Wie im Mittelalter
Ausseer Verein betreibt gerüsteten Vollkontakt-Kampf

"Furor Gladii", ein Ausseer Verein für historisch gerüsteten Kampfsport und Living History (VHGK Ausseerland), hat sich ganz dem mittelalterlichen Waffenkampf sowie der Geschichte rund um die Salzkriege im Ausseerland verschrieben. Wolfgang Laserer und Christoph Frosch-Krexhammer peilen nun die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Mexiko an.

AUSSEERLAND. Was auf den ersten Blick wie "Ritter spielen" aussieht, ist in Wahrheit eine anerkannte, weltweite Kampfsportart: Internationale Turniere und sogar Weltmeisterschaften werden im historischen Vollkontakt-Kampf abgehalten. Seit April 2023 gibt es auch einen Verein aus dem Ausseerland, der sich dieser Sportart stellt.

Verfolgen ein gemeinsames Ziel: Christoph Frosch-Krexhammer und Wolfgang Laserer wollen bei der Weltmeisterschaft 2024 in Mexiko dabei sein. | Foto: Schneeberger
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Zahnarzt Wolfgang Laserer und Elektromeister Christoph Frosch-Krexhammer sind die Aushängeschilder des Vereins "Furor Gladii". Sie kämpfen mit handgeschmiedeten Rüstungen aus der Ukraine, die ein Gesamtgewicht von bis zu 40 Kilogramm aufweisen und jeweils rund 8.000 Euro kosten.

Training mehrmals pro Woche

"Wir sind mittlerweile im Leistungssport tätig, das heißt, wir trainieren einmal in der Woche Technikkampf, einmal wöchentlich Sparring, wo wir rein in Rüstung kämpfen und zusätzlich muss man noch Kraft- und Cardiotraining betreiben", fasst Laserer den trainingsintensiven Alltag zusammen.

Sieht brutal aus und ist es auch: Beim Kampf auf der Ruine Wolkenstein in Wörschach zeigten Christoph Frosch-Krexhammer und Wolfgang Laserer ihr Können. | Foto: Schneeberger
  • Sieht brutal aus und ist es auch: Beim Kampf auf der Ruine Wolkenstein in Wörschach zeigten Christoph Frosch-Krexhammer und Wolfgang Laserer ihr Können.
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Der Sport erlebt derzeit einen weltweiten Aufschwung. Bei Turnieren muss die Rüstung aus dem jeweiligen Zeitalter stammen und historisch korrekt sein. Es wird – ähnlich wie beim Boxen – auf Runden gekämpft und gibt verschiedene Disziplinen. Beim Europacup in Schluderns in Südtirol, im Rahmen des größten mitteleuropäischen Mittelalterfestes, waren bis zu 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei.

Top-Ergebnisse für Ausseer Duo

In der Disziplin Langschwert landeten sowohl Christoph Frosch-Krexhammer als auch Wolfgang Laserer in den Top-Zehn. Mit dem siebten Rang erreichte Frosch-Krexhammer das beste Resultat eines Steirers bei einem internationalen Großturnier in dieser Disziplin. Laserer wurde wegen seiner sportlichen Leistungen und aufgrund seines Fairplays als Kämpfer des gesamten Turniers (Most Valuable Fighter) ausgezeichnet.

In Schluderns kämpfte Wolfgang Laserer unter anderem auch gegen den neuen Europameister Stefan Gandobar. | Foto: KK
  • In Schluderns kämpfte Wolfgang Laserer unter anderem auch gegen den neuen Europameister Stefan Gandobar.
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Im Buhurt (Gruppenkampf) ist das Duo auf dem Weg ins österreichische Nationalteam. In nächster Zeit finden Qualifikationsturniere auf dem Weg zur Weltmeisterschaft statt. "Wir hoffen, dass wir dann im Mai 2024 bei der WM in Mexiko dabei sein dürfen, was für uns natürlich ein Wahnsinn wäre", betont Laserer.

Turniere selbst veranstalten

In Zukunft sollen auch im Bezirk Liezen Turniere stattfinden: Sowohl die österreichische Meisterschaft als auch Buhurt-Turniere will der Verein demnächst veranstalten. "Man kann Buhurt-Kämpfe nicht mal mit der Champions League vergleichen – es ist einfach geil", schwärmt Wolfgang Laserer über die Sportart.

Natürlich muss beim Kampf auch ein Schiedsrichter (Marshall) für einen fairen Ablauf sorgen. | Foto: Schneeberger
  • Natürlich muss beim Kampf auch ein Schiedsrichter (Marshall) für einen fairen Ablauf sorgen.
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Neben dem sportlichen Aspekt pflegt der Verein auch die historische Darstellung (Living History) des inneren Salzkammergutes zur und nach der Zeit des sogenannten Salzkrieges. Interessenten für den Kampfsport oder geschichtlichen Hintergrund können sich an Wolfgang Laserer (0660/21 26 004 bzw. wolfganglaserer@gmx.at) oder Christoph Frosch-Krexhammer (0664/25 72 423 bzw. christoph.f-k@gmx.at) wenden.

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