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Lehre, Aus- und Weiterbildung
Jugendliche werden überall benötigt

Egal ob Lehre oder Matura: Die Jobchancen stehen derzeit gut. | Foto: Pixabay
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  • Egal ob Lehre oder Matura: Die Jobchancen stehen derzeit gut.
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Schule und Bildung im Wandel: Die Pandemie hat alle Bereiche der Aus- und Weiterbildung verändert.

Nach knapp zwei Jahren Pandemie beeinflusst Corona nach wie vor viele Lebensbereiche. Vor allem zu Beginn war gerade der Bildungssektor massiv von den Maßnahmen betroffen. Helge Röder, Leiter der AMS-Geschäftsstelle Liezen, im Gespräch.

Hat die Corona-Pandemie das Schulwesen wesentlich verändert?
HELGE RÖDER:
Ich denke, dass neue Lernmethoden und die Digitalisierung durch das zumindest zeitweise notwendige Distance-Learning oder Home-Schooling zu wesentlichen Veränderungen geführt haben. Alleine die Tatsache, dass Schüler ab dem fünften Schuljahr ein Notebook gratis bzw. vergünstigt bekommen, zeigt den Stellenwert der neuen digitalen Lernformate. Auf der anderen Seite sieht man, wie wichtig Präsenzunterricht ist, um soziale Kompetenzen bei den Schülern zu entwickeln und zu fördern.

AMS-Liezen-Chef Helge Röder weiß, dass sowohl Schülern als auch Lehrlingen aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten im Bezirk, Tür und Tor offen stehen. | Foto: Schneeberger
  • AMS-Liezen-Chef Helge Röder weiß, dass sowohl Schülern als auch Lehrlingen aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten im Bezirk, Tür und Tor offen stehen.
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Wird in der Ausbildung mehr auf Matura und späteres Studium oder doch wieder mehr auf die Lehre gesetzt?
Ich kann hier keinen speziellen Trend feststellen. Grundsätzlich merken wir, dass durch die demografischen Entwicklungen das Werben um Jugendliche seitens der Schulen und Wirtschaft generell sehr groß ist.

Im Falle eines Lehr- oder Schulabbruchs: Gibt es neue spezielle Förderprogramme seitens des AMS?
Wir bieten mit unserem Berufsinformationszentrum eine professionelle Bildungs- und Berufsberatung an. Förderprogramme gibt es unter anderem für spezielle Zielgruppen: Mädchen oder junge Frauen, die sich für eine handwerklich-technische Ausbildung interessieren, für Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen oder ältere Jugendliche.

Gibt es auch vermehrt Quereinsteiger, die später Lehre und/oder Matura machen?
Lebensbegleitendes Lernen ist in der heutigen Arbeitswelt ein Standard geworden. Im Rahmen von Stiftungsausbildungen oder der arbeitsplatznahen Qualifizierungen haben wir immer mehr Erwachsene, die quasi im zweiten Anlauf nochmals eine Lehre absolvieren. Auch die Berufsmatura wird neben dem Modell Lehre und Matura weiterhin im Bezirk angeboten. Potenzial sehe ich auch im Modell, nach der Matura eine verkürzte Lehre zu beginnen.

Wie sieht das Verhältnis von Lehrlingen zu offenen Ausbildungsplätzen aus?
Aktuell stehen 17 Lehrstellensuchenden insgesamt 225 Lehrstellen zur Verfügung.

Gibt es im Zuge der Corona-Pandemie neue Ausbildungsberufe oder spezielle Schulformen, die sich dadurch entwickelt haben?
Viele Berufsbilder sind in den letzten Monaten "moderner" geworden und Digitalisierungsschwerpunkte haben in den Ausbildungskonzepten bzw. Lehrplänen mehr Platz gefunden. Neue spezielle Berufsbilder sind vor allem in der IT-Branche zu finden. Fachkräfte werden nahezu in allen Branchen gesucht, sehr groß ist der Bedarf im Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch im Handwerk und Gewerbe.

Gibt es vermehrt Tendenzen zur beruflichen Weiterbildung wie beispielsweise Abendschule?

Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Das AMS unterstützt dabei nicht nur die Aus- und Weiterbildung von arbeitssuchenden Menschen. Im Rahmen der Qualifizierungsförderung für Beschäftigte wird auch die betriebliche Aus- und Weiterbildung für bestimmte Personengruppen in Betrieben gefördert. Im Bezirk fördern wir jedes Jahr einen Impuls-Qualifizierungsverbund für Unternehmen zur Höherqualifizierung ihrer Mitarbeiter.


Die Lehrlinge haben wieder Konjunktur:

Nach einem coronabedingten Rückgang verzeichnete die Steiermark wieder ein Lehranfänger-Plus.

