Tourengehen, Mountainbiken
Landwirtschaftskammer: "Es braucht klare Spielregeln"

Landwirtschaft trifft Tourismus: Werner Brugner, Franz Titschenbacher, Viktoria Brandner, Maria Pein, Georg Bliem und Peter Kettner
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  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Eine positive Weiterentwicklung von Tourismus und Land- und Forstwirtschaft wird angestrebt.

Im Häuserl im Wald in Mitterberg-Sankt Martin diskutierten vergangene Woche Vertreter der Landwirtschaft mit Planai-Chef Georg Bliem, um ein erfolgreiches Miteinander in Landwirtschaft und Tourismus voranzutreiben. Der steirische Weg des Tourismus wurde wesentlich durch die gepflegte Kulturlandschaft und die kulinarischen Köstlichkeiten der heimischen Bauern geprägt und ermöglicht. Urlaub am Bauernhof ist eine Angebotsform, die Landwirtschaft und Tourismus miteinander verbindet.

Appell an die Eigenverantwortung

Freizeittrends wie Skitourengehen und Mountainbiken führen immer wieder zu Haftungskonflikten mit der Weidehaltung von Tieren sowie der wirtschaftlichen Nutzung von Forststraßen. Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer, äußerte sich wie folgt dazu: "Eine Kulturlandschaft ist das Fundament für die einheimische Bevölkerung und auch die Basis für den Tourismus. Dass Interessenskonflikte aufkommen können, ist klar, das zeigt unter anderem das ,Tiroler Kuh-Urteil' vor einem Jahr. Ein wichtiger Punkt bleibt aber trotzdem die Eigenverantwortung."

Klare Spielregeln

Kammerobmann Peter Kettner sprach die steigenden Gästezahlen in der Region an. "Schladming verbuchte 2019 1,8 Millionen Nächtigungen, das sind um 500.000 mehr als noch vor fünf Jahren. Da braucht es klare Spielregeln. "Planai-Chef Georg Bliem hielt ein Referat aus der Sicht der Touristiker. Er forderte ausgewiesene Bereiche oder Regionen, "wo es Tourismus überhaupt geben darf. Denn vielen Touristen fehlt das Wissen über unsere Region beziehungsweise der Respekt zur Landwirtschaft."

Trendsport Tourengehen

Noch drastischer formulierte es Andreas Pircher von den Bundesforsten, er zeichnet für die Besucherlenkung verantwortlich. "Wir müssen die Lebenswelt der Wildtiere bewahren. Wildgatter werden mittlerweile nicht mehr fürs Einzäunen des Wildes, sondern fürs Aussperren der Touristen eingesetzt." Gemeint ist damit vordergründig die steigende Anzahl der Skitourengeher. Nur an einem Tag, am 28. Dezember, waren alleine am Loser 1.000 Tourengeher unterwegs.

Hundeverbot auf Almen

Viktoria Brandner, selbst praktizierende Almbäuerin, sprach sich für ein Hundeverbot auf den Almen aus. "Mich stört die Arroganz mancher Hundehalter. Wenn Hunde deine Enten oder Katzen totbeißen, meinen einzelne Gäste nur: ,Das ist ja kein Problem, ich zahle das schon'. Sie sollten sich an gewisse Regeln halten."

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