St. Barbara im Mürztal
"Pflege-Sensation" für die gesamte Steiermark

Grundsteinlegung in St. Barbara: Günther Hirschberger, Jochen Jance, Christian Polessnig, Juliane Bogner-Strauß, Michael Lehofer, Erich Schaflinger und Bernhard Preiner.
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Im Bereich der Pflege von Demenz-Erkrankten geht die Mavida-Group mit Sitz in Villach völlig neue Wege. In St. Barbara in Mürztal entsteht in Kürze ein steiermarkweit einzigartiges neues Pflegeheim, das konzeptuell seinesgleichen sucht.

ST. BARBARA IM MÜRZTAL. Demenz ist eine Erkrankung, die aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung auf dem Vormarsch ist. Laut Studien soll sich die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen – derzeit sind es österreichweit in etwa 130.000 – bis zum Jahr 2050 verdoppeln. "Deshalb ist es so wichtig, dieses Thema aus der Versenkung zu holen und darüber offen zu reden, denn noch immer ist Demenz ein Thema, über das keiner gerne spricht", bringt es der ehemalige steirische Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger, selbst mit einem Demenzfall in der eigenen Familie konfrontiert, auf den Punkt.

Bei der Feier: Cornelia Izzo, Juliane Bogner-Strauß, Günther Hirschberger, Bernhard Preiner, Jochen Jance, Christoph Bammer, Erich Schaflinger, Michael Lehofer und Christian Polessnig.
  • Bei der Feier: Cornelia Izzo, Juliane Bogner-Strauß, Günther Hirschberger, Bernhard Preiner, Jochen Jance, Christoph Bammer, Erich Schaflinger, Michael Lehofer und Christian Polessnig.
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Die Mavida-Group, früher AHA, hat sich diesem Thema voll und ganz verschrieben. Mit ihrem Konzept "Dementia Park" bietet die in Villach ansässige Gruppe ein völlig neues Pflegekonzept in diesem Bereich an. Das neueste Projekt: die Errichtung eines steiermarkweit einzigartigen Pflegeheimes speziell für Demenz-Erkrankte in St. Barbara im Mürztal. Am Montag erfolgte unter Beisein von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Bezirkshauptmann Bernhard Preiner, LAbg. Cornelia Izzo, Bgm. Jochen Jance, Bezirksärztevertreter Günther Hirschberger, dem Ärztlichen Direktor des LKH Graz II Michael Lehofer und des  Ärztlichen Dirkekor des LKH Hochsteiermark Erich Schaflinger die Grundsteinlegung mitsamt Einbetonieren einer Zeitkapsel; im Frühjahr 2024 sollen schon die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die Adresse Stelzhamerstraße 2 einziehen können.

So wie auf dieser Computeranimation soll das neue Pflegeheim in St. Barbara aussehen. | Foto: Mavida
  • So wie auf dieser Computeranimation soll das neue Pflegeheim in St. Barbara aussehen.
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Spezielles Konzept für spezielle Bedürfnisse

Aber was ist das Besondere an diesem Bau? "Menschen mit Demenz haben in der Pflege besondere Ansprüche. Sie haben etwa einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Können Sie diesem nicht ausreichend nachkommen, entstehen Aggressionen", erklärt Christian Polessnig, Geschäftsführer der Mavida-Group. "Wir haben daher ein völlig neues architektonisches Konzept erarbeitet: Unsere Pflegeheime sind allesamt mit sehr großzügigen Räumlichkeiten mit viel Glasflächen ausgestattet und man kann jederzeit ins Freie, unsere Bewohner sind nie eingesperrt. Kein Gang endet irgendwo, unsere Bewohner können sozusagen im Kreis gehen und sich damit nicht im klassischen Sinn verirren. Das verhindert Orientierungslosigkeit. Unser Konzept sieht einen Vierkantbau mit Innenhof und Parkflächen rundherum vor."

Gerhard Mosser,  Eigentümer der Mavida Group. | Foto: Mavida
  • Gerhard Mosser, Eigentümer der Mavida Group.
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Unterschiede zu einem gewöhnlichen Pflegeheim gibt es auch in Bezug auf die Pflege: Der Pflegeschlüssel wird in etwa 1:1,9 betragen, d.h. auf eine Pflegekraft kommen 1,9 Bewohner. "Wir werden mit diesem Schlüssel ca. 65 bis 70 Pflegekräfte brauchen, mit der Akquise haben wir bereits begonnen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir diese Anzahl zusammenbekommen", so Polessnig.
Ein weiterer Unterschied ist die ständige Anwesenheit eines Arztes: 24 Stunden an fünf Tagen in der Woche. Die ärztliche Betreuung wird Günther Hirschberger übernehmen.

