SPIELBERG
Die Anrainer sind jetzt stinksauer

Der neue 5G-Mast in Spielberg wurde auf Privatgrund errichtet. Die Anrainer wurden davor nicht informiert. | Foto: Pfister
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  • Der neue 5G-Mast in Spielberg wurde auf Privatgrund errichtet. Die Anrainer wurden davor nicht informiert.
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Eine Bürgerinitiative macht gegen den 5G-Mast in Spielberg mobil. Anrainer machen sich Sorgen.

Ein rund 45 Meter hoher 5G-Mast sorgt in der Marktgemeinde Spielberg für Ärger. Eine Mobilfunkgesellschaft hat den neuen Sendemast bei der Indoorkarthalle im Ortsteil Lind errichtet. Die Anrainer wurden davor offenbar nicht informiert und sind darüber stinksauer. Hotelier Freddy Wascher steht nun gemeinsam mit Elisabeth Wieser an der Spitze einer Bürgerinitiative, die bereits mehr als 250 Unterschriften gegen den neuen Sendemast gesammelt hat. "Die Volksschule Lind und auch der Sportplatz ist nur wenige Meter davon entfernt und auch eine Einfamilienhaussiedlung befindet sich in unmittelbarer Nähe des neuen Sendemastes. Ebenso das Best Sleep-Hotel von Freddy Wascher.

Besorgt um die Gesundheit

Im Telefonat mit der WOCHE Murtal zeigten sich Freddy Wascher und Elisabeth Wieser besorgt um die Gesundheit der betroffenen Anrainer. Vor allem die Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Körper und damit verbunden eine Zunahme von Erkrankungen wie Tinitus, Konzentrations- und Schlafstörungen und sogar Krebs wird von Anrainern befürchtet. Diese Technik sei noch nicht ausreichend erforscht, so die Proponenten der Bürgerinitiative, die sich mit ihren Sorgen nicht nur an die Presse, sondern auch an Bürgermeister Manfred Lenger gewandt haben. Sie können nicht verstehen, warum sie von dem Vorhaben nicht informiert wurden. Es hätte in der Gemeinde sicher bessere Standorte für eine derartige Sendestation gegeben, so die Meinung von Freddy Wascher und seinen Mitstreitern.

Eine Folge der Digitalisierung

Der Ausbau derartiger Infrastruktur ist natürlich eine Folge der umfangreichen Digitalisierungsbestrebungen. Die adjuvanten Maßnahmen dazu rufen jetzt auch mehr und mehr Kritiker dieser Technologie auf den Plan. Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird seit Jahren der Ausbau von Breitband-Internet gefordert, andererseits fürchtet man sich zurecht vor den negativen Auswirkungen einer Entwicklung, in der der Mensch das schwächste Glied zu werden droht.

Gespräch mit Bürgermeister Lenger

Am Montag, 22. Februar, gab es dazu ein persönliches Gespräch zwischen Bürgermeister Manfred Lenger und dem Spielberger Stadtamtsdirektor Gernot Holzer auf der einen Seite sowie Freddy Wascher, Elisabeth Wieser und Ingrid Brandl, die namens der Bürgerinitiative intervenierten, auf der anderen Seite. Freddy Wascher sprach im anschließenden Telefonat mit der WOCHE von einem sehr offenen und sachlichen Gespräch. Bürgermeister Manfred Lenger erklärte gegenüber der WOCHE telefonisch, dass der Gemeinde in diesem Fall die Hände gebunden seien, weil der Bau nicht auf öffentlichem Grund durchgeführt wurde und die Zuständigkeit in dieser Causa beim Bund liege. Er selbst sei auch nicht glücklich über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen und die Vorgehensweise im konkreten Fall, müsse sich als Bürgermeister aber an die Vorschriften halten. "Wir hatten heute ein gutes Gespräch mit den Vertretern der Betroffenen, in dem wir die Sachlage klären konnten. Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir als Gemeinde vom Bund im Vorfeld entsprechende Informationen zur Weitergabe an die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bekommen hätten. Ich kann den Unmut der Leute verstehen", so Lenger.
Die Kritik der Anrainer richtete sich also an die falsche Adresse. Die richtige Adresse in dieser Angelegenheit wäre der Bund. Die Betroffenen sind nach wie vor stinksauer.

Diesen Bericht finden Sie auch in der Print-Ausgabe der WOCHE Murtal und Murau.

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