Bilanz der Skisaison
Neuschnee Mitte Jänner brachte die ersehnte Wende

Erst ab Mitte Jänner fanden die Skifahrerinnen und Skifahrer beste Bedingungen vor. | Foto: Steiermark Tourismus | Tom Lamm
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  • Erst ab Mitte Jänner fanden die Skifahrerinnen und Skifahrer beste Bedingungen vor.
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Die Bilder von weißen Streifen in grünen Landschaften sind uns wohl alle noch im Gedächtnis. Nach einem extrem milden Start in den Winter, konnte die Skisaison ab Jänner allerdings doch noch gehörig Fahrt aufnehmen. So verlief die heurige Saison für unsere Skigebiete.

MÜRZTAL. Fabrice Girardoni, Geschäftsführer am Stuhleck und Obmann der Fachgruppe Seilbahnen der Wirtschaftskammer Steiermark hat vergangenen Dienstag mit seinen Branchenkollegen getagt. Dabei hat sich gezeigt, dass die gesamten Skigebiete in der Steiermark mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, auch wenn es durchaus regionale Unterschiede gab. "Der milde Dezember und die wenigen Kältephasen haben den Start in die Saison natürlich zur riesigen Herausforderung gemacht. Wir hatten Tauwetter zu Weihnachten. Erst Mitte Jänner kam der Neuschnee und damit aber glücklicherweise auch viele Gäste", berichtet Girardoni. 

Fabrice Girardoni (re.) bilanziert die Saison als schwierig aber solide. | Foto: E. Paller (Pashkovskaya)

Irgendwann ging es einfach nicht mehr

Die Pisten trotz milder Temperaturen zu erhalten, war auch oberste Priorität auf der Veitscher Brunnalm. "Eine Zeit lang ist uns das gelungen, aber dann kam auch noch der Regen und der Wind dazu. Wenn das Thermometer auf über 5 Grad und teilweise wie Dez/Jänner über 10 Grad klettert, sind auch die Kanonen keine Option mehr und wir konnten bis Mitte Jänner nicht einmal mehr nachts beschneien", erzählt Bianca De Silva, die in ihrer ersten Skisaison als Geschäftsführerin der Veitscher Freizeitbetriebe wahrlich keine Top-Bedingungen vorfand. 

Gerade für Tagesgäste-abhängige Gebiete waren die Wochen des Tauwetters natürlich katastrophal. "Skigebiete, die die mehr von Nächtigungsgästen abhängig sind, hatten eine bessere Auslastung. Im Ennstal war das Wetter zu Weihnachten sogar schön, die waren sehr zufrieden", so Girardoni, der in allen Skigebieten auch große technische Entwicklungen beobachtet: "Durch neue Beschneiungsanlagen gelingt es immer besser auch bei höheren Temperaturen zu beschneien. Am Stuhleck konnten wir an drei Kältetagen bis auf eine Schlepplift-Bahn alle Pisten beschneien. Hier gibt es große technische Fortschritte."

Ohne Naturschnee wär's wohl nix gewesen

Zu einem guten Ausklang der Saison brauchte es aber dann doch den glücklicherweise Mitte Jänner eintretenden Schneefall. "Ab dann wurden wir überproportional besucht. Im letzten Jänner-Drittel, sowie im Februar und im März war die Nachfrage enorm", so der Geschäftsführer der Bergbahnen Stuhleck. 

"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", bringt es Jakob Holzer Geschäftsführer am Niederalpl auf den Punkt. Dort wird ausschließlich auf Naturschnee gesetzt und gänzlich auf künstliche Beschneiung verzichtet, wodurch die Saison erst dementsprechend starten konnte. "Mit der Auslastung an den Betriebstagen sind wir aber dennoch sehr zufrieden. Vor allem unsere Gratisaktion für Kinder zieht gewaltig", sagt Holzer.

Wie gestaltete sich deine Skisaison?

Von einem zufriedenstellenden Ausklang berichtet auch die Hohe Veitsch. Im Februar/März konnten wir dann endlich zahlreiche Besucher und Skibegeisterte Gäste bei uns begrüßen. Den Verlust konnten wir nicht wieder erwirtschaften, jedoch waren wir mit dem Rest der Saison sehr zufrieden", so die Geschäftsführerin. 

2022/23 war trotz großen Herausforderungen "solide"

"Trotz wirklich schwieriger Bedingungen kann man die Saison durchaus als solide bezeichnen. An das Niveau vor Corona konnten wir nicht anknüpfen, aber man muss auch sagen, dass 2022/23 mit dieser Wetterlage keinesfalls einen Vergleich mit den Top-Saisonen zulässt", bilanziert Fabrice Girardoni, die diesjährige Skisaison. 

"In diesem Winter hat man ganz deutlich gesehen, wie wichtig, der Ausbau zu einer Ganzjahresdestination ist. Ohne Sommertourismus können wir den Wintertourismus nicht mehr stemmen. Daher konzentrieren wir uns jetzt voll auf den Sommer", spricht Bianca De Silva wohl mehreren Skigebiete-Betreibern aus der Seele. Am 13. Mai soll auf der Veitscher Brunnalm bereits das Kinderland eröffnet werden. "Auch ich habe das Gefühl, dass immer mehr Regionen hier den Ausbau vorantreiben. Die Bedeutung des Sommers wird für Skigebiete größer", bestätigt auch Girardoni. 

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