"ROTZULA" (Rotsohler)

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Wo der Krampus in die Kirche darf!

Der „Rotsohler“ hat eine lange Geschichte im oberen Mürztal. Generationen von Kindern fürchten ihn als wilden Gesellen, der oft schon im Früherbst zum Thema wird, wenn es um schlimme Kinder geht.

Die Volkskunde sieht im Rotsohler die rauhen Herbstwinde, die von der Hohen Veitsch kommend durch das Mürztal brausen.

(Der Name leitet sich von „rote Sohle“, dem erzhältigen Gestein auf der Rotsohl Alm ab.)

In Langenwang wird der Rotsohler alljährlich in den Wochen vor seinem großen Tag vom Volksbildungswerk in einer kleinen hölzernen Hütte,

die einst als Gemeindewaage diente, ausgestellt.

Am 5. Dezember kommt dann der Nikolaus, um ihn vor den staunenden Kindern aus seinem Gefängnis zu holen und mit ihm durch den Ort zu ziehen.

Gemeinsam mit vielen hunderten Kindern und Eltern ziehen dann die beiden in die Kirche ein, wo sie von Pfarrer Mag. David Schwingenschuh und der Katholischen Jugend erwartet werden.

Krampus und Nikolaus nehmen ihre Masken ab und in einer Nikolausfeier werden den Kindern die Geschichten rund um den Heiligen Nikolaus und seinen Widersacher erzählt.Man könnte auch annehmen, dass sich niemand mehr für solch einen Einzelgänger, wie den „Rotsohler“ von der Hohen Veitsch interessiert, wenn doch bei den vielen Perchtenläufen viel schrecklichere Gestalten aus fern scheinenden Universen in großer Zahl bei gut organisierten Großevents auftreten.

Dem ist nicht so, nämlich dort, wo die Geschichte von den Erwachsenen den Kindern erzählt und gelebt wird. Das Interesse und die Phantasie wachsen mit dem Näherkommen des 5. Dezembers, denn nur an diesem Tag ist der „Rotsohler“ im Tal und treibt sein Unwesen. Und das macht ihn einzigartig, hebt ihn heraus vom Überangebot und lässt ihn fortleben.

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