Zuerst muss die Zeitkapsel noch befüllt werden....
  • Zuerst muss die Zeitkapsel noch befüllt werden....
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Im Frühjahr 2024 soll alles fertig sein

Gebaut soll das Pflegeheim in St. Barbara quasi als gespiegelte Version vom bereits bestehenden Pflegeheim in Velden werden. Platz finden im neuen Heim in St. Barbara künftig 102 Bewohnerinnen und Bewohner, wobei diese einerseits in Wohngruppen mit Einzelzimmern, andererseits aber auch in einer "Pflege-Oase" speziell für Palliativ-Patienten untergebracht sind. "Dieser Bereich ist für neun Personen vorgesehen, die dort gemeinschaftlich untergebracht sind, sozusagen wie in einer Familie. Es gibt in diesem Bereich keine Einzelzimmer, damit die Bewohnerinnen und Bewohner praktisch nie alleine ankommen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn es dem Ende zugeht", so Polessnig.
Kommt Besuch, findet sich in dem großzügigen Raumkonzept dennoch immer ein Platz, wo man sich ruhig und ungestört unterhalten kann.

Ein Eindruck aus dem bereits bestehenden Mavida-Haus in Villach. | Foto: Mavida
  • Ein Eindruck aus dem bereits bestehenden Mavida-Haus in Villach.
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Warum ein solches Konzept so wichtig ist? "Demenz-Erkrankte können sich schwer bzw. gar nicht mehr an ihr Umfeld anpassen", so Polessnig. "Aus diesem Grund sehen wir es als unsere Aufgabe, das Umfeld an Menschen mit Demenz anzupassen", gibt Gerhard Mosser, Eigentümer Mavida-Group und Mitinitiator des Projektes klar die Richtung vor.

Für Dörflinger ist die Errichtung des Hauses in St. Barbara "eine Sensation für die Steiermark". Landesrätin Bogner-Strauß: "Es erfordert sehr viel Mut und Wissen, mit Demenz-Patienten umgehen zu können. Dieses Wissen ist hier künftig in St. Barbara angesiedelt. Hier kann man wirklich in Würde alt werden."
Bezirksärztevertreter Hirschberger nannte das Grundstück in der Stelzhamerstraße einen "wunderbaren Standort" und die Gemeinde St. Barbara eine "Vorzeigeortschaft" in Bezug auf die medizinische Versorgung.
Schaflinger zeigte sich wie die meisten Anwesenden begeistert vom "zukunftsweisenden Projekt". Denn: "Mit solchen Einrichtungen wird den Spitälern sehr viel Arbeit abgenommen. Denn im Krankenhaus kann man mit Demenz-Patienten in vielerlei Hinsicht nur sehr schwer umgehen."

Die Räume sind sehr großzügig und hell gestaltet, man fühlt sich hier nicht wie in einem typischen Pflegeheim. | Foto: Mavida
  • Die Räume sind sehr großzügig und hell gestaltet, man fühlt sich hier nicht wie in einem typischen Pflegeheim.
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Über Mavida

Die AHA-Gruppe, führender Anbieter von Dienstleistungen im Bereich der Pflege und Betreuung älterer Menschen und Menschen mit Demenz, tritt unter einem neuen Markendach auf: "Mavida Group". Die Umbenennung erfolgt im Rahmen eines umfassenden Transformationsprozesses und soll die Vision und Mission des Unternehmens widerspiegeln, sowie einen einheitlichen Markenauftritt schaffen, der alle Bereiche der Gruppe vereint. Der Firmensitz der Gruppe befindet sich in Villach.

Die Mavida Group ist seit 30 Jahren auf die Pflege und Betreuung älterer Menschen spezialisiert und betreut derzeit mehr als 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner an 16 Standorten in Österreich und vier weiteren Standorten in Slowenien. Mit mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Kombination aus multidisziplinärer Expertise und den neuesten wissenschaftlichen und technologischen Fortschritten, bietet die Mavida Group eine ganzheitliche Betreuung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner abgestimmt ist.

Holz, Glas und viel Licht dominieren die Räume im bereits bestehenden Heim in Velden, nach dessen Vorbild das Heim in St. Barbara gebaut wird. | Foto: Mavida
  • Holz, Glas und viel Licht dominieren die Räume im bereits bestehenden Heim in Velden, nach dessen Vorbild das Heim in St. Barbara gebaut wird.
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Die Umbenennung der AHA-Gruppe in Mavida Group ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Unternehmens und soll die Identität der Gruppe stärken. Der neue Name Mavida ist eine Kombination aus den Worten “mein” und “Leben” und unterstreicht die Bedeutung eines jeden Lebens, unabhängig von Alter und

Um diesen Neuanfang zu unterstreichen, hat die Mavida Group eine Firmen App entwickelt.
Das Management möchte damit eine Plattform bieten, auf der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Muttersprache miteinander kommunizieren können. Dies unterstreicht die Bemühungen der Gruppe, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das bestmögliche Arbeitsumfeld zu bieten, um die gemeinsame Vision erfolgreich umzusetzen.

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