Hans Knauß
"Manchmal beobachte und genieße ich einfach die Natur"

Er ist ehemaliger Ski-Rennläufer, Experte, Moderator, begehrtes Werbe-Testimonial und der wahrscheinlich prominenteste Ennstaler: Die Rede ist natürlich von Hans Knauß. Im MeinBezirk.at-Interview erzählt er, warum er eine Schwäche für selbstgebackenen Schwarzbeerkuchen hat und was er an seiner Heimat besonders schätzt.

SCHLADMING. Hans Knauß hat in seiner aktiven Rennkarriere sieben Weltcupsiege (darunter die Kitzbühel-Abfahrt 1999) gefeiert und einige Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewonnen. In seiner zweiten Karriere, als TV-Experte und Moderator, ist der Schladminger nicht minder erfolgreich unterwegs. Im Rahmen der Schwerpunktausgabe "Mein Österreich" haben wir uns mit ihm zum Interview getroffen.

  • Du hast viel von der Welt gesehen: Was schätzt du an der Heimat am meisten?

HANS KNAUSS: Übers Jahr gesehen ist es unser großes Glück, dass wir vier Jahreszeiten haben. Diese Abwechslung mit dem Erwachen der Natur im Frühjahr, warmen Sommern, dem bunten Herbst oder Schnee im Winter ist schon etwas Besonderes. Wir jammern ja oft über das Wetter, aber es nötigt mir ein großes Dankeschön an die Natur ab, das ist keine Selbstverständlichkeit. Bei uns kannst du beispielsweise beim Wandern ohne Bedenken das Wasser aus einem Bacherl trinken. Wo gibt's das sonst noch?

  • Wenn du länger unterwegs bist: Was geht dir von zuhause ab?

Mittlerweile holt mich im Ausland das Heimweh ein, wenn ich unter anderem an einen selbstgebackenen Schwarzbeerkuchen denke. Wenn ich zuhause mit dem Motorrad durch die Gegend fahre und die frisch gemähte Wiese rieche, dann weiß ich, das ist Heimat.

Als Ski-Experte begleitet Hans Knauß jeden Winter den Rennzirkus um die Welt. Dazu moderiert er die ORF-Sendung "Österreich vom Feinsten". | Foto: GEPA/Harald Steiner
  • Als Ski-Experte begleitet Hans Knauß jeden Winter den Rennzirkus um die Welt. Dazu moderiert er die ORF-Sendung "Österreich vom Feinsten".
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  • Hast du einen Lieblingsplatz in der Region?

Ein nahes Erholungsgebiet ist für mich natürlich die Planai. Im Sommer, wenn ich generell mehr Zeit für Freizeitaktivitäten habe, absolviere ich dort gerne meine Trainingseinheiten. Manchmal bin ich sogar zu faul, um Fotos vom Gipfelkreuz, von den Bergseen oder von der Landschaft zu machen, weil ich einfach die Natur beobachte und genieße.

  • Wenn du am Berg unterwegs bist, gehört für dich ein Einkehrschwung – im Sommer und Winter – dazu?

Definitiv, im Sommer mache ich gerne eine Hüttenwanderung in Verbindung mit Kaffee und Kuchen. Was ich mit der Zeit zu schätzen gelernt habe: Du hast bei uns fast immer die Möglichkeit, in eine Hütte einzukehren. Daron Rahlves (ehemaliger Ski-Rennläufer, Anm.) kennt unsere Region aus seiner aktiven Zeit sehr gut. Er hat gesagt, das geht ihm ab, weil es bei ihm zuhause keine Hütten gibt. Wir waren einmal gemeinsam am Duisitzkarsee und er kann sich bis heute genau daran erinnern, was er damals gegessen hat, weil er das eben nicht kennt.

  • Die Weltcuprennen in Schladming gibt's jetzt im Doppelpack: Wärst du gerne einmal einen Nacht-RTL zuhause gefahren?

Voll, das wäre ich so gerne gefahren. Du siehst auch nie so gut wie in der Nacht, da siehst du wirklich jede Furche. Darum sind die Burschen heuer im Jänner auch so wahnsinnig runtergebrettert. Der Skisport braucht im Allgemeinen mehr solche Spektakel, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren.

Naturliebhaber, Genießer und ein echter Ennstaler: Hans Knauß ist weit gereist und hat viel von der Welt gesehen, seiner Heimat ist er aber immer treu geblieben. | Foto: Schneeberger
  • Naturliebhaber, Genießer und ein echter Ennstaler: Hans Knauß ist weit gereist und hat viel von der Welt gesehen, seiner Heimat ist er aber immer treu geblieben.
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  • Ramsau am Dachstein will sich um die nordische WM 2031 bewerben. Sollte sich Schladming auch wieder um eine alpine Weltmeisterschaft bemühen?

Zuerst muss ich sagen, ich finde das großartig. Ich werde die Ramsau überall, zumindest wo ich es kann, dafür unterstützen. Die nordische WM gehört wieder in die Ramsau. Meine Wunschvorstellung wäre es sowieso, im Zeitraum von drei bis vier Wochen die alpine und nordische WM in Schladming und Ramsau durchzuführen. Das wären zwei Weltmeisterschaften der kurzen Wege – innerhalb von zehn Minuten bist du am anderen Ort und das wäre auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Da allerdings ohnehin geplant ist, ab 2028 alle vier Jahre – in der Saison ohne Großereignis – die sogenannten FIS-Games durchzuführen, wäre das, vielleicht mit weiteren Austragungsorten im Pongau, die perfekte Lösung.

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Als Ski-Experte begleitet Hans Knauß jeden Winter den Rennzirkus um die Welt. Dazu moderiert er die ORF-Sendung "Österreich vom Feinsten". | Foto: GEPA/Harald Steiner
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