Motorradrennsport
Die unglaubliche Reise des Horst Saiger

Von links: Der damalige Farracher Dorfschenkenwirt und Bikerclubobmann Chris Galler, Bikerbar-Chef Blasius Wieland, FAZ-Chef Karl Knaus (hinter ihm ein Fan)  und Motorradsportlegende Horst Saiger.
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  • Von links: Der damalige Farracher Dorfschenkenwirt und Bikerclubobmann Chris Galler, Bikerbar-Chef Blasius Wieland, FAZ-Chef Karl Knaus (hinter ihm ein Fan) und Motorradsportlegende Horst Saiger.
  • hochgeladen von Hans Georg Ainerdinger

Sein Skelett sieht am Röntgenschirm aus wie ein Metallbaukasten. Aber: Keine Meter seiner unglaublichen Reise auf den Rennstrecken dieser Welt möchte Horst Saiger missen. Außer denen im Rettungshubschrauber.

FOHNSDORF. Im Fahraktivzentrum seines Freundes Karl Knaus in Fohnsdorf entführte er am 10. 2. 23 seine vielen Motorradfreunde und einstigen Weggefährten, unter ihnen z. B. Blasius Wieland und Christian Galler, mit zwei Filmen in seine 25jährige Motorrad-Rennfahrerkarriere. Mit sensationellen Fahraufnahmen ging es durch die Häuserschluchten von Macau, bei der Tourist Trophy über die Isle of Man, unter anderem nach Le Mans, Daytona und natürlich auch auf den Österreichring. Denn dort hat hat das Aufleuchten der Startampel sein Leben verändert.

Mit 23 Jahren sein erstes Rennen

23 Jahre alt war der in Zeltweg aufgewachsene Horst Saiger damals, hatte bei Mercedes Kienzl in der Arena Mechaniker gelernt und war dann zu Yamaha Plattner nach Knittelfeld gewechselt. Beim Reitwagen-Cup absolvierte er sein erstes Rennen. Das war es! Die Leidenschaft war geweckt, erster Sponsor seine Mutter. Er fuhr dann 25 Jahre vom Hobby-Rennen bis zur Superbike WM, von 24h in Le Mans bis zu den 8 Stunden von Suzuka, vom Cemetery Circuit in Neuseeland über Macau nahe Taiwan bis zur TT auf der Isle of Man Motorradrennen. Mit Leidenschaft, sagenhaftem Einsatz, Können und Erfolgen - und furchtbaren Stürzen. Seine Pokalsammlung ist unglaublich. Er fuhr die World-Endurance und Superbike mit dem Yart - Yamaha Austria Racing Team, wurde Vize-Weltmeister, fuhr ab 2006 mit dem Team Bolliger.


„Anderswo hätte ich nicht überlebt!"

Dann brachte nach 25 Jahren in der Corona-Zeit ausgerechnet ein Bremsversagen bei einem Training am Red-Bull-Ring das Ende der Rennfahrerkarriere: „Wenn es irgendwo anders gewesen wäre, hätte ich nicht überlebt!" Sicherheitsstaffel, Rettung, Rennärzte, alles lief perfekt, schwerstverletzt wurde er, ziemlich zerbrochen, vorsichtig und mühsam unter den schweren Barrieren herausgeholt, erstversorgt, in Tiefschlaf versetzt. Laut GPS-Daten der Rennleitung hatte er mit 110 km/h eingeschlagen. Und doch ist er den Rennstrecken treu geblieben, veranstaltet jetzt Fan-Reisen. Gibt es für ihn wichtigeres als den Motorradrennsport? „Nach meiner Familie war er mein Leben, meine Leidenschaft, mein Alles – oft kam er auch vor meiner Familie!" Aber die ist ihm heilig. Denn: „Wenn meine Frau Tamara, die ich durch den Rennsport kennengelernt habe, nicht so wäre wie sie ist, dann hätte ich meinen Traum nicht leben können!" H. G. Ainerdinger

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