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Orts- und Stadtkernentwicklung
Holzwelt Murau macht’s

Alle Gemeinden der Region Murau beschäftigen sich mit Orts- und Stadtkernentwicklung. Unter Federführung der Holzwelt Murau gibt es dafür erstmals ein bezirksweites Projekt.	  | Foto: Lamm
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  • Alle Gemeinden der Region Murau beschäftigen sich mit Orts- und Stadtkernentwicklung. Unter Federführung der Holzwelt Murau gibt es dafür erstmals ein bezirksweites Projekt.
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Das erste Mal in der Steiermark gibt es eine bezirksweite Orts- und Stadtkernentwicklung in der Region Murau.

Ortskernbelebung – aktueller denn je.

Im Bezirk Murau hat man entschieden, sich dieser Herausforderung miteinander anzunehmen. In einem gemeinsamen Projekt unter der Federführung des Regionalentwicklungsvereins Holzwelt Murau werden Orts- und Stadtkernentwicklungen akkordiert und aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes finanziert. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.

Welche Herausforderungen gibt es genau in Bezug auf die
Orts- und Stadt-(kern-)entwicklung in der Region Murau?

Obmann Bgm. Thomas Kalcher: Die Herausforderungen sind allgemein bekannt und medial sehr präsent: Es geht darum, dass die Ortszentren gefühlt immer „leerer“ werden, weil sich vor allem der Handel in den sogenannten Fachmarktzentren an den Ortsrändern ansiedelt. Dieses Bild zeigt sich österreichweit in den ländlichen Gebieten. Das ist nicht neu. Die Corona-Pandemie hat außerdem gezeigt, dass wir uns von den konventionellen Denkmustern wegbewegen müssen. Dazu kommt, dass in der Pandemie die Begegnungsorte weniger geworden sind, weil Zusammenkünfte schwieriger bzw. zeitweise gar nicht erlaubt waren.

Wie gehen Sie das an?
Harald Kraxner, Geschäftsführer der Holzwelt Murau: Wir haben uns in einem früheren Projekt schon überlegt, wie wir uns als Wirtschaftsstandort attraktiver positionieren können. Dabei ist uns aufgefallen, dass Betriebe heute auf sehr viel mehr Wert legen als auf ein „gutes“ Grundstück. Es kommen bei der Standortwahl mehrere Faktoren zusammen: Es braucht eine gute Infrastruktur – von Transport-wegen bis hin zum Breitbandinternet – und eine offene Willkommenskultur. Außerdem wollen Unternehmen ein lebenswertes Umfeld für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und genau da setzen wir an. Unser aktuelles Projekt „WiR“ (WirtschaftsRaum in Murau) beschäftigt sich genau damit: was es braucht, um einen attraktiven Arbeits- und Lebensraum zu schaffen. Da gehören lebendige Orte definitiv dazu. Wir haben zudem bemerkt, dass wir ein prädestinierter Standort für die IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie)-Branche sind. Auch die Kreativwirtschaft, die ortsunabhängig Dienstleistungen anbieten kann, hat sich als Zielgruppe erwiesen. Deswegen bauen wir unsere Netzwerke in diese Richtung aus.

HARALD KRAXNER: „Wir liefern Impulse und begleiten den Weg vom Papier bis zur Umsetzung.“ | Foto: Lamm
  • HARALD KRAXNER: „Wir liefern Impulse und begleiten den Weg vom Papier bis zur Umsetzung.“
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Und wie genau funktioniert das?
Bgm. Thomas Kalcher: Wir haben das in Arbeitspakete strukturiert: Angefangen von Netzwerkaufbau, Standortmarketing und Leerstandsmanagement bis hin zu Orts-
entwicklungen und Sensibilisierungsarbeit. Begonnen haben wir mit der Bedarfserhebung in den Gemeinden – da haben wir sehr viele Gespräche geführt und auch eine „Analysereise“ durch den Bezirk gemacht. Unter anderem konnten wir dabei gezielt Konzepte entwickeln, die den Bedürfnissen der Gemeinden angepasst sind. In der Stadtgemeinde Murau haben wir z.B. beschlossen, das ehemalige Gebäude der BH Murau direkt am Hauptplatz zu kaufen und für eine Mischnutzung (Anm.: Gewerbe, öffentliche Nutzung, Wohnzwecke) zu adaptieren, um die Innenstadt zu beleben. Wir arbeiten da ganz nach dem Motto: „Durchs Reden kommen die Leut‘ zusammen“.

