Murau/Murtal
Kein Wohnraum mehr für Spekulanten

Ein Vorzeigeprojekt: Das ehemalige City-Kaufhaus in Knittelfeld wird saniert. | Foto: Verderber
3Bilder
  • Ein Vorzeigeprojekt: Das ehemalige City-Kaufhaus in Knittelfeld wird saniert.
  • Foto: Verderber
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Das Land Steiermark hat neue Raumordnungsrichtlinien erstellt und gibt den Gemeinden damit neue Werkzeuge. In der Praxis bleiben viele Herausforderungen.

MURAU/MURTAL. Das Rathaus in Knittelfeld war ein gut gewählter Ort für die Pressekonferenz zu den Themen Wohnraum, Bodenverbrauch und Ortskerne. Mit Blick auf den Hauptplatz gibt es von dort gleich zwei aktuelle Beispiele: Das ehemalige City-Kaufhaus gilt als Vorzeigeprojekt in Sachen Nachnutzung im Zentrum. Dort entstehen für rund fünf Millionen Euro neue Wohnungen, Geschäftslokale und Büros in der Innenstadt.

Filiale geschlossen

Schlechtere Nachrichten gibt es nur wenige Hundert Meter weiter: Der Billa-Supermarkt wird sich aus dem Geschäftslokal am Hauptplatz zurückziehen. "Die Filiale wird mit Ende Juni geschlossen, wir sind bereits intensiv auf der Suche nach einem Nachfolger", bestätigt Bürgermeister Harald Bergmann

Bgm. Harald Bergmann, Gabi Kolar, Hannes Schwarz und Wolfgang Moitzi. | Foto: Verderber
  • Bgm. Harald Bergmann, Gabi Kolar, Hannes Schwarz und Wolfgang Moitzi.
  • Foto: Verderber
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Neue Richtlinien

Es sind zwei Beispiele für ein wichtiges Thema, das derzeit unter den Nägeln brennt und in neuen Raumordnungsrichtlinien des Landes gemündet ist. Das erklärte Ziel: "Die Ortskerne stärken und weniger auf der grünen Wiese bauen", wie es SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz formuliert. Dafür wurden den Gemeinde "neue Werkzeuge" zur Verfügung gestellt.

Reichen die Maßnahmen des Landes gegen den Bodenverbrauch aus?

Neue Werkzeuge

Etwa die Baulandmobilisierung, die besagt, dass Bauland binnen fünf Jahren genutzt werden muss. Ansonsten drohen Rückwidmungen oder Abgaben. Damit sollen Spekulationen verhindert werden. Zudem kann von Gemeinden künftig eine Zweit- oder Leerstandsabgabe von bis zu 10 Euro pro Quadratmeter eingehoben werden. Neubauten auf der grünen Wiese ab 400 Quadratmetern Nutzfläche müssen künftig zweigeschossig gebaut werden, ab 800 Quadratmetern müssen Parkplätze entweder als Tiefgarage oder Parkdeck gebaut werden.

Ein Wermutstropfen: Billa (gelbes Gebäude) zieht sich vom Hauptplatz zurück. | Foto: Verderber
  • Ein Wermutstropfen: Billa (gelbes Gebäude) zieht sich vom Hauptplatz zurück.
  • Foto: Verderber
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Sanierung attraktivieren

"Wir müssen leistbaren Wohnraum bieten und dafür Sanierungen attraktiver machen", sagt Landtagsabgeordneter Wolfgang Moitzi. Auch die Energie- und Klimapolitik soll darin eingebunden werden. "Wir drehen an vielen Rädern", sagt Landtagspräsidentin Gabi Kolar. Den Gemeinden sollen dafür künftig Infos über Leerstände sowie mögliche Fotovoltaik-Standorte zur Verfügung gestellt werden.

Zersiedelung stoppen

Klargestellt wird allerdings auch: "Es wird nicht keine Neubauprojekte mehr geben. Aber wir müssen die Zersiedelung so gut wie möglich stoppen." Umstrittene Projekte gibt es auch in der Region Murau-Murtal zur Genüge. Derzeit etwa eine geplante Siedlung im Zeltweger Ortsteil Pfaffendorf, wofür ein Teil des Murwaldes weichen müsste. Die Bescheide dafür liegen vor und sind rechtskräftig, Anrainer laufen dagegen Sturm. Im Bezirk Murau sind vor allem neue Chaletdörfer nahe den Skibergen immer wieder ein Zankapfel.

Leerstandsabgabe und Raumordnung als heiße Eisen
Ein Vorzeigeprojekt: Das ehemalige City-Kaufhaus in Knittelfeld wird saniert. | Foto: Verderber
Bgm. Harald Bergmann, Gabi Kolar, Hannes Schwarz und Wolfgang Moitzi. | Foto: Verderber
Ein Wermutstropfen: Billa (gelbes Gebäude) zieht sich vom Hauptplatz zurück. | Foto: Verderber
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige
Die Pokale in Form eines Fressnapfs.  | Foto: Fressnapf Österreich
1 4

Jetzt gleich bewerben
Tierisches Engagement und besondere Haustiere gesucht

Fressnapf möchte Projekte mit tierischem Engagement vor den Vorhang holen. Außerdem sucht Fressnapf nach dem Haustier des Jahres. Zu gewinnen gibt es tolle Preise! Du kennst eine tolle, tierische Initiative oder hast ein Haustier, das aufgrund seiner Geschichte etwas ganz Besonderes ist? Dann jetzt gleich Bewerbung einreichen - wir verraten dir, wie du mitmachen kannst! Mit der Initiative "Tierisch engagiert" fördert Fressnapf seit 2014 jedes Jahr einzigartige Projekte im ganzen Land. Im Rahmen...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.