Airpower
Der Zwiespalt mit der Nachhaltigkeit bei der Flugshow
Die Veranstalter der Airpower haben einen Nachhaltigkeitsbericht zur jüngsten Flugshow veröffentlicht. Emissionen pro Kopf konnten gegenüber 2019 verringert werden, allerdings ist die Gesamtzahl durch mehr Besucherinnen und Besucher gestiegen.
STEIERMARK. Mit einer eigenen Stabstelle und einem Sieben-Punkte-Plan sollte die Airpower 2022 besonders nachhaltig gestaltet werden. Nun legte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gemeinsam mit Projektleiter Brigadier Wolfgang Prieler einen Nachhaltigkeitsbericht vor und präsentierte die Ergebnisse und Evaluierungen der Vorhaben.
Daten ausgewertet
Die Rede ist im Bericht von "deutlichen Erfolgen bei der Reduktion der CO2-Bilanz". Über 3.300 Datensätze wurden für den Bericht ausgewertet und mit Zahlen der Airpower 2019 verglichen. Diese belegen eine Einsparung von 18 Prozent CO2-Äquivalent pro Kopf. Das erklärte Ziel wurde im Vorfeld mit einer Einsparung von 15 Prozent ausgerufen.
Maßnahmen vorbereitet
Zudem werde die Emissionsbilanz der Airpower zur Gänze mit Kompensationsvorhaben neutralisiert. "Damit avanciert die Airpower 22 zur ersten CO2-neutralen Flugshow weltweit", ist im Bericht zu lesen. Die ersten Kompensationsmaßnahmen wurden vorbereitet und sollen noch heuer umgesetzt werden. In der Nähe des Flughafens Graz soll etwa ein Naturgarten angelegt werden.
Mehr Besucher
Die Herausforderung zeigt sich allerdings im Detail: Den größten Posten an Treibhausgasen verursacht die Anreise der Besucherinnen und Besucher. Da 2019 aufgrund des Schlechtwetters nur rund 190.000 Fans dabei waren, wurden rund 6.300 Tonnen CO2-Äquivalente gemessen. Die rund 275.000 Besucherinnen und Besucher im Vorjahr verursachten aber etwa 7.680 Tonnen. Die Einsparung ist also relativ, da die Anreise etwa 84 Prozent der Emissionen ausmacht.
Hier gibt es den Nachhaltigkeitsbericht
Viele Teilerfolge
Tatsächlich eingespart wurde unterdessen in anderen Bereichen: Der produzierte Restmüll pro Besucher konnte etwa von 217 auf 140 Gramm verringert werden. Zudem werden massive Einsparungen beim Strom (minus 82 Prozent) und Dieselverbrauch für die Stromerzeugung (minus 90 Prozent) gemeldet. Die Bundesheer-Bediensteten selbst konnten auch bei der Anreise einsparen - und zwar durch Unterkünfte in näherer Umgebung und Gemeinschaftstransporte. Die Flugbewegungen ansich sind übrigens nicht im Nachhaltigkeitsbericht enthalten.
Weniger Gäste?
"Die geplanten Maßnahmen haben nachweislich ihre Wirkung erzielt. Es ist gelungen, trotz deutlich höherer Besucherzahlen im Jahr 2022 gegenüber 2019 Emissionen und Ressourcen in den Bereichen Mobilität, Catering, Energie, Abfall und Materialversorgung pro Kopf signifikant einzusparen".
Klaudia Tanner, Verteidigungsministerin
Garniert wird der Bericht mit Maßnahmen für künftige Airpower-Veranstaltungen: Beim Mobilitätskonzept soll "nachgeschärft" werden und über eine Limitierung der Gästeanzahl wird nachgedacht. Ein Planungsauftrag für die nächste Airpower wurde bereits erteilt - lediglich der Termin steht noch nicht fest.
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