Insgesamt 4.778 Jugendliche haben im Vorjahr eine duale Ausbildung gestartet, das entspricht einer Zunahme von 427 oder 9,8 Prozent. Unterm Strich ist die Zahl der neuen Lehrlinge damit sogar höher als vor der Pandemie, exakt 42,4 Prozent aller 15-Jährigen haben sich für eine Lehre entschieden. „Ein Erfolg, der angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann“, betont Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „Wir müssen heute dafür sorgen, dass morgen nach Corona genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.“

Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk freut sich über viele Lehrlinge. | Foto: WKO
  • Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk freut sich über viele Lehrlinge.
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Positive Entwicklung

Die Gesamtlehrlingszahlen über alle Ausbildungsjahre haben sich im Vergleich zum Vorjahr konstant nach oben entwickelt. 14.613 Lehrlinge waren in Ausbildungsbetrieben beschäftigt, 715 wurden in einer überbetrieblichen Einrichtung ausgebildet.

Lehrlingsausbildung ist "in"

Positiv hat sich auch die Gesamtzahl der Lehrbetriebe in der Steiermark entwickelt. Mit Stand Ende Dezember haben sich 5.047 Unternehmen und 36 überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen in der Lehrlingsausbildung engagiert. Das entspricht einem Plus von 1,1 Prozent. „Immer mehr Unternehmen sehen in der Lehrlingsausbildung eine wirksame Strategie, den Fachkräftemangel zu bekämpfen“, erklärt Gottfried Krainer, Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer Steiermark.

Bildung in herausfordernden Zeiten

Der Bildungssektor im Bezirk Liezen verändert sich. Mit der Gründung der "Bildungsregion Paltental" will man neue Wege gehen. Eine der beteiligten Schulen ist die HTL Trieben, die Woche hat Arno Martetschläger zum Gespräch getroffen. Für die Zukunft zeigt sich der Direktor gerüstet.

Wie sieht es allgemein mit den Veränderungen im Schulwesen seit Beginn der Pandemie aus?
ARNO MARTETSCHLÄGER:
In den letzten beiden Jahren gab es eine starke Weiterentwicklung im Bereich der Digitalisierung. Das war am Anfang durch das Home Schooling auch wirklich wichtig. Das Erfreuliche ist, dass diese Methoden jetzt auch in den Präsenzunterricht übernommen wurden. Man hat also die Gelegenheit genützt, um aus der Krise die Benefits rauszuholen.

Gibt es in diesem Zusammenhang mehr oder weniger Schulabbrecher?
Wir hatten in den letzten beiden Jahren weniger Schüler, die die Schule vorzeitig verlassen haben. Ich rede hier nicht von „Schulabbrechern“, da praktisch 100 Prozent der Schüler, die die Ausbildung vorzeitig beenden, eine Lehrstelle finden. Man hat gemerkt, dass sich die vorsichtige Personalplanung der Firmen bei den Lehrstellen in höheren Behaltezahlen ausgewirkt hat.

Bleibt optimistisch: Arno Martetschläger, Direktor der HTL Trieben | Foto: HTL Trieben
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Gibt es auch vermehrt Quereinsteiger, die später Praxis oder Matura machen?

Die Zahl der Quereinsteiger in der Abendschule ist auf gutem Niveau konstant. Zu einer erhöhten Anzahl kommt es immer dann, wenn es seitens der Wirtschaft Probleme mit der Beschäftigungssituation gibt, was glücklicherweise nicht der Fall ist. In der Tagesschule gibt es derzeit praktisch keine Quereinsteiger. Eine zusätzliche Option für Quereinsteiger gibt es in der Bildungsregion Paltental ab nächstem Schuljahr. Durch eine Kooperation von Regionalmanagement Liezen, Stadtgemeinde Trieben und HTL Trieben wird zusätzlich zur fünfjährigen Ausbildung „Robotik und Smart Engineering“ das Tageskolleg für Betriebsinformatik installiert. Dabei kann in zwei Jahren die Ausbildung zum HTL-Ingenieur erworben werden. Vor allem für Wiedereinsteiger mit Matura ist das eine zukunftsträchtige Option.

Nehmen Sie Abwanderungstendenzen nach Beendigung der Ausbildung wahr?
Von unseren Absolventen bleibt ein Großteil in der Region. Die Arbeitsmöglichkeiten sind hier ausgezeichnet und der Bedarf ist sehr hoch. Auch hier hoffen wir, mit dem Tageskolleg zusätzliche Unterstützung für die Industrie bieten zu können.

Werden diese Angebote auch angenommen?
Obwohl das Angebot des Tageskollegs erst seit Jänner bekannt ist, gibt es bereits zahlreiche Nachfragen. Die Interessenten sehen hier die Chance einer regionalen Höherqualifikation mit ausgezeichneten Jobaussichten.

Auch online gut aussehen

Nach wie vor sind die Zeiten, was die Gesundheit betrifft, unsicher. Daher verlangen viele Betriebe bei einem Bewerbungsgespräch vor Ort aus Sicherheitsgründen einen Impfnachweis, einen Test oder auch das Tragen einer Maske. Viele Firmen gehen gleich auf Nummer sicher und wickeln die Gespräche mit Jobanwärtern – sei es für eine Lehrstelle oder für den Job mit fertiger Ausbildung – online ab. Dies birgt Vor- und Nachteile und bedarf aber auf alle Fälle für den Bewerber einer guten Vorbereitung.