Welche Schritte wurden umgesetzt und welche Maßnahmen folgen noch?
Harald Kraxner: Zum Beispiel die schon erwähnte Analysereise sowie viele Gespräche in den Gemeinden. Außerdem haben wir die Website wirtschaftsregionmurau.at online gebracht, wo man Betriebs- bzw. Gewerbeflächen finden kann und Informationen zum Leben im Bezirk Murau erhält. Zusätzlich wurden Gebiets- und Verkehrsstudien durchgeführt, weil es einige neuralgische Verkehrsknoten gibt, die mittelfristig angepasst werden sollten. Was nun folgt, sind Prozesse zu Orts- oder auch Liegenschaftsentwicklungen, die wir begleiten. Es sind teilweise auch die Gemeinden schon auf uns zugekommen und haben uns gebeten, Entwicklungen in die Wege zu leiten. Wir arbeiten hier unter anderem mit Beteiligungsprozessen, bei denen die Bevölkerung mit ihren Anforderungen und Wünschen eingebunden wird. Zusätzlich planen wir weitere Sensibilisierungsmaßnahmen – zu den Themen Bodenverbrauch, Leerstandsbelebung und neue Lebensmodelle. Parallel treiben wir unseren Marktauftritt weiter voran.

In welchem Zeitraum passiert denn das Ganze?
Bgm. Thomas Kalcher: Mit einem Teil haben wir schon 2020 begonnen. Das war aufgrund der Corona-Situation gar nicht leicht. Wir mussten oft flexibel sein und kurzfristig umplanen oder Prozesse in den digitalen Raum verlegen. Heuer haben wir einiges aufgeholt. In den nächsten 2 Jahren soll das Projekt weitergehen. Die Prozesse, die nun eingeleitet werden, sollen schließlich auch begleitet werden. Wir können ja nicht sagen „Wir haben das jetzt angefangen, jetzt schaut’s, was ihr damit macht“. Das wäre völlig sinnlos. Unser Ziel ist definitiv, die erarbeiteten Strategien auf den Boden zu bringen.

Und was macht das Ganze jetzt besonders?
Harald Kraxner: Wir sind die erste Region, die sich diesem Thema als Bezirk annimmt. Meistens sind es die Städte oder Orte selbst, die sich damit auseinandersetzen und eigene Projekte entwickeln. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Wir haben aber bemerkt, dass unsere Gemeinden nicht über ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen verfügen, um das alles für sich selbst zu machen. Deswegen haben wir beschlossen, dass wir das zusammen erarbeiten. Wir bündeln alle Ressourcen und haben damit eine gemeinsame Projektleitung, die die Entwicklungen und Prozesse begleitet und überwacht. Durch die Aufteilung der Kosten und der Förderung durch das Land Steiermark aus dem Arbeitsprogramm des Regionalmanagement Murau-Murtal können wir die Mittel zielgerichtet einsetzen. Wir haben Lob von Experten für diese Vorgehensweise erhalten. Für uns macht das jedenfalls Sinn. Wir können eine Win-win-Situation schaffen, indem wir als zentrale Schnittstelle wissen, wo Bedarf und Angebot sind und bei Nachfrage vermittelnd tätig werden.

