner und seine Genossen alle Vorhaben selbst finanzieren. Man darf aber nie vergessen, dass hier Steuergeld verteilt wird, auch an das teure Stadtmagazin."
FPÖ-Anträge im Gemeinderat
Der Vizebürgermeister kündigt an: "Die FPÖ wird jedenfalls in der nächsten Gemeinderatssitzung Anträge stellen, um das Stadtmagazin neutral und möglichst unpolitisch zu gestalten."
33 Fotos mit dem Brucker Bürgermeister
Die inflationäre Abbildung der jeweiligen Stadtchefs in den "Amtsblättern" ist kein Leobener Einzelfall. Im März-Magazin der Stadt Bruck lacht Bürgermeister Hans Strassegger 33 Mal heraus (auf 54 Seiten). Insgesamt neun Mal, bei einem Umfang von 24 Seiten, kommt Bürgermeister Manfred Wegscheider im Kapfenberger Amtsblatt vor.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Wolfgang Gaube
Die im Beitrag erwähnte Mai-Ausgabe des Leobener Stadtmagazins können Sie hier durchblättern.
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