Vorbereitung ist wichtig

Da das Gespräch in der gewohnten Umgebung stattfindet, werden sich so manche Bewerber sicherer und selbstbewusster fühlen. Doch Vorsicht: Zu viel Sicherheit ist auch nicht gut, denn das Online-Gespräch sollte genauso ernst genommen werden wie ein Live-Gespräch – auch in der Vorbereitung.

Die Technik macht's

Besonders wichtig ist die technische Ausrüstung, die es zu checken gilt. Die Kamera auf dem Computer oder Notebook sollte ein scharfes und kontrastreiches Bild erzeugen. Die Kameraposition sollte so ausgerichtet sein, dass das Gespräch im wahrsten Sinne des Wortes in Augenhöhe geführt werden kann. Innerhalb des Kamerablickwinkels sollte Ordnung herrschen und der Hintergrund ist möglichst neutral zu wählen. Denn alles, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird vom Gesprächspartner bemerkt und lenkt gegebenenfalls von Person und Expertise ab. Alle genannten Parameter gilt es im Vorfeld eines Online-Vorstellungsgespräches auszuprobieren. Neben dem Bild spielen Ton und Beleuchtung eine weitere Rolle. Für einen guten Ton gibt es kabellose Headsets mit Bluetooth-Verbindung und das Licht sollte von vorne und etwas von unten eingesetzt werden. Dabei ist eine diffuse oder indirekte Lichtquelle zu bevorzugen.

Wirkung erzielen

Bei der Bekleidung wählt man ab besten die Kleidungsstücke aus, die man auch bei einem persönlichen Gespräch vor Ort gewählt hätte. Ebenfalls zu empfehlen ist die Durchführung eines Testgespräches mit Familienangehörigen oder Freunden. Inhaltlich kann man sich dabei auch auf überraschende, kritische und provozierende Fragen vorbereiten, die eventuell Inhalt des Gespräches sein könnten. Wichtig ist, freundlich, kompetent und konzentriert zu wirken.

Über Firma Bescheid wissen

Wie für das normale Bewerbungsgespräch gilt es, sich auch inhaltlich für das Online-Interview perfekt vorzubereiten. Dazu sollten alle Infos zu Berufsbild, Unternehmen, Branche, und Marktposition recherchiert werden. Ist man hier nicht vorbereitet, so kann das naiv und inkompetent klingen. Fragen zu aktuell anstehenden oder besonderen Herausforderungen des neuen Jobs sowie zum Team und zu allgemeinen Abläufen sind erwünscht und zeigen das gesteigerte Interesse an der ausgeschriebenen Stelle.

Kontakt und Infos:

AHT Cooling Systems
Werksgasse 57, 8786 Rottenmann
Tel. 03614 2451 922
Mail: simone.koller@aht.at
jobs@aht.at
www.aht.at

Alpen-Maykestag GmbH
Buchauer Straße 103, 8933 St. Gallen
Tel. 03632 681 0 (für Anmeldungen zu Schnuppertagen und Werksführungen)
Mail: karin.obojes-knappe@a-mk.com (für Bewerbungen)
www.a-mk.com

AMS Liezen
Hauptstraße 36, 8940 Liezen
Tel. 050 904 640
Mail: ams.liezen@ams.at
www.ams.at

BAfEP - Kolleg für Sozialpädagogik
Dr.-Karl-Renner-Ring 40, 8940 Liezen
Tel. 05 0248 072
Mail: office@bafep-liezen.at
www.bafep-liezen.at

Ennstalmilch
Bahnhofstraße 182, 8950 Stainach-Pürgg
Tel. 03682 285 514
Mail: jobvoraus@ennstalmilch.at
www.ennstalmilch.at

BHAK - BHAS Liezen
Dr.-Karl-Renner-Ring 40, 8940 Liezen
Tel. 050 248 071
Mail: office@hak-liezen.at
www.hak-liezen.at

HLW Bad Aussee
Bahnhofstraße 150, 8990 Bad Aussee
Tel. 03622 52502
Mail: office-hlw@bsz-badaussee.at
www.hlw-badaussee.at

Gebrüder Jaeger Austria GmbH
Gewerbestraße 300, 8942 Wörschach
Tel. 03682 24262 60
Mail: silke.gruesser@jaeger-ttc.com
www.jaeger-ttc.com

Landmarkt KG
Bahnhofstraße 137, 8950 Stainach
Tel. 03682 285 513
Mail: jobs@landmark.at
www.landmarkt.at

MACO Produktions GmbH
Industriestraße 1, 8784 Trieben
Tel. 0662 6196 0
Mail: m.missethon@maco.eu
www.maco.eu/lehre

MFL - Maschinenfabrik & Gießerei GmbH
Werkstraße 5, 8940 Liezen
Tel. 03612 270 1652
Mail: lehre@mfl.at
www.mfl.at

RML Regionalmanagement Bezirk Liezen GmbH
Am Dorfplatz 400, 8940 Weißenbach bei Liezen
Tel. 03612 25 970
rml@rml.at
www.rml.at

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