Erfolgreiche Petition
Ganz Hönigsberg kämpft um den Erhalt ihrer Haltestelle
Ab Jänner soll kein Zug mehr in Hönigsberg halten. Über 2.000 Menschen möchten genau das verhindern.
Das ganze Mürztal ist mit ÖBB-Bahnhöfen versorgt. Das ganze Mürztal? Nein! Ein von unbeugsamen Hönigsbergern bevölkerter Ortsteil muss weiterhin um seine Haltestelle kämpfen. Hierbei handelt es sich nicht um eine Asterix-Geschichte, sondern um konkrete Realpolitik aus der Kommune.
Widerstand regt sich
Wie bereits berichtet, soll die ÖBB-Haltestelle in Hönigsberg mit Ende des Jahres endgültig aufgelöst werden. Als Gründe dafür werden die zu niedrige Frequenz sowie der europäische Taktfahrplan genannt. Dies stößt nicht nur den politischen Verantwortlichen, sondern der gesamten Bevölkerung sauer auf. So wurde die Petition gegen die Auflösung der Haltestelle von über 2.000 Personen unterzeichnet, obwohl in Hönigsberg nur 1.850 Menschen wohnhaft sind. Enttäuscht zeigen sich Josef Budl, Jürgen Grill, Manfred Rinnhofer sowie Franz Rosenblattl, Thomas Geßlbauer und Stefan Kroisleitner vor allem von Verkehrsministerin Leonore Gewessler und Verkehrslandesrat Anton Lang. "Gesprochen wurde ja schon länger davon, aber bisher haben sich unsere politischen Vertreter auf Landes- und Bundesebene immer dagegengestemmt. Dass wir gerade jetzt bei einer Grünen Verkehrsministerin auf taube Ohren stoßen, macht uns wütend", so die Hönigsberger Gemeinderäte unisono. "Uns die umweltfreundlichste Mobilitätslösung wegzunehmen, ist definitiv der falsche Ansatz", konkretisiert Josef Pudl.
Zahlen stimmen nicht
Zudem weisen die Gemeinderäte des Ortsteils Hönigsberg darauf hin, dass die Zahlen, auf die sich die ÖBB berufen, aus dem Jahr 2015 stammen. "Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen", sagt Thomas Geßlbauer und fordert gemeinsam mit seinen Kollegen eine zweijährige Verlängerung der Haltestelle. "Sie sollen uns etwas mehr Zeit geben, damit wir ihnen beweisen können, dass die Haltestelle notwendig ist", so Stefan Kroisleitner.
Terminansuchen bei Verkehrsministerin Gewessler wurden bislang stets abgeschmettert. "Sie scheint kein Interesse an uns zu haben. Der Umgangston ist fürchterlich", meint Geßlbauer und fordert Unterstützung der Grünen Regionalpolitiker ein. In einem nächsten Schritt wird das Gespräch mit Anton Lang und Bundespräsident Alexander van der Bellen gesucht. "Auch wenn die Chancen schlecht stehen, hoffen wir, dass wir uns durch die Unterschriften etwas Gehör verschaffen können", so die Gemeinderäte, die bis zum bitteren Ende dieser Geschichte weiterhin parteiübergreifend für ihre Haltestelle kämpfen werden.
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