Problem "Littering"
Der achtlos weggeworfene Müll in der Natur
Der negative Trend des „Litterings“ setzt sich in der Steiermark fort. Das achtlose Wegwerfen von Müll bereitet nicht nur viel Arbeit und ist schlecht für die Natur. Es kostet auch Geld, denn das Aufsammeln wird händisch vorgenommen.
MURTAL/MURAU. Häufig ist es dasselbe Bild: Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel, Getränkedosen und andere Abfälle „vermüllen“ Wiesen, Parks, Straßen und Raststationen in der Region Murau-Murtal. Abfälle werden aus dem Autofenster geworfen oder beim Gehen einfach fallen gelassen.
"Littering, also das achtlose Wegwerfen von Müll an öffentlichen Plätzen, ist ein Phänomen, welches nicht nur im städtischen Bereich stattfindet, sondern auch bei uns im Bezirk Murau ein großes Problem darstellt. Leider finden viele Gegenstände nicht den Weg in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter, sondern werden in Wiesen, Wäldern, Bachläufen etc. entsorgt."
René Hochegger, Abfallberater Abfallwirtschaftsverband Murau
Um das Problem nachhaltig unter Kontrolle zu bekommen, kann jeder einen Teil zum Erhalt der Natur beitragen:
- Wo kein Müll anfällt, kann auch kein Abfall achtlos weggeworfen werden. Setze daher auf Mehrwegprodukte.
- Sollte beim nächsten Ausflugsziel kein Abfalleimer in der Nähe sein, nimm den Abfall wieder mit nach Hause.
- Sei ein Vorbild und mach die Mitmenschen darauf aufmerksam, wenn du ein achtloses Wegwerfen von Abfällen beobachten.
Die kleine große Sünde: Zigaretten
Das Müllproblem wurde einmal mehr durch die Aktion "steirischer Frühjahrsputz" in den Mittelpunkt gestellt. Dabei haben sich heuer im Bezirk Murau rund 1.100 Freiwillige engagiert und hunderte Kilo illegal entsorgter Abfälle gesammelt.
"Ich habe im Aktionszeitraum die freiwilligen Helfer von 8 verschiedenen Gemeinden begleitet und dabei hat sich überall das gleiche Bild gezeigt – am öftesten werden Zigarettenstummel in die Natur weggeworfen."
René Hochegger, Abfallberater Abfallwirtschaftsverband Murau
Statistisch gesehen landen rund drei von vier Stummeln am Boden und ein einziger braucht dabei rund fünf Jahre, bis er vollständig verrottet ist. In dieser Zeit verseucht er rund 40-60 Liter sauberes Grundwasser. Insgesamt landen rund 2,9 Milliarden Stück Zigarettenstummel pro Jahr in Österreich in der Umwelt.
Müllmengen auf Straßen
Der Müll ist aber nicht nur schlecht für die Natur. Wird gelitterter Abfall aufgesammelt, muss er verbrannt werden und kann nicht mehr wiederverwertet werden. So gehen wertvolle Rohstoffe verloren und zusätzlich kostet die Entsorgung den Gemeinden und Straßenerhaltern jährlich eine Menge Geld.
Die illegale Entsorgung von Abfall, egal ob durch lockeren Wurf aus dem Autofenster, oder einen kräftigen Schubs von der Ladefläche, bedeutet aber auch mühsame Arbeit für die Mitarbeitenden der Asfinag. Schließlich muss etwa ein Viertel des gesamten Müllaufkommens händisch aufgesammelt werden. „Sorgen bereitet uns das immer größer werdende Volumen des achtlosen weggeworfenen Abfalls“, sagt Asfinag-Umweltexperte Heimo Berghold.
Verantwortlich dafür sind insbesondere die PET-Getränkeflaschen und Jausenverpackungen, die oft entweder auf Rast- und Parkplätzen - zum Teil direkt neben den dafür vorgesehenen Müllcontainern - einfach auf den Boden oder sogar aus dem fahrenden Auto geworfen werden. Letzteres ist zusätzlich ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit, weil aufgewirbelte Gegenstände leicht zu Wurfgeschoßen werden können.
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