THOMAS KALCHER: „Das Bündeln der Ressourcen bringt viele Vorteile für die Gemeinden.“ | Foto: Lamm
  • THOMAS KALCHER: „Das Bündeln der Ressourcen bringt viele Vorteile für die Gemeinden.“
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Welcher Mehrwert entsteht dadurch für die Bevölkerung?

Bgm. Thomas Kalcher: Ich denke, dass der Mehrwert nicht sofort spürbar sein wird. Aber schon das Einleiten von Beteiligungsprozessen in den Gemeinden schafft eine Art „Aufbruchstimmung“. Wenn Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Wünsche einbringen können, erzeugt das eine positive Atmosphäre. Was man bestimmt bald spüren wird, ist, dass die Gemeinden das Thema ernst nehmen und sich aktiv damit auseinandersetzen. Wenn es um bauliche Maßnahmen und Entwicklungen geht, dann muss einem bewusst sein, dass das ein bisschen dauert. Von einer Idee über die Planung bis zum Spatenstich vergehen schnell einmal 2-3 Jahre. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir am Ende Impulse zu vielen Entwicklungen setzen können. Damit wäre der Mehrwert für die Bevölkerung auf jeden Fall eine noch höhere Lebensqualität.

Wie betrifft das dann die Wirtschaft?
Harald Kraxner: Ganz einfach: Wenn Menschen irgendwo verweilen, weil sie sich dort wohlfühlen, dann konsumieren sie dort auch gerne etwas. Das merkt man z.B. in der Gastronomie unmittelbar. Außerdem begünstigen neue Lebens- und Arbeitsmodelle – die in der Corona-Zeit entstanden sind bzw. verstärkt wurden – die „Lust aufs Land“, wenn auch nur für eine gewisse Zeit im Jahr. Das bringt eine höhere Umwegrentabilität, stärkt das Image der Region und lockt bestenfalls neue Betriebe an. Wir punkten tatsächlich mit einer herausragenden Lebensqualität und beinahe flächendeckendem Breitband-Internet.
Zusätzlich sehen wir uns als zentrale Anlaufstelle für Personen und Betriebe, die Interesse haben, sich in unserer Region anzusiedeln.
Ebenso sind wir für heimische Unternehmerinnen und Unternehmer da, die noch auf der Suche nach dem richtigen Standort sind, oder sich aktiv einbringen wollen. Wobei wir hier eine vermittelnde Rolle für den gesamten Bezirk einnehmen.

BH Murau | Foto: Ikarus


DATEN & FAKTEN

  • Sofort verfügbare Gewerbeflächen von 2.400 bis 23.270 m² 
  • Grundstückspreise ab € 30,- / m² 
  •  Zentrale Lage: 
      40 Min. nach Klagenfurt
    1.00 Std. nach Graz
    1,75 Std. nach Salzburg
    2,00 Std. nach Linz 
    2,00 Std. nach Wien 
    2,00 Std. nach Maribor 
    2,00 Std. nach Ljubljana 
    2,50 Std. nach Udine
    3,50 Std. nach München 

  • Bezirkshauptmannschaft Murau:
    steiermarkweit bekannt
    für schnelle Abwicklung in Sachen
    Baurecht und Betriebsanlagengenehmigungen 

  • Lebens- und Wirtschaftsraum
    mit Urlaubsqualität 

  • Zahlreiche Freizeitangebote
    für Sommer und Winter 

  • Blackout-Vorsorge:
    das Netz der Murauer Stadtwerke ist binnen
    weniger Stunden inselbetriebsfähig 

  • Hervorragende Luftqualität:
    keine Probleme mit Feinstaub oder Smog. 

  • Heimat vieler Top-Betriebe:
    Murauer Brauerei, KLH, IBS, Austin Powder, LKH Stolzalpe u. v. m. 

KONTAKT
Holzwelt Murau
Bundesstraße 13a
8850 Murau
+43 3532 / 20000-16 zukunft@holzwelt.at
www.holzweltmurau.at
wirtschaftsregionmurau.at

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