Knittelfelder Diätologin
Abnehmen nach der Weihnachtszeit
Feiertagsessen, Kekse, Schoko-Adventkalender und Glühwein versüßen uns die Weihnachtszeit. Sie führen aber meisten zu "Fettpölsterchen". Wenn man die zusätzlichen Kilos wieder loswerden will, muss man dagegen vorgehen.
MURTAL. Die Folgen der Weihnachtszeit sind Fettpölsterchen. Um ein wenig abzunehmen, greifen viele zu Diäten. Viele schwören auf das "Intervallfasten". Wir haben mit Diätologin und Diabetesberaterin Elisabeth Zöchling, aus dem Murtal über dieses Thema gesprochen.
Zur Person
Zöchling Elisabeth, BSc – Diätologin und Diabetesberaterin ist als freiberufliche Diätologin im Raum Murtal tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in der Beratung und Therapie von Ernährungsproblemen (Diabetes mellitus, Übergewicht, Mangelernährung, Verdauungsprobleme, Unverträglichkeiten) sowie Ernährung in speziellen Lebenssituationen (Schwangerschaft und Stillzeit) oder Lebensphasen (Babys, Kleinkindern und ältere Menschen).Diät als einfache Lösung
Woche: Wenn man zusätzliche Kilos abspecken will, soll man eine Diät machen?
Zöchling: Mit dem Wort „Diät“ steht ein negativer Gedanke zu Verzicht von Geschmack und Lebensmitteln im Raum. Um nach der Weihnachtszeit seine zugenommenen Kilos wieder zu verlieren und sein Wunschgewicht danach zu halten, ist eine langfristige gesunde Ernährungsumstellung, regelmäßige körperliche Bewegung und eine Verhaltensänderung notwendig.
Woche: Wie sollte man sich ernähren?
Zöchling: Eine gesunde Ernährung besteht aus größtenteils pflanzlichen Lebensmitteln, wie Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, abwechslungsreiche Getreideprodukte und maximal zwei Handvoll Obst täglich. Tierische Lebensmittel, wie Eier, Fleisch, Fisch sollten nicht täglich am Speiseplan stehen. Milchprodukte und Käse können stattdessen gerne verwendet werden. Zusätzlich sollen maximal zwei Esslöffel hochwertige pflanzliche Öle, wie Rapsöl, Leinöl, Walnussöl zum Kochen und für den Salat und einen Esslöffel Nüsse pro Tag verzehrt werden. Man sollte auf drei regelmäßige Mahlzeiten und kalorienfreie Getränkesorten achten.
Woche: Was sind die schlimmsten Fehler, die man machen kann?
Zöchling: Nicht-Ziel-führend sind die unzähligen Diäten, die eine schnelle Gewichtsreduktion versprechen. Es scheitert meistens am längerfristigen Einhalten der Tipps. Weiters sollten keine Mahlzeiten ausgelassen werden, da es danach vermehrt zu Heißhungerattacken kommen kann.
Faktencheck Intervallfasten
Woche: Eine Diätart ist derzeit in aller Munde. Was halten Sie vom Intervallfasten?
Zöchling: Intervallfasten oder auch intermittierendes Fasten bedeutet tage- oder stundenweise auf Nahrung zu verzichten. Es gibt einige positive Wirkungen des Intervallfastens. Es soll die Schlafqualität verbessern, eine Gewichtsabnahme unterstützen, den Blutzucker- und Insulinspiegel entlasten und die Autophagie (Selbstreinigungsprozess der Zellen im Körper) fördern. Diese Autophagie soll auch die Zellalterung verlangsamen.
Weiters wird vermutet, dass es auf Dauer das Risiko für chronische Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Krankheiten und das metabolische Syndrom senkt.
Woche: Kann man mit Intervallfasten wirklich abnehmen?
Zöchling: Diese Fastenvariante ist wirksam, da die Essensmenge und somit die Energiezufuhr verringert wird. Weiters bestehen längere Essenspausen und somit können vermehrt eingelagerte Fettreserven abgebaut werden. Untersuchungen zeigen jedoch, dass es bezüglich der Gewichtsreduktion zu ähnlichen Ergebnissen wie bei einer langfristigen gesunden Ernährungsumstellung kommt.
Woche: Würden Sie Intervallfasten empfehlen?
Zöchling: Leider kommt beim Intervallfasten die gesunde Ernährung viel zu kurz. Meist wird nicht beschrieben, welche Lebensmittel zu bevorzugen sind. Meiner Meinung nach muss jede Person für sich selbst entscheiden, ob sie eine Art des Intervallfastens leicht umsetzen kann und dies aber auch auf Dauer schafft oder ob es besser wäre, täglich gesund zu essen.
Woche: Für welche Personen eignet sich das Intervallfasten?
Zöchling: Prinzipiell sind diese Fastenformen nur für gesunde, selbstständige Personen geeignet. Menschen mit schweren Erkrankungen wie Krebserkrankungen oder schweren chronischen Erkrankungen sollen diese Ernährungsweisen nicht durchführen.
Weiters muss dem Umsetzenden bewusst sein, dass diese Art des Fastens auf Dauer durchzuführen ist. Sobald die Person wieder in alte Gewohnheiten zurückkehrt, wird meist erneut mehr Energie aufgenommen und man nimmt an, Gewicht zu.
Woche: Es gibt verschiedene Varianten. Welche würden Sie empfehlen und warum?
Zöchling: Nicht jede Variante passt für jede Person. Mir persönlich scheint die „Dinner-Cancelling“ – Variante am einfachsten umsetzbar. Hierbei wird 2-3 Mal pro Woche auf das Abendessen verzichtet und somit die nächtliche Fastenzeit verlängert.
Hier gibt es ein weiteres Interview mit der Diätologin aus Knittelfeld zum Thema Kaffee und Zucker.
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