Bezirksblätter Adventkalender 2020
Fensterl Nummer 16

Leas Schneemann ist schön dick und rund, genauso wie ein Schneemann sein sollte. | Foto: gezeichnet von Lea aus der 4B der VS Markt Bischofshofen
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  • Leas Schneemann ist schön dick und rund, genauso wie ein Schneemann sein sollte.
  • Foto: gezeichnet von Lea aus der 4B der VS Markt Bischofshofen
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Harald Mattel ist Pfarrer in Seekrichen am Wallersee und Bischofsvikar für die Junge Kirche. Wir haben mit ihm über Weihnachten im Corona-Jahr gesprochen und darüber, was uns Kraft geben kann und wo wir Halt finden können.  

Herr Mattel, aktuell sieht es so aus, als würde man Weihnachten tatsächlich in der Kirche feiern können. Warum ist das wichtig?
HARALD MATTEL: In Zeit des Lockdowns und des Abstandhaltens haben wir gemerkt, wie wichtig die Gemeinschaft – auch die Gemeinschaft im Glauben – für uns alle ist. Alles, was mit viel menschlicher Nähe und Emotionen zu tun hat, ist den Leuten besonders wichtig und geht ihnen nahe. Darum ist den Gläubigen auch das gemeinsame Feiern in der Kirche so wichtig. An Weihnachten gilt das auch für Menschen, die sonst nicht regelmäßig in die Kirche kommen.

Wird es zu großen Anstürmen in den Kirchen kommen an den Weihnachtsfeiertagen?
HARALD MATTEL: Wir in Seekirchen, aber auch viele andere Kirchen, wären unter Nicht-Corona-Bedingungen an Weihnachten gerammelt voll. Für dieses Jahr müssen wir daher den Spagat zwischen Gemeinschaft und Sicherheit schaffen. Darum kann z.B. die Kinderkrippenfeier heuer leider nicht stattfinden. Hierfür stellen wie Modelle für Zuhause zur Verfügung. Bei den Metten werden wir mehr Gottesdiensttermine anbieten, damit nie mehr als 100 Teilnehmer gleichzeitig in der Kirche anwesend sind.

Harald Mattel ist Pfarrer in Seekrichen am Wallersee und Bischofsvikar für die Junge Kirche. | Foto: Stefan Lochschmidt
  • Harald Mattel ist Pfarrer in Seekrichen am Wallersee und Bischofsvikar für die Junge Kirche.
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Wie kann man die Teilnehmerströme lenken? 
HARALD MATTEL: Da hat jede Gemeinde ihren eigenen Modus gefunden. In Seekirchen können 50 Plätze online reserviert werden und 50 Plätze werden in Form von Zählkarten in den Kirchen ausgelegt. 

Für alle, die sich nicht trauen in die Kirche zu gehen: Wie kann man Weihnachten Daheim feierlich begehen?
HARALD MATTEL: Für Erwachsene bieten sich die Fernsehgottesdienste an. Es wird auch eine  Liveübertragung aus dem Dom geben. Eine traditionelle Weihnachtsfeier für Zuhause wird auf ORF III übertragen. Für die Junge Kirche haben wir eine Kinderkrippenfeier für Daheim vorbereitet. Es gibt ein Heft mit Anleitung, Gebeten, Musikstücken usw. Auch ein Hirtenspiel haben wir vorbereitet, das von Kindern aus allen Salzburger Gauen gesprochen wird.  

Kann dieses Weihnachten unter diesen speziellen Vorzeichen vielleicht sogar ein Besonderes werden?
HARALD MATTEL: Zu Ostern, wo ja kein Gottesdienst stattfinden konnte, haben wir die Rückmeldung bekommen, dass es oft ein sehr intimes und persönliches Osterfest war. Die Feiern wurden ganz nach den eigenen Bedürfnissen abgehalten. Wir haben von Leuten gehört, die den Ostermorgen am Berg verbracht haben, oder ein eigenes Osterfeuer im Garten entfacht haben. Diese Erfahrung kann man auch zu Weihnachten machen. 

Welche Botschaft könnte das Weihnachtsfest in diesem speziellen Jahr vermitteln? 
HARALD MATTEL: Das Weihnachtsfest kann zwei Botschaften vermitteln. Einmal: Gott kommt zu uns, auch dann, wenn sonst vieles Eingeschränkt wird und die Not groß ist. Gott wurde damals auch unter großen Herausforderungen Mensch. Und zweitens: Im Kreis der Familie wurde Gott zum Menschen – im Stall, bei Maria und Josef, nicht bei einem großen Fest. Gott geht mit uns durch diese Herausforderungen.

Wie blicken Sie persönlich auf dieses Jahr zurück?
HARALD MATTEL: Herausfordernd war, dass ich meine gewohnte Arbeitsweise umstellen musste. Ich plane gerne langfristig. Das war heuer nicht möglich. Wir haben beispielsweise bereits die vierten Markierungen in der Kirche aufgeklebt, um den jeweils aktuellen Abstandsregeln zu entsprechen. Gleichzeitig ist diese Zeit aber auch eine Chance, Dinge zu hinterfragen. 

Was hinterfragen Sie zum Beispiel?
HARALD MATTEL: Ob die Feste immer so große Events sein müssen. Die Erstkommunion fand heuer nur im kleinen Rahmen statt. Wir haben oft gehört, dass dieses intime Fest für die Familien sehr schön war.

Hochzeiten, Beerdigungen, Taufen, normale Gottesdienste – Vieles konnte heuer nicht, oder unter massiven Einschränkungen stattfinden. Was bedeutet das langfristig für die Kirche?
HARALD MATTEL: Einerseits war die Sehnsucht nach der Möglichkeit in die Kirche zu gehen groß. Andererseits gab es auch große Enttäuschungen und Traurigkeit, wenn zum Beispiel Hochzeiten nicht stattfinden konnten. Was das langfristig bedeutet, kann ich noch nicht absschätzen. Ob nach der Pandemie wieder gleich viele Menschen in die Kirche kommen werden wie davor, bleibt ungewiss.

Sie sind auch Bischofsvikar für die Junge Kirche. Wie geht es der Jugend?
HARALD MATTEL: Gerade Jugendliche trifft die Pandemie und ihre Maßnahmen besonders schwer, weil sie so stark von der Beziehung zu Gleichaltrigen leben. Gleichzeitig sind Jugendliche aber viel flexibler als Erwachsene beim Einstellen auf neue Situationen. Kinder und Jugendliche lernen schneller, weil sie noch darauf eingestellt sind, jeden Tag Neues zu lernen.

Wo findet man die Online-Angebote der Kirchen in Salzburg?
HARALD MATTEL: Viele der Angebote findet man auf www.trotzdemnah.at.

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