Murtal
Schulen wurden Ziel von Hackerangriffen
Zwei Schulen in der Region waren von Internetkriminalität betroffen - die Hintergründe sind noch unklar.
JUDENBURG. "Wir sind Gott sei Dank mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Direktorin Ursula Schriefl. Das BG/BRG Judenburg war eine von zumindest zwei Schulen in der Region, die wenige Tage vor Weihnachten mit einem Hackerangriff konfrontiert waren. Für Hunderte Schüler sind die Bildschirme deshalb kurzzeitig schwarz geblieben.
Hintergründe unklar
Über die Hintergründe der Aktion konnte auch die Polizei bislang noch keine näheren Angaben machen. Der Vorfall wurde jedenfalls sofort angezeigt. "Das ist ja eine klare kriminelle Handlung, wobei davon ausgegangen werden kann, dass es ein Zufall war, welche Schulen es getroffen hat", sagt Schriefl. Für ihre Schule gab es jedenfalls viel Lob für den Umgang mit der Situation. Der Schaden hält sich glücklicherweise in Grenzen. "Es wurde der Zugang zu Daten verschlüsselt, unsere IT-Experten konnten jedoch durch ausgezeichnete Arbeit und rasche Reaktion die Ausgangssituation wiederherstellen", schildert Schriefl.
Auswirkungen
Für den Zeitraum des Angriffs waren von der Schule aus keine Videokonferenzen möglich, auch die Server waren teilweise nicht erreichbar. Schriefl: "Es ist allerdings nichts Schlimmeres passiert, da wir Pädagogik und Verwaltung getrennt haben. Der sensible Bereich war also nicht betroffen und alle Daten konnten gerettet werden." Die Schüler mussten in der Zwischenzeit mit Arbeitsaufträgen beschäftigt werden.
Kriminelle Energie
Dass ausgerechnet Schulen das Ziel dieses Angriffs waren, kann man sich derzeit noch nicht erklären. "Das war sicher kein gezielter Angriff, da steckt einfach eine kriminelle Energie dahinter", vermutet Schriefl. Die Netzwerke der Schule werden von Profis betreut und sind auch professionell abgesichert. "Aber einen totalen Schutz gibt es eben nicht", sagt Schriefl.
Vorfall bestätigt
Bei der Polizeiinspektion Judenburg, in der die Anzeige erstattet wurde, bestätigt man den Vorfall. "Die Sache wird noch immer bearbeitet. Wir sind dran, den oder die Verursacher zu eruieren", heißt es. Die Rückverfolgung sei schwierig. "Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in solchen Fällen nicht", sagen auch die Experten der Polizei. Das Netz der betroffenen Bildungseinrichtungen sei jedenfalls gut abgesichert gewesen. Um sich bestmöglich vor solchen Angriffen aus dem Internet schützen zu können, gibt es seitens der Polizei spezielle Vorträge und Präventionstipps. "Ein guter Virenschutz ist jedenfalls Pflicht."
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