Murau/Murtal
Der Winterdienst geht in's Geld
Die Straßenerhalter der Region sind derzeit dreischichtig unterwegs. Insgesamt sorgen 130 Mitarbeiter in der Region Murau-Murtal für mehr Sicherheit auf den Straßen.
MURAU/MURTAL. „Beim Wechsel von sonnigen Straßenabschnitten in schattige Bereiche kann die Temperatur der Fahrbahn von beispielsweise plus zwei Grad abrupt auf Minusgrade wechseln“, warnt Wolfgang Auinger. Er ist Leiter des Straßenerhaltungsdienstes Judenburg. In seinen Bereich fallen die Straßenmeistereien Murau, Scheifling, Murtal in Judenburg, die Zentralwerkstatt in Judenburg und der Stützpunkt in Knittelfeld-Kobenz, welcher in der Autobahnmeisterei der Asfinag einquartiert ist. Mit 130 Mitarbeitern wird der aufwändige Straßenerhaltungsdienst auf 1.200 Kilometern bewältigt.
Viele Tücken
Der Sommer hat für die Straßenerhalter viele Tücken, der Winter ist aber ungleich härter. „Der Schneepflug hat unsere Fassade beschmutzt“, rufen beispielsweise empörte Anrainer an. Meist ist das aber so, dass nicht der Schneepflug, sondern Autos, vor allem aber Lkw und Autobusse, Matsch gegen die Fassaden schleudern. Statt Salz bringen die Straßenerhalter Sole zur Eisfreihaltung auf, erzählt Auinger.
"Salz kann leicht von der Fahrbahn geweht werden. Die Sole hält die Straßen bis zu minus sieben Grad eisfrei."
In „seinen“ Bereich fallen die nicht unproblematischen Pässe, wie die Turrach mit 1.795 Metern Seehöhe, der Tauern auf 1.274 Metern, das 1.551 Meter hohe Gaberl und der Sölkpass mit 1.782 Metern Seehöhe. Letzterer ist über den Winter gesperrt und wird traditionell zum Muttertag wieder geöffnet.
Abrechnung folgt
Welche Schäden der Winter an den Fahrbahnen, Verkehrsleiteinrichtungen und Verkehrszeichen hinterlassen hat, kann jetzt noch nicht abgesehen werden. Abgerechnet wird am Ende des Winters. Zwischen 800.000 bis eine Million Euro kosten in der Wintersaison allein Diesel und Sole. Noch ein Rat des Straßenerhaltungschefs:
„Bitte, gleichen Sie ihre Aufmerksamkeit und Fahrgeschwindigkeit den besonderen Erfordernissen des Winters an. Was wir Straßenerhalter für Ihre Sicherheit tun können, wird getan.“
Neues Informationssystem
Dazu gehört auch die vor einigen Tagen vom Landtag beschlossene Digitalisierungsoffensive "Stedis". Die Abkürzung steht für Straßen-Einsatzdaten-Informationssystem. Der Winterdienst kann damit digital geplant, gesteuert und dokumentiert werden. In die 220 Winterdienstfahrzeuge werden dafür Telematik-Geräte eingebaut, die über GPS-Module Positionsdaten verarbeiten, erfassen, speichern und an einen Zentralserver übertragen.
Eine webbasierte Software steuert die von den Straßenmeistern erstellten Räum- und Streupläne sowie die laufenden Einsätze. Auf einer Einsatz-Lagekarte sind die Standorte der Fahrzeuge und deren aktuelle oder abgeschlossene Arbeit ersichtlich. Verantwortlichen ermöglicht dies, auf allenfalls auftretende Probleme zu reagieren und einzugreifen. Das neue System kostet rund 875.000 Euro.
Bericht: Gertrude Oblak
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