Nach Olympia-Aus: neue Bewerbung 2030?

Die Sportstätten der Region, im Bild die Ramsauer Schanze, wären im Zuge der Olympischen Spiele modernisiert worden. | Foto: GEPA pictures/Florian Ertl
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  • Die Sportstätten der Region, im Bild die Ramsauer Schanze, wären im Zuge der Olympischen Spiele modernisiert worden.
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Die Olympischen Winterspiele 2026 finden nicht in der Steiermark statt. Das ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Doch wie sehen Wirtschaftstreibende den Bewerbungsrückzieher des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC)? Für Franz Perhab, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Steiermark, war das Zeitfenster seit der Bekanntgabe, die Spiele in Graz und Schladming austragen zu wollen, zu kurz. "Man hätte sich das früher überlegen müssen, um eine längere Vorlaufzeit zu haben."
Aus seiner Sicht wären die acht Millionen Euro Bewerbungskosten kein Problem gewesen. "Alleine die Bewerbung wäre eine Chance für die Region gewesen", sagt Perhab und spricht vor allem die erhöhte Medienpräsenz an.

Volksbefragung als Fehler?

Wenige Stunden, bevor das ÖOC bekanntgab, nicht für die Winterspiele kandidieren zu wollen, sickerte der Termin für die Volksbefragung durch. Dieser wurde ursprünglich für den 23. September anberaumt. "Die Volksbefragung hätte ich noch abgewartet. Aber wenn sich das Land ausklinkt und eben eine Volksbefragung stattfindet, ist das so, wie wenn du beim Fußball schon mit 0:2 zum Start hinten liegst", betont Perhab, der in diesem Fall nicht die Bürger befragt hätte. "Wenn du bei allen Dingen in Graz Volksbefragungen machen würdest, hättest du keine Veranstaltungen mehr."

Oberwasser für Verhinderer?

Auf das Ennstal bezogen, scheint die Chance auf infrastrukturelle Modernisierungen, beispielsweise entlang der B 320, nicht realistischer zu werden. "Sportstätten wären so für zumindest ein Jahrzehnt wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden. Dazu hätte ein Breitbandausbau stattgefunden. Das Land hätte so viele ohnehin notwendige Investitionen ein paar Jahre früher getätigt. Meine Befürchtung ist, dass die Verhinderer jetzt wieder Oberwasser haben. Daher appelliere ich, dass die über-den-Tellerrand-Schauer wieder mehr Beachtung geschenkt bekommen."

Neuer Anlauf 2030?

Franz Perhab geht davon aus, dass die steirische Bewerbung die Spiele 2026 "wahrscheinlich nicht bekommen hätte". Daher fasst er ein neuerliches Antreten 2030 ins Auge. "Beim ersten Versuch klappt das ganz selten. Du brauchst einen langen Atem, ich sehe 2030 aber nicht ganz verloren. Dann hätten wir eine längere Vorbereitungszeit – wir müssen meiner Meinung nach dran bleiben. Der steirische Tourismus ist ja bekannt dafür, große Veranstaltungen auf die Beine zu stellen."

Die Sportstätten der Region, im Bild die Ramsauer Schanze, wären im Zuge der Olympischen Spiele modernisiert worden. | Foto: GEPA pictures/Florian Ertl
Franz Perhab hält eine neuerliche Bewerbung für möglich. | Foto: WKO
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