Die Lösung muss her

Reinhold Leitner hat einen eigenen Erdwall zum Schutz seines Eigenheims angelegt.
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ZELTWEG. Letzte Woche musste die Feuerwehr zu Reinhold Leitner und den Nachbarn in der Weißkirchnerstraße ausrücken. Grund war ein Eisstau im Granitzenbach: Unweit von der Siedlung entfernt befindet sich ein Kraftwerk, das aufgestaute Wasser friert dort zu einer dicken Eisschicht. Bei warmem Wetter sinkt das Eis zu Boden und das Wasser schießt flutwellenartig heraus, der Boden kann diese Mengen nicht aufnehmen. „Die Gemeinde kontrolliert dieses Eis regelmäßig“, bestätigt Bürgermeister Hermann Dullnig. „Doch bei großen Temperaturschwankungen passiert das ganz plötzlich.“

Hohe Kosten

Mit rund 8.000 Euro Kosten muss Reinhold Leitner dieses Jahr wieder rechnen - die übernimmt glücklicherweise die Versicherung. „Ich kann aber nicht sagen, wie lange noch“, meint Leitner. Immerhin ist es das dritte Mal, dass sein Eigenheim unter Wasser steht. 2009 betrug der Schaden sogar 36.000 Euro, der Keller war überschwemmt, das Wasser reichte bis unters Erdgeschoss. „Wir haben daraufhin einen eigenen Erdwall gebaut, der konnte heuer viel verhindern“, sagt Leitner. Winterurlaub ist bei der Familie längst kein Thema mehr. „Man muss immer damit rechnen, dass das Wasser kommt, deshalb bleiben wir zu Hause.“ Heuer habe die Familie gar nicht mit dem Hochwasser gerechnet, da die Temperaturschwankungen nicht sonderlich groß waren.

Förderung nicht bewilligt

An einer Lösung wird schon seit Langem gearbeitet. Geplant ist die Erhöhung eines Güterwegs, damit das Wasser zurück in den Grantizenbach geleitet wird. Die Kosten dafür würden mittlerweile über 200.000 Euro betragen. „An und für sich ist das Projekt bewilligt“, sagt Bürgermeister Hermann Dullnig. Der Bund hat die Förderung für das Bauvorhaben jedoch verweigert, da bei den Plänen keine Rücksicht auf das Jahrhunderhochwasser genommen wurde. Damit sei laut Dullnig aber erst in einigen Jahren zu rechnen.

Um Lösung wird gekämpft

Eine Lösung für die vier Häuser, die vom Eisstau im Granitzenbach betroffen sind, wird aber dringend benötigt. Diese Woche hat es ein weiteres Gespräch zwischen Gemeinde und den Betroffenen gegeben. Nächste Schritte? „Dafür sorgen, dass die Bank des Bundes der Förderung zustimmt“, so Dullnig. Reinhold Leitner wird weiter für eine Lösung kämpfen. „Wenn es sein muss, gehe ich bis zum Volksanwalt!“

Reinhold Leitner hat einen eigenen Erdwall zum Schutz seines Eigenheims angelegt.
Die diesjährigen Wassermassen, verursacht durch den Eisstau im Granitzenbach. Foto: KK
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